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Nach Dowideit-Behauptung

Heimliche Textänderung: Correctiv ersetzte „Deportation“ durch „Vertreibung“

Noch am Montag behauptete die stellvertretende Chefredakteurin des Recherchenetzwerks Correctiv, Anette Dowideit, nachdrücklich, in der Recherche zum „Geheimtreffen“ in Potsdam nicht von „Deportationen“ gesprochen zu haben. Nun zeigt sich: Nur wenige Stunden später wurde genau dieses Wort von der Correctiv-Homepage gelöscht.

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„Wir haben nicht von Deportationen gesprochen“, behauptete die stellvertretende Chefredakteurin des Recherchenetzwerks Correctiv, Anette Dowideit, am Sonntag im ARD Presseclub (Apollo News berichtete). Am Montag legte sie auf Twitter nach. Um 12:54 Uhr schrieb sie: „In der GeheimplanGegenDeutschland-Recherche steht nicht der Begriff ‚Deportation‘. Das ändert natürlich nichts daran, dass es beim Treffen um den Plan ging, Millionen Menschen zu vertreiben.“

Die Uhrzeit ist entscheidend. Denn wie sich nun zeigte, wurde zu diesem Zeitpunkt im Online-Shop von Correctiv, auf den man über einen direkten Link von der Webseite der selbsternannten „Faktenchecker“ zugreifen kann, das Buch zu den hauseigenen AfD-Recherchen durchaus mit dem Wort „Deportation“ beworben.

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Wie sich in dem Internetarchiv „Wayback Machine“ nachvollziehen lässt, hieß es dort am Montag noch bis circa 14 Uhr: „Der Angriff der AfD auf unsere Demokratie begann nicht erst mit dem Potsdamer Geheimtreffen im November 2023. Die Pläne zur Deportation Millionen Deutscher mit Migrationshintergrund markieren nur für jeden sichtbar den offenen Rechtsextremismus der Faschisten in der AfD.“

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In der nächsten gespeicherten Version gegen 17:48 Uhr war der Text dann plötzlich verändert worden. Jetzt stand dort: „Die Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland markieren nun für jeden sichtbar den Rechtsextremismus in der AfD.“ Correctiv tilgte also offenbar das Wort „Deportation“ aus der Beschreibung und ersetzte es durch „Vertreibung“. Ebenfalls wurde anscheinend das Wort „Faschisten“ gelöscht. Die zweite Version ist in dieser Formulierung nach wie vor über die Webseite von Correctiv abrufbar.

Und es geht noch weiter: In der vorigen Version war auch folgender Satz zu lesen: „Wir bewiesen, wie ein Schattenmilliardär über Tarnvereine und Auslandsfirmen den völkischen Rassismus in der AfD groß machte und mit illegalen Mitteln Faschisten in die Parlamente brachte.“ Nun heißt es nur noch: „Wir deckten auf, wie die AfD aus der Schweiz über einen Tarnverein groß gemacht wurde.“

Ob die großspurigen Behauptungen der stellvertretenden Chefredakteurin Anlass für die Änderungen waren, lässt sich freilich nicht beweisen. Auch die Hintergründe sind unklar. Möchte man vielleicht Klagen abwenden? Oder geht es darum, angesichts der offensichtlichen Falschbehauptungen von Anette Dowideit, doch noch irgendwie die eigene journalistische Glaubwürdigkeit zu bewahren? 

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Wieso sich Correctiv überhaupt die Mühe für diese Änderungen gemacht hat, ist allerdings nicht ganz ersichtlich. Immerhin ist auch im Originaltext der Correctiv-Recherche bis heute folgender Satz nachzulesen: „Was Sellner entwirft, erinnert an eine alte Idee: 1940 planten die Nationalsozialisten, vier Millionen Juden auf die Insel Madagaskar zu deportieren.“

Es ist also durchaus von Deportationen die Rede. Daran ändert auch die Verwendung der Verbform nichts. In dem Recherchetext wurden im Übrigen inzwischen auch Änderungen vorgenommen, wie sich ebenfalls im Internetarchiv nachvollziehen lässt. Unter anderem entfernte man den Hinweis darauf, dass ein Teilnehmer des Treffens, Alexander von Bismarck, Nachfahre des ehemaligen Reichskanzlers sei. Diese Änderung macht Correctiv allerdings am Ende des Artikels durch einen Hinweis transparent. 

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