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Harald Schmidt soll für Maaßen-Foto gecancelt werden: Die Kontaktschuld ist zurück

Harald Schmidt ist auf einem Foto mit Hans Georg Maaßen und Matthias Matussek zu sehen. Für die woke Bubble Grund genug, ihn medial mit Kritik zu überschütten – und damit wieder die Kontaktschuld zu etablieren.

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Das progressive Lager tobt: Eine der Pioniere des deutschen Fernsehens, das Aushängeschild des deutschen Humors, Harald Schmidt, lichtet sich auf einem Event in vermeintlich „schlechter Gesellschaft“ ab. Auf dem Sommerfest der Schweizer Weltwoche zeigt ein Foto den Entertainer nämlich mit dem früheren Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen und der Ex-Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek. Beide sind in progressiven Kreisen verrufen, beide sind Persona non grata.

Das Foto zeigt Schmidt lächelnd, gelassen- so als wäre ihm nicht klar, dass diese Foto ihn unter einigen Größen der deutschen Medienmachenden sein Ansehen kosten wird. Denn allein dieses Foto scheint ausreichend dafür, dass der gestern noch als kultig geltende Fernseh-Star sich heute von der Mainstream-Bubble als Verdächtiger verantworten muss. Die bloße Nähe zum vermeintlichen Bösen, reicht, um zumindest mal sehr kritisch beäugt zu werden.

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Ein Feuerwerk an Anklagen

Kaum war das Foto mit Maaßen und Matussek publik, überschlug sich die Kritik und die Anklagen gegen den Entertainer. Das Portal T-Online schrieb: „Dirty Harry bei der neuen Rechten“ und klagte an, Harald Schmidt habe „sich bislang nicht dazu geäußert, warum er den Abend mit bekannten und bekennenden Rechtsextremen verbringt.“ Der Merkur schrieb: „Harald Schmidt feiert mit Hans-Georg Maaßen in rechtsextremen Kreisen“. Weiter heißt es, der frühere Entertainer sei „bislang“ nicht als „politisch Verirrter aufgefallen“. Auf X, vormals Twitter, schrieben User Schmidt rutsche „in den rechten Sumpf“ ab.

„Ist jetzt eigentlich alles egal?“, fragte der Spiegel-Journalist Anton Rainer mit Verweis auf Maaßen.

https://twitter.com/antonrainer/status/1694604134907822232?s=20

Die Renaisssance der Kontaktschuld

In dieser rasenden Empörung zeigt sich eine gleichsam bemerkenswerte, aber auch gefährliche, Entwicklung der sich in moralischer Überlegenheit fühlenden Medienszene. Denn der Trubel um das Foto zeigt, dass die Kontaktschuld in der politischen Öffentlichkeit wieder ihre Renaissance findet und von der woken Bubble nun wieder als Waffe eingesetzt wird, um Personen öffentlich in Misskredit zu bringen.

Denn bist du, so zeigt es der Fall Harald Schmidt, zur falschen Zeit am falschen Ort war oder mit den falschen Personen zusammen, gilt automatisch der Verdacht, dich mit diesen Personen gemein zu machen – ergo schuldig zu sein. Ein Denkmuster, das in jedem autokratischen System unserer Geschichte, ob in der DDR oder im Dritten Reich, ein wesentlicher Bestandteil der Verbreitung von Angst und Schrecken war und der Bekämpfung von politisch Andersdenkenden war.

Und wie es scheint, findet genau dieses Denkmuster wieder mehr und mehr Anklang in der woken Bubble. Anders ist der Distanzierungswahn, sich auf gar kein Fall mit irgendwelchen politisch vermeintlich verwerflichen Personen abzulichten, und die Wut auf Harald Schmidts gelassenes Feier-Foto nicht zu erklären.

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