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„Intifada bis zum Sieg“: Linksextreme Organisation durfte Berner Schulräume für israelfeindliche Propaganda-Veranstaltungen nutzen

Die linksextreme Organisation „der Funke“ wollte mit der israelfeindlichen Parole „Intifada bis zum Sieg“ an Universitäten Veranstaltungen abhalten, die prompt verboten wurden. Nun zeigen unsere Recherchen: Die Organisation rekrutierte ihre Anhänger gezielt an Schulen und hält sogar Veranstaltungen dort ab.

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„Intifada bis zum Sieg“ – das stand auf den Plakaten, mit denen die kommunistische Organisation „der Funke“ versuchte, an den Schweizer Universitäten Zürich und Bern sowie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) für eine antiisraelische Veranstaltung am 12. Oktober 2023 zu werben. Die Plakat-Aktion rief breite Empörung bei den Universitäten hervor und wurde von diesen als Gewaltaufruf verurteilt. Die ETH und die Uni Zürich verboten daraufhin die Veranstaltung auf ihrem Gelände und in ihren Räumlichkeiten. Auch die Uni Bern verbot die Veranstaltung – Bilder der Organisation, die auf ihrer Webseite veröffentlicht wurden, legen allerdings nahe, dass man trotzdem in der Lage war, die Räumlichkeiten der Universität zu nutzen. 

Die Organisation „der Funke“ – die als den Schweizer Jungsozialisten (Jusos) nahe gilt – gehört der „International Marxist Tendency“ (IMT) an, einer trotzkistischen Gruppierung, die ihre Wurzeln in der englischen Labour Party hat, sich jedoch später abspaltete. Die IMT sowie „der Funke“ verfolgen das Ziel einer kommunistischen Revolte gegen das „kapitalistischen Systems“. „Der Funke“ sieht den gewaltvollen kommunistischen Umsturz aus dem Jahr 1917 der Bolschewiki in Russland als Vorbild an, die zur sowjetischen Diktatur und Einparteienherrschaft führte. 

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Unsere Recherchen zeigen: Trotz der offensichtlich linksextremen Gesinnung der Organisation, konnte sie bis vor kurzer Zeit Tagungen in Berner Schulen abhalten. Die Räume wurden ihr durch das Schulamt zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus rekrutierte sie ihre Anhänger gezielt an Schulen. 

Bewegung besonders stark in Bern

Allgemein scheint in der Hauptstadt der Schweiz das Machtzentrum der Organisation zu liegen. Dies beweisen zahlreiche Plakate, die im städtischen Raum aufgehängt wurden. Auch versucht die Gruppe hier offenbar, gezielt Schüler zu rekrutieren. „An jeder Schule gibt es radikalisierte Jugendliche, welche wir für den Kommunismus gewinnen können“, schreibt die Organisation auf ihrer Webseite. Am bernischen Gymnasium Lerbermatt hat „der Funke“ eigenen Angaben nach bereits Mittagsveranstaltungen abhalten können – an den Berner Schulen Schwabengut und Tscharnergut sind weitere Veranstaltungen geplant. Die Informationen dazu wurden auf der Webseite der Organisation „derFunke“ veröffentlicht – inzwischen sind sie gelöscht, aber nach wie vor im Webarchiv abrufbar.

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Ein Augenzeuge, der Apollo News bekannt ist, bestätigt, dass die Organisation in der Nähe der „gibb“ Berufsfachschule Bern einen Stand aufgestellt und vorbeigehende Schüler abgefangen hat, um ihnen einen Flyer in die Hand zu drücken. Aber auch im Zürcher Raum ist die Organisation aktiv – am Zürich-Enge Gymnasium war die Organisation Medienberichten zufolge an einer Besetzungsaktion beteiligt. Vor Kurzem versuchten die Kommunisten in der Nähe des Berner Gymnasiums Kirchenfeld eine „Diskussion“ zum Thema Palästina durchzuführen, wurden aber wieder von der Polizei verwiesen. Dies teilte die Gruppierung auf ihrer Webseite mit. 

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Nutzung der Schulräume wurde gegenüber Apollo News bestätigt

Apollo News fragte das Schulamt Bern, die zuständige Regierungsrätin Christine Häsler (Grüne) sowie das Gymnasium Lerbermatt zur Nutzung der Schulräume durch die marxistische Organisation an. Das Schulamt der Stadt Bern bestätigte, dass die Kommunisten in der Vergangenheit Räume von Berner Schulen nutzen durften. Es stellte jedoch klar, dass eine erneute Nutzung der Räume des Schulhaus Schwabgut nicht infrage komme. Man habe, so das Schulamt wörtlich, „die Nutzung des Schulraums widerrufen“. Die marxistische Gesinnung der Gruppe sei dem Schulamt bekannt gewesen.

Das Gymnasium Lerbermatt teilte mit, dass der Gruppierung keine Räume zur Verfügung stehen und eine Veranstaltung an der Schule untersagt wurde. Zwar wurde auf einem Flyer eine Versammlung angekündigt, die Schule habe die Veranstaltung jedoch nie bewilligt. Der Versuch, Flyer zu verteilen, wurde darüber hinaus immer von der Schule verhindert. In seiner Mitteilung kündigte das Gymnasium eine Ansprache mit den betroffenen Schülern an und distanziert sich scharf von der Gruppierung: „Wir wussten, dass die Gruppierung existiert, fanden die Aussagen höchst problematisch und falsch. Wir fanden heraus, dass eine Schülerin und ein Schüler mitmachten. Mit diesen Personen haben wir gesprochen und wir werden es nochmals tun.“ Man dulde keinesfalls, dass mit dem Namen der Institution „politische Propaganda“ betrieben werde. Externe Personen, die Flyer an der Schule verteilt hatten, habe man dem Gelände verwiesen.

Von der Regierungsrätin Christina Häsler ist bis zum Redaktionsschluss am Montagabend keine Antwort an Apollo News eingegangen.

Zahlreiche antiisraelische Aktionen geplant

Durch den Krieg in Israel scheint „der Funke“ erneut ein Thema gefunden zu haben, mit dem es sich zu profilieren versucht. Als die Stadt Bern kürzlich das Zytglogge Gebäude, ein historischer Uhrturm, mit einer Israel-Fahnen-Projektion beleuchten wollte, demonstrierten Anhänger der Organisation mit anderen pro-palästinensischen Demonstranten und bedrängten den zuständigen Beamten so stark, dass er die Beleuchtung vorzeitig abbrechen musste. Am 17. Oktober 2023 wurde eine weitere antiisraelische Demo in Bern durchgeführt – auch diesmal unter dem Banner „Intifada bis zum Sieg“.

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