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Die Wahrheit bin ich: Wo Schwarz-Rot bei Lenin ist

Schwarz-Rot will Falschinformationen verbieten und ein Programm gegen „Fake News“ auflegen. Die verheerende Idee, Wahrheit wie bei Klima und Corona zur Konsensfrage zu erklären, setzt sich durch. Wenn der Staat festlegen soll, was Wahrheit ist, ist das der erste Schritt in den Totalitarismus.

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Kim Il-Sung war in seinem Leben nie auf der Toilette. Das ist die Wahrheit. In Nordkorea steht das in Schulbüchern, jedes Kind weiß es. Einige Zweiflers behaupten vielleicht etwas anderes – aber es gibt kein Foto, keinen Zeugenbericht, der die Perfektion und Reinheit des Körpers des Staatsgründers widerlegen könnte.

Sie mögen einen Einstieg mit Nordkorea überzogen finden: aber wenn der Staat einmal mit der Anmaßung über die Wahrheit beginnt, gibt es letztlich kein Halten mehr. Denn dass Corona aus dem Labor in Wuhan kommt, ist ähnlich beweisbar, wie die magische Kontinenz des Kim Il-Sung widerlegbar ist. Dass die Covid-Impfstoffe anders als behauptet nicht vollkommen nebenwirkungsfrei sind, hätte man sich gleichwohl denken können – es war in Deutschland dennoch eine Falschinformation.

Im vorläufigen Koalitionsvertrag steht der Satz: „Die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen ist durch die Meinungsfreiheit nicht gedeckt.“ Ein Satz, der zunächst schon juristisch falsch ist – denn natürlich ist es legal und absolut von der Meinungsfreiheit gedeckt, zu behaupten, dass die Erde eine Scheibe sei. Doch die neue Koalition plant ein Maßnahmenpaket gegen „Fake News“ – „staatferne“ Medienanstalten sollen gegen Medien vorgehen, „Desinformation“ bekämpft werden. Der Staat wird zum Richter über richtig und falsch, die Lüge soll verboten werden. 

Es ist eine fundamentale Veränderung im Verständnis von Wahrheit – und ein Rückfall hinter Jahrhunderte Aufklärung und Erkenntnistheorie. Über Jahre hat die neue Linke zunächst mit dem Klimawandel, dann während Corona, die Vorstellung eingeprügelt, Wahrheit wäre zweifelsfrei festzulegen, im Konsens feststellbar und schließlich politisch umsetzbar. Das Gerede von „Desinformation“ war Ausdruck davon. Auch Merz unterwirft sich mit diesen Formulierungen dieser Vorstellung. Damit ist er statt bei Popper nun eher bei Lenin. Ersterer sah in der Anmaßung des Staates, über die Wahrheit entscheiden zu können, die Wurzel des Totalitarismus.

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Denn Wahrheit entsteht nicht durch Konsens, sondern nur im Konflikt. Sie ist kein demokratischer Mehrheitsbeschluss. Genau deshalb funktioniert auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht. Konsensuale Wahrheitsfindung endet in der Darstellung einer Wahrheit, wie sie die Menschen gerne hätten, nicht wie sie ist. Wahrheit ist immer radikal und niemals einsichtig – in der Wissenschaft genau wie im Journalismus finden nur Querköpfe, Grenzgänger und Außenseiter Wahrheit. Der Verrückte ist ihr näher als der Bürokrat.

Ein besonders drastisches Beispiel für die Folgen dieses Wahrheitsanspruchs ist der Fall Lyssenko. Der sowjetische Agrarwissenschaftler erklärte die Mendelschen Vererbungsregeln für bürgerliche Ideologie, erfand seine eigene Theorie – und erklärte, Pflanzen würden durch Umwelteinflüsse ihr Erbgut verändern. Die Theorie war falsch, aber da Stalin ohnehin schon die Wahrheit zur absoluten Staatssache gemacht hatte, wurde auch diese Theorie unkritisierbare Staatsdoktrin.

