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Still und heimlich

Insgesamt fünf Stellen – Das änderte Correctiv schon alles an der „Geheimplan“-Recherche

Seit Anfang Januar hat Correctiv mit seiner Recherche über den „Geheimplan gegen Deutschland“ politische Unruhen ausgelöst. Im ganzen Land gingen Menschen auf die Straßen, um gegen die vermeintliche Bedrohung von rechts zu protestieren. Allerdings wurde der Artikel, der die dubiosen Pläne der Neuen Rechten aufdecken sollte, mittlerweile stillschweigend fünfmal überarbeitet.

Bildquelle: Norhei, Wikimedia Commons via CC BY-SA 3.0

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Mit ihrer Recherche zum „Geheimplan gegen Deutschland“ sorgte das Journalistenkollektiv Correctiv seit Anfang Januar für politische Unruhen. In ganz Deutschland gingen Menschen gegen eine vermeintliche Bedrohung von rechts auf die Straßen. Politiker stilisierten das „Geheimtreffen“ in Potsdam zu einer Art „Wannseekonferenz 2.0“. Doch der Artikel, der die dunklen Pläne der Neuen Rechte aufzeigen sollte, wurde inzwischen fünfmal geändert.

Die Autoren der Recherche änderten ein pikantes Detail bereits am Tag der Erscheinung: Am 10. Januar zwischen 17.20 Uhr und 17.40 Uhr wurde das Wort „Ethnie“ aus der Stelle des Artikels entfernt, bei dem es um Ausweisungen deutscher Staatsbürger ging – ohne Kennzeichnung.

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Mithilfe von Webarchiven ließen sich verschiedene Speicherstände des Correctiv-Artikels abrufen, das Wort „Ethnie“ taucht seit dem Abend des 10. Januar darin nicht mehr auf. Damit wurde die Behauptung verwässert, „Menschen sollen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland vertrieben werden“ können, wie Correctiv zu Beginn der Recherche schreibt.

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Nachfolgend wurden noch vier weitere Teile der Recherche geändert. Größtenteils ohne Kennzeichnung. Neben dem Wort Ethnie wurden am 10. Januar noch weitere Änderungen vorgenommen. In einer Passage, die sich mit der Abschiebung von Menschen beschäftigt, wurden Dramatisierungen vorgenommen. Der Satz „Selbst dann, wenn sie deutsche Staatsbürger sind“, wurde zwischen 17:20 Uhr und 17:40 Uhr dramaturgisch umgestaltet. Nun heißt es: „Auch wenn sie deutsche Staatsbürger sind. Es ist gegen die Existenz von Menschen in diesem Land gerichtet.“

In derselben Zeitspanne am 10. Januar wurde noch eine weitere Änderung an der Recherche vorgenommen. Im letzten Absatz der Recherche bewertete Correctiv ihre Erkenntnisse und bauschte diese mit einer Veränderung nochmal auf. Der Satz: „Was dort an diesem Wochenende entworfen wird, ist ein Angriff gegen die Verfassung der Bundesrepublik“, wurde mit der gleichen Dramaturgie umgestaltet wie einige Zeilen zuvor. Er lautet nun: „Was dort an diesem Wochenende entworfen wird, ist ein Angriff auf die Existenz von Menschen. Und es ist nicht weniger als ein Angriff gegen die Verfassung der Bundesrepublik.“

Auch am 13. Januar nahm Correctiv weitere Änderungen am Text vor, eine davon wurde vermerkt. Es bleibt bis heute die einzig angemerkte Änderung. In einem Absatz der sich mit den Teilnehmern des „Geheimtreffen“ beschäftigt, hieß es „Alexander von Bismarck, Nachfahre des ehemaligen Reichskanzlers.“ Die vermeintliche Familienzugehörigkeit wurde zwischen 17:08 Uhr und 18:04 Uhr gestrichen. Correctiv merkte dazu an: „In einer früheren Version hieß es, dass Alexander von Bismarck ein Nachfahre von Otto von Bismarck sei. Das haben wir korrigiert.“

