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Trans-Debatte

Englands Gesundheitssystem verbietet Pubertätsblocker für Minderjährige

Der National Health Service (NHS) Englands hat angekündigt, dass er in Zukunft keine Pubertätsblocker mehr an Trans-Kinder verschreiben wird. Aufgrund der potenziellen langfristigen Auswirkungen auf die Entwicklung dieser Kinder stehen Pubertätsblocker unter intensiver Kritik.

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Englands staatlicher Gesundheitsdienst NHS hat bekannt gegeben, dass es künftig Kindern mit Genderdysphorie keine Pubertätsblocker verschreiben wird. In vielen Ländern werden Kinder und Jugendlichen, die sich als Transgender identifizieren, also als ein anderes Geschlecht, entsprechende Medikamente gegeben, die ihre pubertäre Entwicklung stoppen und etwa verhindern, dass sich weitere geschlechtstypische Merkmale wie Brüste oder Barthaar entwickeln.

Pubertätsblocker stehen in Fachkreisen zunehmend wegen ihres negativen Einflusses auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern in der Kritik. Das NHS erklärte jetzt, es sei noch nicht klar, wie sicher die Medikamente seien, daher werde man sie nicht verschreiben. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es nicht genügend Beweise für die Sicherheit oder klinische Wirksamkeit von pubertätsunterdrückenden Hormonen gibt, um die Behandlung zum jetzigen Zeitpunkt routinemäßig verfügbar zu machen“, hieß es in einem Statement.

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Die Hormone, die Kindern zur Geschlechtsumwandlung verschrieben werden, können unter anderem lebenslange Unfruchtbarkeit und sexuelle Funktionsstörungen verursachen. Zum Teil ist es den Betroffenen in Folge der Therapie ihr Leben lang unmöglich, Lust zu empfinden oder einen Orgasmus zu haben. Zudem verursachen die Pubertätsblocker durch ihren Einfluss auf das Knochenwachstum oft Wachstumsstörungen – Kinder, die diese Medikamente erhalten haben, bleiben so häufig klein und erleben nicht den pubertätstypischen Wachstumsschub.

Aber auch der Stoffwechsel wird durch die Medikamente beeinflusst. Während Frauen, die sich zum Mann umwandeln lassen wollen, vor allem unter einem erhöhten Diabetes-Risiko leiden, haben Männer, die eine Frau werden wollen, mit einer starken Gewichtszunahme zu kämpfen. Nicht zu vergessen sind die üblichen Risiken einer lebenslangen Hormongabe: Dazu gehören die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Krebsentwicklung und thromboembolische Ereignisse wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Jugendliche und Kinder mit Genderdysphorie dürfen Pubertätsblocker in England nun nur noch im Rahmen von medizinischen Studien erhalten. Dies wird aber in absehbarer Zeit vorerst nicht der Fall sein, da Rahmenbedingungen der Studien noch fehlen.

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Bereits 2023 betonte der NHS die Notwendigkeit einer vorsichtigen Handhabung bei der Verschreibung dieser Medikamente. Auch die britische Gesundheitsministerin Maria Caulfield (Tories) erklärte ihre Zustimmung. „Wir begrüßen diese bahnbrechende Entscheidung des NHS, die routinemäßige Verschreibung von Pubertätsblockern zu beenden, sowie diese Leitlinien, die anerkennen, dass die Pflege auf Beweisen, klinischer Expertenmeinung und im besten Interesse des Kindes basieren muss.“ Man werde von Seiten des Ministeriums weiter mit dem NHS zusammenarbeiten, „um Kinder in diesem Bereich zu schützen.“

Kritik an der Entscheidung gab es seitens der LGBTQ-Organisation Stonewall: „Alle jungen Transsexuellen verdienen Zugang zu hochwertiger und zeitnaher Gesundheitsversorgung“, erklärte ein Sprecher. Laut Stonewall sei die Behandlung mit pubertätsunterdrückenden Hormonen für einige Jugendliche mit Genderdysphorie „wichtiger Teil dieser Versorgung“. Angaben des Guardians zu Folge nehmen aktuell rund 100 Jugendliche und Kinder im Vereinigten Königreich solche Pubertätsblocker ein.

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