Lyssenko ließ sich viel besser mit dem marxistischen Weltbild vereinbaren als Darwin – so könnte man schließlich selbst Pflanzen erziehen und auch den Acker und das Feld zu Genossen machen. Lyssenkos Theorie war eine angenehme Wahrheit, wie man sie gerne gehabt hätte – nur stimmte sie nicht. Über Jahrzehnte fand die Theorie frei von Kritik und Zweifeln Anwendung, selbst unter Chruschtschow blieb Lyssenko Regierungsberater und Mao setzte bei seinem großen Sprung nach vorn noch Anfang der 60er Jahre auf Lyssenkos Methoden. Nichts davon funktionierte. Das Ergebnis: Missernten, Hungersnöte, Millionen Tote. Und eine Wahrheit, die nie existierte – außer auf dem Papier. Später stellte sich heraus, dass Lyssenko Daten über seine Experimente schlichtweg gefälscht hatte.

Wenn erst einmal eine Behörde entscheidet, was wahr ist, sind Gegenstimmen automatisch verdächtig. Je weniger es davon gibt, desto verrückter wird der Konsens und so verstärkt sich die Spirale. Umso passender ist es, dass die neue Regierung gleichzeitig noch das Informationsfreiheitsgesetz abschaffen und die SPD gar verlässliche Verlage finanziell stützen will. 

Dass ausgerechnet Merz, der mit brachial falschen Wahlversprechen gewählt wurde, ein solches Programm der staatlichen Wahrheitsfindung forciert, wundert dann auch nicht mehr. Bekanntlich fürchtet immer nur die Lüge die Wahrheit – nicht andersherum. 

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77 Kommentare

  • Danke, Herr Mannhart!
    Wenn die Politik nunmehr meint, der Staat könne erkennen, wann jemand BEWUSST „falsche Tatsachenbehauptungen“ verbreitet, sind wir von einem Staat mit Wahrheitsalleinvertretungsanspruch in der Tat nicht mehr weit entfernt.
    Die Gedanken anderer Menschen erkennen wollen zu können, ist unfassbar anmaßend … und könnte letztlich nur durch so etwas wie eine Gedankenpolizei funktionieren.
    Nein …
    Es bleibet dabei.
    Die Gedanken sind frei!

    • Die meisten haben das noch nicht verstanden: Richtig ist nicht was wahr ist, sondern was erlaubt ist !

    • Es sollte nicht übersehen werden, um welches Wahrheitsverständnis es sich bei diesen Versuchen der staatlichen Meinungslenkung handelt. Es sollen die „Wahrheiten“ staatlich geschützt, ja dogmatisiert werden und so den Herrschaftsanspruch des Staates als alleinige Heilsinstanz festschreiben – siehe Klimapolitik, Coronapolitik und neuer Bellizismus. Die Entmündigung des Bürgers vollzieht sich in Form des betreuten Denkens, das es dem Staat überträgt, alle Entscheidungen des alltäglichen Lebens zu treffen. Man kommt gar nicht umhin, in diesem Anspruch des Staates den sektenhaften Charakter zu erkennen. Der Staat als gottgleiche Instanz, deren Autorität sich zu entziehen, immer eine Form der Häresie darstellt und entsprechen sanktioniert werden muss. Der Staat wird zur neuen Kirche in der es keine Trennung zwischen institutioneller Verwaltung des Lebens und Glaubensausübung gibt. Der Bekenntniszwang, z.B. was die Dogmen des Klimawandels anbetrifft, ist dann immer gleich normativ.

    • Die werden uns an Lügendetektoren anschließen.

    • Die ausgehöhlte CDU perfektioniert nun, was den Politikern während der Corona-Lockdowns am besten gefallen und die Ampel nicht hinbekommen hat:

      Regieren ohne kritische Widerrede!

      Unweigerlich erkennt man dabei immer mehr unschöne Parallelen zum Nationalsozialismus, nur die Verpackung ist diesmal etwas anders.

