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Führten die Lockdowns zu kognitivem Verfall und Einschränkungen von Hirnfunktionen?

Aus Fehlern lernt man normalerweise, doch dieser Fehler macht uns dümmer: Eine neue Studie offenbart, dass die Lockdowns der Corona-Jahre zu nachhaltigen Schäden der kognitiven Funktionen und Gehirn-Leistung führten.

Zunehmender Alkoholkonsum, Einsamkeit und Depressionen. Die Restriktionen der Pandemie-Jahre führten zu zahlreichen psychischen Einschränkungen. In der Fachzeitschrift The Lancet wurde jetzt eine Studie veröffentlicht, die den Rückgang kognitiver Funktionen bei 50- bis 96-jährigen Briten von 2019 bis 2022 untersuchte. Die Forscher beziehen sich dabei auf empirische Daten der PROTECT-Studie, die sich langfristig mit mentaler Gesundheit und Demenz-Erkrankungen auseinandersetzt. Dementsprechend lagen den Beteiligten fundierte Zahlen vor, die ein vernichtendes Urteil über die gesetzlichen Einschränkungen der letzten Jahre zulassen.

„Soziale Isolation ist eng verbunden mit Einsamkeit und Einsamkeit fördert Depressionen“, schreiben die Wissenschaftler eingangs. Studien hätten mehrfach gezeigt, dass eine Verschlechterung des mentalen Gesundheitszustands während der Pandemie weltweit zu beobachten war. Und diese Verschlechterung spiegelt sich auch in unserer Gehirn-Leistung wider. Unter den widrigen Bedingungen nahmen kognitive Fähigkeiten während der Pandemie stark ab. Der Rückgang fiel im ersten Pandemie-Jahr (2020 bis 2021) am stärksten aus. Besonders betroffen waren exekutive Funktionen, also Funktionen, mit denen wir unser Verhalten und die Reaktionen unseres Umfelds wahrnehmen und daraufhin ändern können – also auch sozial enorm wichtige Funktionen. Dieser Effekt war vor allem bei älteren Menschen, die bereits unter leichten kognitiven Einschränkungen litten oder bei an Covid-19 erkrankten Personen zu beobachten.

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Die Gehirn-Leistung nimmt rasant ab

Generell nimmt die Leistung älterer Gehirne eher ab. Während allerdings der Rückgang 2019 bei durchschnittlich 0,7 Prozent im Jahr lag, verdoppelte sich dieser Wert in den Folgejahren. In manchen Teilbereichen der kognitiven Fähigkeiten nahm der Rückgang um über 70 Prozent zu. Dieser Erkenntnis sprechen die Wissenschaftler große Wichtigkeit zu, da solch eine Entwicklung neu und beängstigend ist. Bis jetzt konnte nämlich nicht festgestellt werden, ob der Verfall kognitiver Funktionen nach der Pandemie wieder abnimmt oder auf diesem Niveau von durchschnittlich einem Prozent pro Jahr stagniert.

Der Rückgang exekutiver Funktionen führte auch zu verschlechterter Selbstwahrnehmung. Zusammen mit fehlender Interaktion erschwert das wiederum die Früherkennung von psychischen und mentalen Erkrankungen. Ein Teufelskreis, aus dem man als Gesellschaft schnellstmöglich ausbrechen muss. Schon 2021 hätte eine systematische Beurteilung der Umstände mit 200.000 Beteiligten ergeben, dass der Alkoholkonsum während der Lockdowns zunahm.

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