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CO2-Limit

Wegen Klimapolitik: Reiseunternehmen rechnet mit individuellen Flug-Beschränkungen bis 2040

Wird man in Zukunft noch frei reisen können? Immer mehr Pläne wollen ein festes CO2-Limit für jeden Bürger - das würde Flug-Beschränkungen bedeuten. Der Anbieter Intrepid formuliert das Konzept jetzt aus.

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Im Herbst des vergangenen Jahres veröffentlichte das Reiseunternehmen intrepid einen Bericht mit dem Titel „A Sustainable Future for Travel“. Darin fordert der Reiseveranstalter im Namen der Nachhaltigkeit ein umfassendes Umkrempeln des Tourismus, wie man ihn kennt. Intrepid zufolge nähern wir uns gefährlichen Kipppunkten. Für rund 10 Prozent aller Treibhausgasemissionen ist der Tourismussektor verantwortlich. Auch dieser müsse dementsprechend seiner Verantwortung nachkommen.

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Völlig unabdingbar werden intrepid zufolge in Zukunft CO2-Pässe sein. Dies liege an einem Wandel der Werte sowohl in der Gesellschaft als auch in der Politik. Schon in einigen Jahren würde man kaum noch eine jüngere Person ohne CO2-Tracker sehen. In dem Bericht heißt es weiter: „Ein persönliches Kohlenstoffemissionslimit wird zur neuen Normalität werden“. Der derzeitige weltweite Tourismus-Boom zeige, dass der Gedanke weit verbreitet sei, so viel und so oft fliegen zu können, wie es der Geldbeutel zulässt. Doch das werde sich in Zukunft ändern, ist sich intrepid sicher.

Im globalen Durchschnitt beträgt der jährliche CO2-Fußabdruck um die 4 Tonnen. Bis 2050 müsse der globale CO2-Fußabruck um mehr als die Hälfte auf unter 2 Tonnen sinken, um die Pariser Klimaziele zu erreichen, heißt es in dem Bericht. Besonders für westliche Staaten dürfte das eine enorme Herausforderung werden. Der jährliche CO2-Fußabdruck pro Person in den USA beträgt im Mittel circa 16 Tonnen. In Deutschland liegt dieser Wert bei etwa 11,2 Tonnen pro Bürger. Um das Jahr 2040 wird die Einführung der CO2-Pässe abgeschlossen sein, prognostiziert es intrepid.

Bis dahin rechnet intrepid mit großen Veränderungen des Klimas, die sich auch im Tourismussegment niederschlagen werde. „Vergessen Sie die Jagd nach der Sonne. Zukünftige Reisende werden stattdessen den Schatten suchen“, so heißt es in dem Dokument. Die Welt befinde sich aktuell in einer „Ära des globalen Aufkochens“, so das Reiseunternehmen. Aus diesem Grund würden sich auch die Reiseziele ändern. Südeuropa würde immer unattraktiver werden. Stattdessen könnten Slowenien, die baltischen Staaten und auch Skandinavien als Reiseort immer mehr in den Fokus rücken.

„Gesundheit und Sicherheit beeinflussen die Reiseentscheidungen der Menschen“ in der Zukunft, erklärt das Reiseunternehmen. Insbesondere die „Sorge vor Sturzfluten, Erdbeben und Waldbränden“ würde zunehmen. Aus diesem Grund könnte auch das „virtuelle Reisen“ immer größere Bedeutung erlangen. „Ohne Maßnahmen gegen den Klimawandel werden Urlaubsziele weniger touristenfreundlich werden“, so intrepid. Doch „im Jahr 2040 müssen die Menschen vielleicht nicht mehr nach Island reisen, um das Nordlicht zu sehen“, erklärt der Bericht. Zudem könne man von Reiseorten „frühere Versionen“, die unbelastet vom Klimawandel sind, zeigen. Dennoch räumt man ein, dass das „echte“ Reisen kaum durch das „virtuelle“ Reisen zu ersetzen sei.

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