Argentinien
Inflation unten, Reallöhne steigen – unter Milei erholt sich die Wirtschaft immer weiter
Unter Präsident Javier Milei nimmt die argentinische Wirtschaft immer weiter an Fahrt auf. Nicht nur die Inflation nimmt deutlich ab, sondern auch die Reallöhne nehmen zu.
Die Wirtschaft in Argentinien erholt sich unter Präsident Javier Milei immer weiter. Die Monatsinflation für sank im Juli auf den niedrigsten Stand seit dem Amtsantritt von Milei; sie liegt demnach bei 4 Prozent. Im Dezember 2023, als Milei sein Amt antrat, belief sie sich noch auf über 25 Prozent. Auch die Entwicklung der Löhne zeigt ein positives Bild. Nach einem Tiefpunkt im April 2024 stiegen im Mai und Juni die Reallöhne wieder an, für den Monat Juli liegen noch keine Zahlen vor. Die Lohnentwicklung stagnierte im südamerikanischen Land seit Jahren und brach ab Oktober letzten Jahres völlig ein.
Argentiniens Präsident Javier Milei ist als Anhänger der österreichischen Wirtschaftsschule bekannt. Gewählt wurde Milei im November 2023, insbesondere aufgrund seiner radikalen Pläne in der Wirtschaftspolitik. Seit Amtsantritt verfolgt der Libertäre deshalb eine umfassende Deregulierung. Die aus seiner Sicht überbordende Staatsbürokratie möchte er beschränken. Deshalb halbierte Milei die Anzahl der Ministerien, entließ zahlreiche Staatsbedienstete und strich etliche Subventionen. Nach langem Ringen konnte Milei außerdem Anfang Mai sein erstes großes Gesetzesvorhaben durch das Parlament bringen; sein „Omnibusgesetz“ widmete sich ausführlich der Deregulierung der Wirtschaft, vor allem im Arbeitsrecht.
Vor allem Letzteres stieß auf erheblichen gewerkschaftlichen Widerstand. Seit Januar wird Argentinien von unzähligen Generalstreiks und teilweise gewalttätigen Demonstrationen lahmgelegt. Die Fundamentalopposition gegen Mileis Politik gewinnt in der Zentralgewerkschaft dabei weiter an Macht; eine Zuspitzung des Kampfes gegen die Vorhaben des Präsidenten scheint wahrscheinlich. Dies liegt auch an der erheblichen Unzufriedenheit mit der Regierung, die in Teilen der Bevölkerung vorherrscht.
Dennoch liegen die Beliebtheitswerte Mileis auch im August immer noch stabil bei knapp über 50 Prozent. Kein Politiker in Argentinien ist beliebter. Zudem wird die argentinische Bevölkerung optimistischer: Hatten im April noch 51 Prozent der Bürger der wirtschaftlichen Entwicklung negativ entgegengesehen, hat sich bis Juli diese Einstellung gedreht. Nun wird die Entwicklung von 53 Prozent der Bürger positiv gesehen, so eine Umfrage, die in der argentinischen Tageszeitung El Cronista erschien.
Diese Entwicklung kann Milei Hoffnung machen, doch die Lage ist immer noch prekär. Im August letzten Jahres erregte er mit einem überraschenden Sieg bei den Vorwahlen zu den argentinischen Präsidentschaftswahlen plötzlich internationale Aufmerksamkeit. Seine Wähler wählten ihn, weil er erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung mithilfe von unkonventionellen Mitteln versprach. Ein Jahr nach dem Sieg muss er weiterhin Ergebnisse liefern, um zu bestehen.
Milei wurde von Scholz nicht korrekt empfangen, dabei hätte Scholz etwas lernen können. An Milei sieht man, dass, wenn der politische Wille da ist, auch Erfolge erreicht werden können
Ich wünsche Argentinien und seinen Bewohnern alles erdenklich Gute.
Karl
Meinen Glückwunsch! Jetzt hoffe ich inständig, daß Argentinien seinen Haushalt konsolidiert und mit der Modernisierung der Infrastruktur beginnt. Die Flughäfen sind veraltet, das Bahnnetz stammt größtenteils aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch das Straßensystem ist heruntergekommen und unmodern. Die zentralistische Ausrichtung auf Buenos Aires muß korrigiert werden. Zwischen den Ballungsräumen benötigt man Hochgeschwindigkeitszüge und ein funktionelles Autobahnnetz.
Gratuliere Herr Milei! Als nächstes sollte rasch Venezuela folgen…
In den vollmundigen Wein dieses Berichts muss ich eine Portion Essig gießen.
Anfangs ähnlich positiv und hoffnungsfroh gestimmt, wie immer noch viele Beobachter, hat sich meine Skepsis stark erhöht.
Vor etwa 2 Wochen wurde bekannt, dass Milei vom argentinischen Goldschatz (also den staatlichen Goldreserven) einen hohen Betrag ins Ausland hat transferieren lassen.
Weder ist er bereit, die genaue Menge, noch den Bestimmungsort, noch überhaupt den Grund dafür anzugeben. Ein schwerer Vertrauensbruch. Ausgerechnet ein „Austrian“ läßt Staatsgold ins Ausland schaffen.
Vermutungen besagen, dass er, weil demnächst hohe Rückzahlungen an den Internationalen Währungsfond fällig werden, mit diesem IMF einen Deal vereinbart hat, um entweder Erleichterung oder Aufschub bei den Bedingungen zu bekommen. Spekulation, aber eine der wahrscheinlicheren.
Ein krasser Widerspruch zu seinem erklärten Wirtschaftsverständnis.
„Glaube nichts, prüfe alles, wäge sorgsam“