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Österreich

„Hass auf die Grünen“: Schilling überlegte nach EU-Wahl zur Linksfraktion zu wechseln

Österreichs grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling steht wegen angeblicher Pläne, die Grünen nach ihrer Wahl zu verlassen und zur Linksfraktion zu wechseln, erneut massiv in der Kritik. In Chats schrieb sie von ihrem Hass auf die Grünen.

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Österreichs grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling sieht sich mit weiteren schwerwiegenden Anschuldigungen konfrontiert. Die 23-Jährige soll Pläne geschmiedet haben, nach ihrer Wahl die Grünen zu verlassen und zur Linksfraktion im Europaparlament zu wechseln.

Eine ehemalige Vertraute Schillings bestätigt die Pläne eidesstattlich gegenüber dem Standard: „Da ging es schon um Fragen, welche Parteien anderer Länder in der Linksfraktion vertreten sind und was das finanziell bedeuten würde. Diese Pläne wurden detailliert besprochen, unter anderem ging es um die Frage, wie viel Budget ihr dann für die Kampagnen bliebe, wenn sie die Grünen verlasse.“

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Eine Klimaaktivistin bestätigt unabhängig: Nach der Wahl könnten ihr die Grünen „ohnehin nichts mehr anschaffen“, soll Schilling ihr gesagt haben. Ende Januar schrieb Schilling laut Standard: „Dann bin ich gewählt, und die Grünen können nichts mehr machen, muhahha“. 

Gegenüber dem Spiegel dementiert Schilling. Ein Beitritt zur Linksfraktion sei für sie „absolut ausgeschlossen“. Stattdessen schiebt sie den schwarzen Peter „Freund:innen“ zu, die in anderen Parteien organisiert seien und solche Gerüchte „gestreut“ hätten.

Allerdings liegen dem Spiegel Chat-Nachrichten vor, in denen Schilling selbst schrieb, sie habe ihr Leben lang „niemanden so sehr gehasst“ wie die Grünen. Diese Nachricht verfasste sie nur wenige Tage, bevor die offiziellen Gespräche mit der Parteispitze über ihre Spitzenkandidatur zur EU-Wahl begannen.

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In einem weiteren Chat an die grüne Fraktionsvorsitzende Sigrid Maurer gesteht Schilling ihre Angst, im EU-Wahlkampf „verbrannt“ zu werden, besonders bei Themen wie Migration und Sicherheitspolitik. Sie fürchte um ihre „Integrität“. Screenshots dieser Chats soll Schilling an Freunde weitergeleitet haben – ein schwerer Vertrauensbruch.

Die grüne Pressestelle ist mittlerweile in Dauer-Alarmbereitschaft. Auf Nachfrage von Spiegel und Standard gibt sie an, Schilling habe in den letzten Monaten „sehr viel Druck“ von ihrem ehemaligen Freundeskreis erfahren, ihre Kandidatur zurückzuziehen. „Ich hatte zu den Grünen sehr lange ein sehr kritisches Verhältnis, das sich aber in den letzten Jahren – und insbesondere durch die Annäherung im Rahmen meiner Kandidatur – stark verändert hat“, wird Schilling zitiert, die Chats nicht dementiert.

Recherchen des Standard mit über 50 Beteiligten deckten vor zwei Wochen schweres Fehlverhalten der 23-Jährigen auf. Demnach soll Schilling mehrfach Belästigungen, Affären und sogar körperliche Gewalt erfunden haben, um Menschen zu diskreditieren. Außerdem sollen die Grünen versucht haben, diese kritischen Berichte mit Interventionen bei entsprechenden Medien zu stoppen (Apollo News berichtete).

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