  • In der DDR musste ich an der Uni einen Aufsatz schreiben zum Thema “ Warum der Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus ein Naturgesetz ist“. Jetzt kommt bestimmt „Warum Politiker nie lügen“.

    • In der sozialistischen Geschichtsauffassung steht die Partei für die Verwirklichung der Gesetze der Geschichte selbst. Die Partei vollzieht also „Wahrheit“ im Sinne des Trägers des sozialistischen Geschichtsprozess. Wer die von der Partei, also dem Staat, gesetzten Wahrheiten infrage stellt, stellt damit die Naturgesetzlichkeit der Geschichte infrage und kann nur ein zersetzendes Element – Konterrevolutionär – sein, das man eliminieren muss, da Widerspruch immer als Versuch gilt, den Vollzug der Geschichte zu behindern. In einem derart ideologisierten Staatsdenken ist ein Einspruch gegen staatliches Handeln nicht möglich.

    • Ganhase

      Selbst ein Herr Habeck sagte ganz offen: „Der Staat macht keine Fehler!“

    • Ich hab auch noch einen:
      Es geht das Gerücht, dass Merz, jedes mal, wenn er vom stillen Örtchen kommt, die Taschen voller Golddukaten hat.

    • Und ? – ist er ein Naturgesetz ?
      Welche Tierarten mussten Sie zum Beweis heranziehen ?
      Ich schätze : Ameisen und Bienen und im Vorstadium Amöben.

  • Man kann so viele Kommentare und interessanten faktenbasierten Artikel schreiben wie man will. Tatsache ist dass wenn die Bürger das alles akzeptieren und schweigen dann wird es nur noch schlimmer. Sie müssen zu Hunderttausenden gegen die Regierung demonstrieren— aber das wird nicht passieren

    • Noch nicht. Aber es gibt eine Grenze da wird auch der Deutsche rebellieren und wenn ich mich so umhöre viel fehlt nicht mehr.

      • Seit dem staatlichen Corona Absolutismus habe ich kein Vertrauen mehr, dass es für die Mehrheit der Bevölkerung eine Grenze gibt, an der sie ihre Entrechtung nicht mehr hinnimmt. Im Gegenteil, je stärker die staatliche Entrechtung, desto williger die Unterwerfung unter das Diktat. Die meisten Deutschen sind einfach Untertanen, die den Staat quasi als göttliche Instanz ansehen. Der Unmut mag wachsen, aber Konsequenzen wird er keine zeitigen. Woran der Sozialismus als moderne Heilsbewegung immer scheitert, ist am Ökonomischen, der schlichten Realität. Das wird auch jetzt wieder so sein. Leider werden die Schäden, bis es zur allgemeinen Akzeptanz des Scheiterns kommt, sehr gravierend und nachhaltig auch für kommende Generationen sein.

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    • Es scheint so zu sein, dass die meisten Menschen grundsätzlich anfällig für Heilsideologien sind. Im Politischen stellt der Sozialismus eine solche Heilsideologie dar. Seine utopischen immer auf die zukünftige Verwirklichung gerichteten Heilsversprechungen lassen ihn als höchste Form des Moralischen erscheinen, denn in ihm wird alles staatliche Handeln am utopischen Entwurf ausgerichtet und gemessen. Die Frage, ob diesem utopischen Entwurf überhaupt eine reale Verwirklichung zugeschrieben werden kann, ist mit einem absoluten Tabu belegt. Wer das Tabu bricht oder ignoriert, wird als Verhinderer des Heilszustand angesehen und mit dem Etikett des Bösen belegt. Im Sozialismus darf es keinen Zweifel an den von ihm gesetzten geschichtlichen Annahmen und dem dazu gehörigen Menschenbild geben. Die Wirklichkeit gilt im sozialistischen Denken nur insofern als Maßstab des Handelns, als sie den Übergangszustand zum eigentlichen Heilszustand darstellt und überwunden werden muss.