Die letzte Änderung erfolgte ebenfalls am 13. Januar. Wieder geht es um Alexander von Bismarck. In der Erstversion hieß es noch: „Alexander von Bismarck, der mit seinem Verständnis für Russland im letzten Jahr aufgefallen ist.“ Zwischen 21:37 Uhr und 23:08 Uhr änderte man den Text zu seiner jetzigen Version. „Alexander von Bismarck, der mit seinem Verständnis für Russland und einer bizarren Aktion im letzten Jahr aufgefallen ist“

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12 Kommentare

  • Ich hätte da einen Tip für Correctiv: Stampft den ganzen
    Schwachsinns Artikel ganz ein! Idealer Weise auch
    gleich den gesamten Laden Correctiv einstampfen.
    Es gibt sinvollere Jobs als Lügen zu verbreiten. Wie wäre
    es z.B. als Pfleger in Altenheimen. Statt Scheiße zu erfinden
    könnt Ihr dann mal Scheiße entfernen! Die Alten werden es
    euch danken.

  • Sind eben keine begnadeten Poeten und feilen an den Passagen rum, um die Meinungen in die gewünschte Richtung abbiegen zu lassen. Völlig normal. Als Geldempfänger der Regierung müssen sie liefern. Sich als „Faktenchecker“ zu betiteln ist aber einfach lächerlich und anmassend. Sie sind Meinungsmacher. Nicht mehr und nicht weniger.

  • Sehr geehrter Herr Albrecht!
    Man weiß mehr über einen Menschen, wenn man weiß, wie lauter er über andere was sagt oder schreibt. Diese unsere Freunde in der Propaganda-Schmiede von Correctiv, diese Journaille des Berliner Kasperletheaters, die wegen ihres Kriechgangs den panaschierten Gossenstaub auf der Zunge schmecken, die müssen sich doch bei ihren Aktionen jeden Tag bis zum Verlust der Muttersprache besaufen, damit, wenn vorhanden, die Seele nicht kollabiert.
    Mit freundlichen Grüßen
    Karl Heinz Maierl

  • Das umstrittene Correctiv gehört zu den mutmaßlichen Faktenleugnern in diesem Lande…würde der Mainstream berichten, wenn es sich nicht um eine regierungsnahe und -bezahlte sogenannte NGO handeln würde.

  • Letztendlich konnte die NGO ihren Bekanntheitsgrad erhöhen. Mehr ist nicht passiert! Es beweist ein erbärmliches Verhalten einiger Verantwortlichen an deren Spitze! Pfui!

  • Wer hat da wohl noch Tips für Veränderungen gegeben, um die Bevölkerung scheinbar richtig in Rage zu bringen?
    Ich meine, Medien werden als 4. Staatsmacht bezeichnet– anscheinend eröffnen sie die Jagd auf Regierungsgegner, wenn sie selber regierungsfreundlich eingestellt sind.
    Es wurde ja auch bei der Flugblattgeschichte versucht einen Politiker loszuwerden– zum Ärger von rot-grünen Politikern erfolglos.

  • „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht,
    und wenn er auch die Wahrheit spricht,
    denn wer gelogen hat, dem kann man nicht vertrau’n!“

  • Damit haben sich die Herren von Cor….v als Subunternehmer von Haldenwang ja nicht gerade mit Rum bekleckert

  • Correctiv ist sehr seriös, ganz bestimmt.

    1
  • Wer in unserem Grundgesetz lesen kann, wird übrigens im Artikel 16 genau die Passage finden, die dem Herrn Sellner danach als Ungeheuerlichkeit seines Vortrages vorgeworfen wurde und lt. Aussage von Zeugen auf dem Treffen auch so besprochen wurde.
    Und wenn ein SPD-Co-Vorsitzender letzten Herbst genau das sogar für 10 Jahre rückwirkend für Clan-Mitglieder und Salafisten fordert, dann ist das keiner Rede wert.

    „Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Art 16
    (1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.“

    Fazit: Grundgesetz zitieren und diskutieren ist also rechtsextrem – aber nur wenn ein linkes Käseblatt das kolportiert.

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