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Airbus

Kampfjet-Entwicklung könnte eingestellt werden: Frankreich reklamiert Führungsrolle beim Rüstungsprojekt FCAS

Das „Future Combat Air System“ soll eigentlich die Entwicklung eines neuen Kampfjets bis 2040 umfassen. Weil die Franzosen „Anführer“ des Projekts sein wollen, steht das Projekt aber auf der Kippe und könnte auf eine gemeinsame Cloud begrenzt werden.

Frankreich hat am Montag mehrere seiner alten Rafale-Flugzeuge an die Ukraine abgegeben. (IMAGO/Bestimage)

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Das Kampfjet-System „FCAS“ führt weiterhin zu Unstimmigkeiten zwischen Deutschland und Frankreich. Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollen das sensible Verteidigungsprojekt dennoch nicht beenden, wie sie auf einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärten. Bereits seit 2017 wird an dem Projekt, das laut Stiftung Wissenschaft und Politik als „Europas bedeutendstes Rüstungsvorhaben“ gilt, gearbeitet.

Das „Future Combat Air System“ soll künftig die bisherigen Kampfflugzeuge Eurofighter Typhoon (Deutschland und Spanien) und Rafale (Frankreich) sowie gegebenenfalls die F-35 aus amerikanischer Produktion ersetzen – allerdings planmäßig erst ab etwa 2040. Erklärtes Ziel ist die Fähigkeit, solche Luftkampfsysteme, auch unter Einschluss von Drohnen, unabhängig von außereuropäischen Ländern herzustellen und cloudbasiert zu betreiben.

Ein Wegfall des Kampfjets zugunsten einer Begrenzung des Projekts auf diese „Cloud“ steht jetzt ernsthaft zur Debatte. Bei einer Cloudlösung werden Daten nicht lokal verarbeitet, sondern an eine Rechenzentrale geschickt. „Eine Kommunikationsinfrastruktur, ein Betriebssystem und unterschiedliche Anwendungen“ sind laut Airbus als federführendem Unternehmen Kernkomponenten der Air Combat Cloud. Sie soll strategische Autonomie und technologische Souveränität sicherstellen.

Die Anforderungsprofile der möglicherweise zu entwickelnden Flugzeuge sind nämlich immer noch nicht geeint. Nachforderungen der französischen Partnerfirma Dassault und der Anspruch ihres Chefs, „Anführer“ des Projekts zu sein, wie er vor einem Parlamentsausschuss in Paris erklärte, könnten das Entwicklerkonsortium sprengen. Laut Zeit ärgert sich die Berliner Politik „seit Langem“ über den „nationalen Egoismus“ der Franzosen. Macron habe „enthusiastischer“ als Merz gewirkt, kommentiert Table Media denn auch die Atmosphäre bei der Pressekonferenz.

Einigkeit wollte Merz vor allem in der Frage erkennen, bis Jahresende zu einer Entscheidung zu kommen. Gemeinsame Kampfpanzer und Kampfflugzeuge sind aus seiner Sicht für „die europäische Standardisierung am wichtigsten“. Macron sprach von einem „Glaubwürdigkeitstest“ und einer „Ergebnispflicht“. Das Budget des Vorhabens soll bei 100 Milliarden Euro liegen.

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24 Kommentare

  • Empfehle Cloudflare.

    Passt zur restlichen Funktionalität der Eurobananischen Union.

