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Kriminalität als „Lebensentwurf“

Handgraten-Angriffe und Schießereien – Eskalation im migrantischen Bandenkrieg um Stuttgart

In der Region Stuttgart bekriegen sich zwei Banden. Für die beiden multiethnischen Gruppen ist Kriminalität ihr Lebensentwurf. Sie schrecken dabei auch nicht zurück, Handgranaten einzusetzen.

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Seit Juli 2022 bekriegen sich zwei befeindete Gangs im Stuttgarter Raum und machen diesen unsicher. 2022 und 2023 gab es insgesamt 15 Schießereien, die auf diesen Gangkrieg zurückzuführen. Dabei ähneln sich die beiden Gangs stark in ihrer Zusammensetzung. Sie sind multiethnisch und bestehen überwiegend aus Migranten im Alter zwischen 18 und 28 Jahren und im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten sollen ihre Rapper stehen. Während der Gang mit dem lokalen Schwerpunkt Stuttgart-Zuffenhausen/Göppingen der Rapper Dardan zugeordnet wird, wird der Gruppe Esslingen/Plochingen/Ludwigsburg der Rapper Eska zugeordnet. Das, was ihre Rapper rappen, bringen sie auf die Straße.

Beide Gruppen eint das Motiv: „Kriminalität als Lebensentwurf“, wie es der Präsident des Landeskriminalamts Stuttgart, Andreas Stenger gegenüber dem SWR beschreibt. Damit unterscheiden sich diese Banden von den klassischen kriminellen Clans, die die Kriminalität überwiegend zum Bestreiten ihres Lebensunterhalts nutzen.

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Bei einfachen Schießereien bleibt es jedoch nicht. Anfang März wurde ein Sprengkörper aus jugoslawischer Produktion auf einen Kiosk im Kreis Ludwigsburg geschmissen, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten. Da keine Sprengkapsel auf dem Sprengkörper war, explodierte die Granate nicht. Es ist nicht der einzige Vorfall, bei dem der Bandenkrieg mit Kriegswaffen ausgetragen wurde. Am 6. März wurde ein iranischer-Kurde zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt, weil eine Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach warf. Durch diesen Anschlag, der der verfeindeten Gang galt, die an dem Tag eines ihrer Mitglieder beerdigte, wurden 15 Menschen verletzt und glücklicherweise niemand getötet.

Für die Polizei, die aufgrund des Bandenkriegs eine „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) mit etwa 135 Beamten gegründet hat, hat der Schutz Unbeteiligter aktuell die höchste Priorität. Gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Fußball-Europameisterschaft, bei der auch im Stuttgarter-Stadion gespielt wird, arbeitet die BAO aktuell unter Hochdruck daran, bisherige Straftaten aufzuklären und weitere zu verhindern.

Geringste Polizeidichte in Deutschland

Doch warum entstand dieser Bandenkrieg im beschaulichen Ländle zwischen Häuslebauern und Mercedes? Gegenüber der Tagesschau verwies die Gewerkschaft der Polizei auf die bundesweit geringste Polizeidichte im Ländle. Auf 100.000 Einwohner kommen lediglich 225 Polizisten, während Spitzenreiter Mecklenburg-Vorpommern 366 Polizisten auf 100.000 Einwohner hat. Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen hält jedoch mehr Polizei in der Region für nicht nötig und verwies darauf, dass die Sicherheit in Baden-Württemberg vergleichbar mit anderen Ländern ist. Zwar mag dies für die Fläche stimmen, dennoch hat die Region Stuttgart ein Bandenproblem mit einer Klientel, die von der Polizei geschnappte Gewalttäter wie Helden feiert.

Andreas Stenger, Präsident des Landeskriminalamts, hält Abschiebungen nach der Haft für die abschreckendere Methode, anstatt nur auf Gefängnisstrafen zu setzen. Dabei verwies Stenger auf rockerähnliche Gruppierungen, bei denen die Abschiebung nah der Haft abschreckend wirkte. Diese Möglichkeit wird jedoch nur bei einem geringen Teil der Täter erfolgreich sein, da die meisten auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

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