500 Euro Plus
EU-Parlamentarier offenbart: Abgeordnete können sich Kosten von Privaturlaub erstatten lassen
Der EU-Abgeordnete Nico Semsrott zeigt in einem Social-Media-Clip, wie EU-Parlamentarier private Reisen auf Kosten der EU erstatten lassen können, wobei das System sogar mehr zahlt als notwendig. Er demonstriert dies anhand einer Zugfahrt nach Paris und einem Flug nach Mallorca, wobei er unerwartet hohe Erstattungen erhielt.
Der EU-Abgeordnete Nico Semsrott, der 2019 für „Die Partei“ in das EU-Parlament eingezogen ist, hat in einem kurzen Social-Media-Clip publik gemacht, wie absurd einfach sich EU-Parlamentarier private Reisen auf Kosten der Europäischen Union erstatten lassen können.
So zeigte der 38-Jährige, der eigentlich Satiriker und Autor ist, wie einfach es ihm gemacht wird, seine Reisekosten erstatten zu lassen. Mehr noch: Das Erstattungs-System zahlt sogar einiges mehr als notwendig. Für eine Zugfahrt von Brüssel nach Paris und zurück bekam der Abgeordnete zum Beispiel statt 92 Euro, die die Fahrt eigentlich gekostet hatte, 590 Euro erstattet. Auch ein Privatflug nach Mallorca konnte sich der inzwischen parteilose Abgeordnete erstatten lassen.
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Absurdes Abrechnungssystem
In dem Clip erklärt der Parlamentarier zuerst, dass Europaabgeordnete, obwohl ihnen schon eine Bahncard-100, also ein universal gültiges Bahnticket zusteht, die Möglichkeit haben, ihre Reisekosten erstatten zu lassen. Er habe dann eine Geschichte gehört, „dass CDU-Abgeordnete sich regelmäßig ihre Urlaubsreisen auf Steuerzahlerkosten erstatten lassen“ und wollte das nun nach testen und beweisen.
Da ihm aus Datenschutzgründen die Abrechnungen der anderen Abgeordneten nicht zugänglich seien, sei er auf die Idee gekommen, einfach selbst eine Urlaubsreise einzureichen und zu schauen, ob es ihm möglich wäre, eine Urlaubsreise einfach so abzurechnen.
Dazu reiste Semsrott zuerst privat von Brüssel nach Paris und zurück, anschließend reichte er die dazugehörenden Zugtickets samt Belege bei der zuständigen Stelle ein. 92 Euro hätten die Tickets gekostet – das hätte ihm das EU-Parlament erstatten müssen, zurückkamen aber sagenhafte 597,20 Euro Erstattung, also mehr als 500 Euro zu viel. Einfach so, auf Kosten des Steuerzahlers. Ihm sei das „unangenehm gewesen“ und er habe das Geld sofort gespendet.
Um Zufall auszuschließen, hat Semsrott dann in einem zweiten Versuch, das ganze Prozedere nochmal auf die Spitze getrieben und versuchte einen Flug nach Palma de Mallorca einzureichen. Er habe dabei sogar im Antrag transparent angegeben, dass er privat nach Mallorca unterwegs sei, aber „vorher beruflich in Brüssel, sodass die Strecke aus meiner Sicht als berufliche Reise gilt“. Falls er da irren sollte, würde er sich entschuldigen und um eine Erklärung bitten.
Und tatsächlich: Semsrott hat den Flug nach Palma de Mallorca vollständig erstattet bekommen, erneut sogar mit 100 Euro obendrauf.
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Dafür sollen wir lt. diesem unehrenhaften Herrn Kiesewetter und auch anderen politischen Gestalten auf Wohlstand verzichten, den wir uns selbst hart erarbeitet haben. Sie selbst geben ohne Kontrolle das Geld für sich selbst und in alle Welt aus. Wenn das Demokratie sein soll, muss die Definition für Demokratie umgeschrieben werden. Sowohl Berlin als auch Brüssel sind zu einem totalitären und korrupten Selbstbedienungsladen verkommen, aus dem für die Bürger selbst keine Vorteile erwachsen…
Und ich Trottel habe gedacht EU Parlamentarier zu sein IST schon der Urlaub!
… Dabei war der deutschlandweit bekannte Kabarettist anfangs noch hellauf begeistert: „Das Europaparlament – eine hervorragende Idee. Nur in der Realität leider ein Witz, und noch dazu ein sehr schlechter.“
Nun kehrt Nico Semsrott dem EU-Parlament nach fünf Jahren desillusioniert den Rücken:
„An dem Ort, an dem wir dringend auf Gerechtigkeit und Vertrauen angewiesen sind, wird Korruption nur selten bestraft, sondern meistens belohnt.“
https://www.ndr.de/kultur/buch/Desillusionierter-Kabarettist-Nico-Semsrott-Machtlos-in-Bruessel,nicosemsrott140.html
Die Reichstagsabgeordneten der Kaiserzeit bekamen vor 1906 überhaupt nichts für ihre Tätigkeit bezahlt. Bismarck war aus ethischen Gründen dagegen. Das war natürlich auch ein zweischneidiges Schwert. Es ist eben alles eine Sache des Charakters.
Wo Geld ist, kommt noch mehr dazu – ist ein altes Sprichwort, das aber hier sehr gut passt.
Da verdienen die EU-Abgeordneten schon so viel und bekommen obendrauf (fast) alles bezahlt und obendrein noch private (Urlaubs-) Fahrten finanziert.
Viele unserer Rentner würden sich freuen, wenn für die Ärmsten der Armen wenigstens mal der Grundfreibetrag ein wenig angehoben werden würde – aber nichts dergleichen passiert.
Ein Schritt in die richtige Richtung wäre es, die maximale Parlamentariertätigkeit auf 2 Wahlperioden zu beschränken: Bei EU- und Bundestagsabgeordneten, damit die mal aus ihrer Wohlfühlecke gejagt werden und
arbeiten gehen.
Ich frage mich, ob auch die Kosten für den Kinderpuff übernommen werden?
Nichts ist unmöglich: EU. Zu singen nach dem Werbespot von Toyota.
Es läuft in Deutschland ähnlich: Baerbock & Co. lassen sich Visagistin, Riseurin und Hoffotograf vom Steuerzahler bezahlen. Jeder normale Angestellte und Beamte muss den Friseur selbst bezahlen, auch im Management.