    „Krieg ist eine einträgliche, wie unlautere Gaunerei. Das war er schon immer. Er ist wahrscheinlich der älteste, bei weitem der profitabelste und ganz sicher der grausamste Schwindel. Er ist der einzige, der internationale Ausmaße annimmt. Er ist der einzige, bei dem die Gewinne in Dollar und die Verluste in Menschenleben berechnet werden. Ich glaube, Gaunerei lässt sich am besten als etwas beschreiben, das nicht das ist, was es für die Mehrheit der Menschen zu sein scheint. Nur eine kleine Gruppe von Insidern weiß, worum es geht. Krieg wird zum Vorteil der Wenigen und auf Kosten der Mehrheit geführt. Durch den Krieg machen einige wenige Menschen riesige Vermögen. Im [Ersten] Weltkrieg strich nur eine Handvoll die Gewinne des Konflikts ein. Während des Weltkriegs wurden in den Vereinigten Staaten mindestens 21.000 neue Millionäre und Milliardäre geschaffen.
    (…)
    Ich habe 1914 dabei geholfen, Mexiko und insbesondere Tampico für amerikanische Ölinteressen sicher zu machen. Ich habe dabei geholfen, Haiti und Kuba zu einem anständigen Ort zu machen, an dem die Jungs von der National City Bank ihre Einnahmen einstreichen konnten. Ich habe dabei geholfen, ein halbes Dutzend zentralamerikanischer Republiken zugunsten der Wall Street zu vergewaltigen. Die Geschichte der organisierten Kriminalität ist lang. Ich habe 1909-12 dabei geholfen, Nicaragua für das internationale Bankenhaus Brown Brothers zu säubern. Ich habe 1916 Licht in die Dominikanische Republik gebracht, um die Interessen der amerikanischen Zuckerindustrie zu stärken. Ich habe 1903 dazu beigetragen, Honduras für amerikanische Obstunternehmen „in Ordnung“ zu bringen. In China habe ich 1927 dafür gesorgt, dass Standard Oil unbehelligt seinen Weg gehen konnte.
    (…)
    Ich war 33 Jahre lang als Mitglied des Marine Corps im aktiven Militärdienst. Ich diente vom 2. Lt. bis zum Generalmajor. Und während dieser Zeit war ich die meiste Zeit ein hochklassiger Muskelprotz für die Großindustrie, für die Wall Street und die Banker. Kurz gesagt: ich war ein Gauner, Betrüger, Schieber, Schwindler, ein Gangster für den Kapitalismus… Rückblickend betrachtet, hätte ich Al Capone ein paar Hinweise gegeben haben können. Das Beste, was er tun konnte, war, sein Geschäft in drei Stadtbezirken zu betreiben. Wir Marines operierten auf drei Kontinenten…“
    ― US-Generalmajor Smedley Butler („War Is A Racket“ & Common Sense Magazine, 4/11, November 1935)

    • KRIEG: Fürs Geld sorgen die Reichen, die Armen für die Leichen.

  • Wundert das einen ?
    Die französische Politik (nicht DER Franzose) sieht sich nicht nur bei diesem Rüstungsprojekt als „Anführer“. Die sehen sich generell als „Anführer“ des Projekts „EU“. Die betrachten die „EU“ als ein Projekt, um noch einen auf FRANZÖSISCHE Großmacht zu machen. Sehr anschaulich wird das immer auf Gruppenbilder von Meetings: Der Präsident der „Grande Nation“ immer (!) in der Mitte.

    Deutschland sollte ein eigenes Kampfflugzeug entwickeln. Eine eigene Flugzeugindustrie auf die Beine stellen. Gut für die Unabhängigkeit, Wirtschaft und technisches Know-how „Made in Germany“. Schaffen die Schweden auch (Saab JAS 39 Gripen, einstrahliges Mehrzweckkampfflugzeug).

    • „Deutschland sollte ein eigenes Kampfflugzeug entwickeln.“
      Wie genau sollte Deutschland das denn noch machen? Wir haben gar keine deutschen Luftfahrtunternhemen mehr. Die mußten erst alle untereinder fusionieren und gingen dann in Airbus auf. Eine deutsche Luftfahrtindustrie gibt es eigentlich nicht mehr sondern nur das deutsche Anhängsel der französischen.
      Das war politisch so gewollt und wurde seit über drei Jahrzehnten so vorangetrieben.
      Ein deutscher Alleingang ist gar nicht mehr möglich. Dafür müßte man ganz neue Firmen gründen.
      Die Schweden können das dsehalb, weil sie Wert darauf gelegt haben es zu können. Man hat Saab konsequent unterstützt und am leben gehalten. Was die Flugzeuge angeht hat man sich auf bodenständige Designs besonnen und bewußt auf bestimmte Fähigkeiten und technische Spielereien und Goldrandlösungen verzichtet. Etwas, was das BMVg seltenst hinbekommen hat. In den letzten 40 Jahren eigentlich gar nicht mehr.

      • „Eine eigene Flugzeugindustrie auf die Beine stellen,“ sagt ja schon aus, dass da nicht mehr viel ist. Die Feststellung: „ist gar nicht mehr möglich,“ ist mir aber zu defätistisch.

        Mit „MTU Aero Engines“ hat Deutschland einen hervorragenden Triebwerkbauer. Deutschland verfügt über gute Ingenieure. Die Politik kann mittels guter Rahmenbedingungen diesen Prozess beeinflussen, ohne direkt Teil davon zu sein. Mit den Politikern der Kartellparteien wird das allerdings nicht gelingen.

        Sicherlich, es braucht Zeit. Den Glauben an die eigenen Fähigkeiten sollte man nicht verlieren.