      • Das ist krank !
        Und irgendwie auch von der Bibel abgekupfert. In der christlichen Glaubenslehre soll sich der treue Anhänger, geleitet von den zehn Geboten ja auch dem Einzug ins Paradies annähern. Also einer Welt ohne Gegensätze, Gewalt u. Ungleichheit.
        Politisch-gesellschaftliche Ideologie ersetzt Glaubenslehre.

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        • Im christlichen Glauben, sofern er nicht ins Sektenhafte abgleitet, ist die Hoffnung auf eine Erlösung im jenseitigen Leben gerichtet. Damit hat der christliche Glauben gerade keine aggressive Intention, die diesseitige Welt mittels Gewalt zu verändern. Schon früh haben aber gnostische Bewegungen, die letztlich den christlichen Glauben ins Gegenteil verkehrten, immer eine gewaltsame „Erlösung“ im Diesseits propagiert und die 10 Gebote umgekehrt. Ein Merkmal christlicher Gnosis ist der sozialistische Kollektivismus dieser Bewegungen. Der Marxismus stellt in seiner realen Ausprägung eine ins Säkulare gewendete gnostische Heilsbewegung dar.

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    • @Freigedacht: da stimme ich Ihnen absolut zu. Demos müssen organisiert und genehmigt werden, jedoch wird sich durch die ständig zunehmende Einschränkung der Bürgerrechte das Zeitfenster für diese Möglichkeit bald schließen. Dann werden sozialen Medien, welche zum Protest aufrufen, als „Fake News“-Plattformen kurzerhand verboten, deren Betreiber verklagt und wegen Volksverhetzung verurteilt.

      Und spätestens wenn die AfD als Partei verboten wird, dann regieren im Bundestag vier linke Parteien, ohne jegliche Opposition. Dann ist das Thema Demokratie durch.
      Rette sich wer kann!

    • Den Deutschen geht es noch zu gut.

  • Diese Ansätze sind bereits totalitär. Wir sind, falls sich das durchsetzt bereits mitten drin im totalitären Staat. Die zahlreichen Meldestellen für die schwammig formulierten Vergehen „Hass und Hetze, Rassismus unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“ sind auch totalitärer Natur. Genauso wie der Majestätsbeleidigungsparagraph, mit dem brave, aber schimpfende Bürger verfolgt werden wie Verbrecher. Der Staat setzt rigoros seine Auffassung von Wohlverhalten durch und unterdrückt Kritik und Korrektive.

    • Totalitäre Staaten zeichnet es aus, dass in ihnen der bloße Verdacht, der sich dann immer gegen die Bürger richtet, ja auch gegen Funktionsträger, schon das Urteil vollzieht. Der bloße Verdacht reicht schon aus, um die Existenz des Einzelnen zu vernichten, so zu studieren am Stalinismus. Der unter dem Verdacht Stehende hatte dann nicht einmal die Möglichkeit, sich mittels Belegen vom Verdacht zu befreien, denn seine hartnäckige Weigerung, den Verdacht staatlicher Instanz als gültig anzuerkennen, machte ihn erst recht verdächtig. Das Geständnis wurde dann, wie in den mittelalterlichen Inquisitionsprozessen der Kirche, mit Gewalt nur noch als Beiwerk zur Bestätigung des Verdachtes erzwungen. Wo ein Staat einmal in ein solches Muster abrutscht, da ist dem Wahnsinn staatlichen Handelns keine Grenze gesetzt. Man lese hierzu Solschenizyns „Der erste Kreis der Hölle“.

  • „Wenn der Staat festlegen soll, was Wahrheit ist, ist das der erste Schritt in den Totalitarismus“ nicht der erste Schritt, sondern der endgültige!

    • Sehr richtig! Das Kind Freiheit ist bereits in den Brunnen gestoßen, guckt nicht nur mehr allein über den Rand. Vielleicht ist es bereits ertränkt.

