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„Asozial“ und „pervertiert“: Habeck attackiert Gegner, weil sie für Freiheit sind

Habeck erklärt bei einem Bürgerdialog in Heidelberg die Welt - Wohlstand müsse neu und gerecht definiert werden. Und Gegner der grünen Ideologie? Hätten „asoziale Freiheitspositionen“.

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Habeck erklärt die Welt. Er liebt es, den Philosophen raushängen zu lassen – so wie beim Bürgerdialog in Heidelberg. Wobei das Wort „Dialog“ eigentlich ein Etikettenschwindel ist: Natürlich spricht – predigt – vor allem Habeck. Das Publikum stellt ihm dazu passende, wohlgesonnene Fragen. Und Habeck kommt ins philosophieren. Darüber, was Begriffe wie „Freiheit, „Soziale Marktwirtschaft“ und „Wohlstand“ eigentlich bedeuten. Denn diese, so Habeck, könne man eigentlich beliebig umdefinieren. 

Habeck nennt „Wohlstand“, „Freiheit“, „Verantwortung“ und „Deutschland“. Diese Begriffe dürfe man nicht einfach aufgeben und dem politischen Gegner überlassen – man müsse sie für sich selbst erobern, schlussfolgert der grüne Philosoph. Habeck bemüht dann „Wohlstand für alle“ – das Motto des Wirtschaftswunders. Doch damit meint er etwas anderes als der Vater dieses Wunders, Ludwig Erhard. 

Umverteilung statt Marktwirtschaft

„Das heißt jetzt nicht, dass alle Super-Millionäre werden müssen, aber es heißt, dass man den Wohlstand des Landes gerecht verteilt“, sagt er. Zur sozialen Marktwirtschaft müsse nun auch eine ökologische Verteilung kommen. Man dürfe nicht „durch den Reichtum, den wir jetzt erwirtschaften, die Wohlstandschancen künftiger Generationen komplett ruinieren“. Der Begriff „Wohlstand“ müsse immer neu definiert und erstritten werden. Und schon sind wir beim „Wohlstand des Weniger“, bei „Degrowth“ und grüner Verzichts-Ideologie – dem Gegenteil des kapitalistischen Wirtschaftswunders. 

Und genau so geht es weiter. Auch einen neuen Freiheitsbegriff bräuchten wir, meint Habeck – denn der alte Freiheitsbegriff einiger soll laut Habeck sogar der Grund für das starke Abschneiden der AfD in Umfragen sein. „Der Grund des Erstarkens des rechten Populismus ist nicht, dass man sich den Obrigkeitsstaat, den starken Führer, die Dominanz von ,Law and Order‘ wünscht, sondern das Gegenteil: in Ruhe gelassen zu werden.“  Richtig gelesen: Wer sein Leben ohne Gängelung leben will, ist jetzt Rechtspopulist, ja geradezu rechtsextrem.

„Asoziale Freiheitspositionen“

„Alles, was an Staatlichkeit auf einen zukommt, ist eine Gefährdung des eigenen Freiheitsempfindens“, klagt Habeck über den Bürger, der den Grünen Overreach in das eigene Leben nicht als neue Freiheit, sondern als Übergriffig wahrnimmt. Dieser Freiheitsgedanke sei „pervertiert“.  „Dieser Gedanke führt ganz schnell in eine falsche, übersteigerte, fast asoziale Freiheitsposition“, sagt Habeck. 

Krieg ist Frieden, Unwissenheit ist Stärke – Umverteilung ist Marktwirtschaft und Kontrolle ist Freiheit. Vor dem, ihm zugeneigten, Publikum in Heidelberg kann Habeck seinem grünen Geschwurbel freien Lauf lassen – in der Blase gibt es dafür nur Anerkennung und Applaus. Toll, wie dieser Mann denken kann! Dass dabei nur freiheitsfeindlicher Mumpitz rauskommt, freut das geneigte Publikum wahrscheinlich nur noch mehr. Grüne Freiheit beginnt eben, sobald die des Einzelnen aufhört. 

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