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8.200 Euro

Ermittlungen wegen Gehaltsaffäre: Niedersächsische Regierung soll Mitarbeiterin grundlos befördert haben

Weil die Landesregierung in Niedersachsen eine Mitarbeiterin möglicherweise grundlos beförderte, ermittelte jetzt die Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte ein CDU-Gutachten festgestellt: Die Büroleiterin hätte wegen fehlender Qualifikationen gar nicht erst eingestellt werden dürfen.

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Im Rahmen der Gehaltsaffäre im Büro des Ministerpräsidenten Niedersachsen, Stephan Weil (SPD), hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Untreue eingeleitet – vorerst gegen unbekannt. Im vergangenen November hatte das Kabinett eine bessere Bezahlung von Weils Büroleiterin, die seit Februar 2023 für die Landesregierung tätig ist, rückwirkend beschlossen.

Dafür musste sich die Führung der Staatskanzlei aber nicht nur heftige Kritik des Finanzministeriums anhören, sondern auch die juristische Grundlage ändern. Die CDU, die sich massiv gegen die Gehaltserhöhung der Sozialdemokratin von 6.300 Euro auf 8.200 Euro stemmt, beantragte bereits im April einen Untersuchungsausschuss und überdies ein Rechtsgutachten im niedersächsischen Landtag.

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Untersucht werden sollte, ob die 33-Jährige überhaupt für die Stelle qualifiziert ist. Das Ergebnis: die enge Mitarbeiterin Weils erfüllt die Einstellungsvoraussetzungen nicht. Sie hätte nicht eingestellt werden dürfen und auch die Gehaltserhöhung war demnach rechtswidrig.

Das Gutachten war wohl Auslöser für die Ermittlungen. Im März gingen bereits zwei Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft ein, die den Anfangsverdacht wegen Untreue letztlich nach Medienberichten über das CDU-Gutachten vergangene Woche bestätigte.

Staatsanwältin Kathrin Söfker betonte am Dienstag noch einmal, dass es „keinen Verdacht gegen eine bestimmte Person“ gebe. Auch die Anzeigen richteten sich gegen Unbekannt. Die CDU hat derweil bereits einen Schuldigen ausgemacht: Jörg Mielke (SPD), Chef der niedersächsischen Staatskanzlei.

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Der wiederum zeigte sich während einer Sitzung des Untersuchungsausschusses am vergangenen Donnerstag unbeeindruckt und erklärte, die Gehaltserhöhung sei rechtmäßig gewesen. Die Landesregierung habe mit der Besoldungs-Hochstufung Arbeitsplätze in der Staatskanzlei attraktiver machen wollen.

Laut CDU soll die Sitzung aber auch gezeigt haben, dass eigene Facharbeiter Mielkes vor dem Schritt warnten – von ihrem Chef aber ebenso ignoriert wurden wie das Finanzministerium. Deswegen begrüßte die CDU am Dienstag in einer Pressemitteilung das Vorgehen der Staatsanwaltschaft. Das sei nur konsequent, „wenn der rechtmäßige Umgang mit Steuermitteln dermaßen in Frage“ stünde.

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