        Schade, dass ein klangvoller Name wie „Junkers Flugzeugwerke AG“ in die Schweiz verkauft wurde.

        0
  • Komisch selbst das kleine Schweden kann ganz selbstständig einen konkurrenzfähiges Kampfflugzeug entwickeln und bauen, den Saab Gripen.
    Deutschland und Frankreich gemeinsam kriegen außer Verzögerungen, himmelhohe Versprechungen und Kostenexplosionen nichts auf die Reihe.
    Zuviele Köche verderben den Brei.

  • Ich wäre für einen E-Flieger!😁

    • hervorragende Idee! Das wäre mal eine nachhaltige Idee und genießt den Segen der Deutschen Umwelthilfe.

  • Wie immer. Bei unseren französichen Freunden wird aus einer europäischen Unternehmung IMMER eine französiche. Daher ist auch „zwingend“, das diese „gemeinsame“ Unternehmung ihren Sitz in Frankreich hat, so wie es sich für die selbsternannte Nummer 1 in Europa gehört. Einfach mal auf den Strassen von Paris fragen, ob Airbus ein französiches Unternehmen sei. Was da wohl für eine Antwort kommt?

  • Der übliche gallische Versuch sich deutsche technische Militärexpertise anzueignen!

  • Tolles Eurapa haben wir da.
    Man gönnt sich gegenseitig nichts, und kauft dann lieber aus den USA (oder China).

  • Soll doch Deutschland die Führung übernehmen! Solarpanele auf den Flügeln und Windkraftanlagen auf der Startbahn. Das spart Kerosin, weil eh keiner mehr abhebt!

  • Air Combat Cloud.
    Die dunkelste Sturmwolke über Europa.

  • Auf ähnliche Art und Weise haben die Franzosen schon immer reagiert und intrigiert. Bei Airbus z.B., aber auch beim „gemeinsamen Panzerbau“…

    Welche Lehren sollte man klugerweise daraus ziehen ?

  • Flieger abschaffen. PISTORIUS gibt 35 Milliarden für den Weltraumkrieg. Immer höher, immer weiter, immer absurder.

  • Frankreich ist wohl nicht unser Freund.

  • Die Fusion der Panzerschieden dt. KMW u. frz. Nexter zu niederländischen KNDS war auch bereits ein totaler Reinfall, bei den Jets wird es nicht anders aussehen.

    Deutschland sollte die FCAS selber entwickeln und bauen. Die Arbeitsplätze werden bald auch dringend benötigt sein.

    Wenn man das FCAS bei uns als Eigenprojekt mit Entschlossenheit voran treibt, werden bald auch andere (unproblematischere) Staaten an die Tür klopfen und mitmachen wollen. Selbst aussereuropäischen Interessenten wie die Türkei, Indien, Kanada, Australien werden freundlich anklopfen.

  • Die Franzosen wollten schon immer Waffensysteme auf Kosten anderer nihct nur der Deutschen sondern auch z.B. der Italiener für ihre breit aufgestellten aber zahlenmäßig vglws. eng begrenzten (Manufaktur-) Streitkräfte entwickelt und produziert bekommen. DE kann dann genauso gut das was wirklich auf die hiesigen Anforderungen passt in den USA einkaufen, sollte also die Franzosen ihr Ding machen (und selbst bezahlen) lassen.

  • Mein Humor. Cloudbasiertes Kampfsystem. Wenn ein Cloudsystem schon in Friedenszeiten Ausfälle hat wie ist es dann im Krieg? Können die Träumer in der Ukraine testen oder geht es nur um Geldverschwendung?

  • Und wenn es in der „Cloud“ regnet, sind die Daten kaputt ?

    Die Chinesen, Russen und Amerikaner jedenfalls wird`s freuen.

  • Grund: Frankreichs Schrottvögel haben sich beim Schlagabtauch gegen Chinas Hightech Flieger im Pakistan/Indien Konflikt als unbrauchbarer Müll erwiesen.

  • Frankreich steht vor dem Zusammenbruch. Nur noch ein Krieg kann Frankreich vom Bankrott abhalten.

  • So ein Wolken-Dingsbums funktioniert eh nicht. Einmal ein Funkloch und schon weiß der Flieger nicht mehr, welches Geschlecht er hat und wo er warum hinfliegen soll. Produziert doch einfach den Eurofighter weiter.

  • Führungsrolle der Pleite-Franzmänner beim Bezahlen? Oder zahlt der Bosch?

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