    • Pauline, Sie haben völlig recht, wir sind bereits im Totalitarismus angekommen. Aber, es gibt Millionen Menschen, die sich nicht daran gewöhnen wollen. Deshalb, einfach weitergeben, zwar nicht provozieren, aber sich in aller Ruhe und Sachlichkeit treudd bleiben und zusammenhalten. Sie Krieges uns nicht klein und irgendwann ist ihre Zeit abgelaufen…

  • Die Wahrheit braucht keine Mehrheit. Die Geschichte kennt viele Namen, die das bewiesen haben. Galileo Galilei war z.b. einer davon.

  • „Der Geist ist wie ein Fallschirm; er funktioniert nur, wenn er offen ist.“
    (Frank Zappa)

  • Dem Mitbürger mit gesunder Gesinnung bleibt nur die Emigration, entweder die innere, wenn ihn Verpflichtung im Land hält, oder die äußere.

    Besonders bestürzend ist die Hilfswilligkeit mit der sich die Mitmenschen für den Pfuhl der Lüge und den Abgrund der Niedertracht begeistern. Sie erklärt aber die vergangenen Diktaturen.

    Die Herrschaft der Dummheit ist auch kein rein deutsches Phänomen, und man weiß nicht, ob das beruhigt oder die Sorgen mehrt.

    • Dietrich Bonhoeffer sagte dass Dummheit schlimmer ist als Bosheit

  • Wer als Regierung solche Gesetze einführen will, muss sich sehr sicher sein, niemals wieder abgewählt werden zu können, denn sonst würden sich diese Gesetze ganz schnell gegen ihre Schöpfer wenden.
    Vor diesem Hintergrund macht mir die Zielstrebigkeit, mit der hier vorgegangen wird, ehrlich gesagt, mehr Sorgen als die Gesetze selbst.

    • Das geht mir ganz genauso. Sie hatten diese große Sorge ja schon öfter angesprochen und mich wundert, dass diese Überlegung journalistisch nicht aufgegriffen wird.
      Wer solche Gesetze verabschieden will, muss sich SEHR sicher sein, das Zepter nicht mehr abzugeben !!!

      • Vor allem vor dem Hintergrund, dass ja eine vermeintliche „Schwefelpartei“ die allerletzte wäre, die diese Gesetze rückabwickeln würde, sondern dankend annimmt um ihrer Feinde habhaft zu werden – aus Sicht der Etablierten.

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  • Wo ein Staat setzt, was wahr und was als unwahr zu gelten hat, da hat er sich von allen Maximen der Aufklärung verabschiedet. In einem Staat, in dem die Bürokratie „Wahrheit“ setzt, regiert letztlich der Wahnsinn und nicht die Vernunft. Man kann das gut am Stalinismus studieren, indem Willkür und Zufall über das Schicksal des Einzelnen entschieden. Am Vortag noch der hohe stalinistische Funktionär und am nächsten Morgen schon vom NKDW verhaftet und als Konterrevolutionär in den Gulag transportiert. Wo der Verdacht zum Bestimmenden des staatlichen Handelns wird, und das ist immer der Fall, wo der Staat seine Bürger als potentiellen Feind einstuft, da gibt es keine Verteidigung gegen das Unrecht, denn selbst der Verteidigung haftet dann immer der Verdacht der Täuschung an. Wer sehen will, in welche Perversionen staatliche Allmacht und damit verbunden Willkür führen kann, der sollte sich unbedingt näher mit dem Stalinismus beschäftigen.

    • Wahrlich, da hab ich ja schon Sachen gelesen, ich dachte ja ich werd nicht mehr.
      Dieser tolle Kommunismus hatte doch tatsächlich mal eine Beischlafverordnung eingeführt. Frauen und Männer mussten drei mal in der Woche jedem oder jeder zufälligen Strassenbegegnung zur Verfügung stehen. Die unfreiwilligen Teilnehmer, also alle die sich draußen blicken ließen, hatten ihr Soll mit einem Eintragungsbuch zu beweisen. Nachdem sich die Geschlechtskrankheiten rasend verbreiteten, gab man dieses Gesellschaftsexperiment wieder auf.
      … und andere Unfasslichkeiten.

  • Die Partei, Die Partei hat immer recht..
    Die Methoden und Politik des Sozialismus hat Merz gut verinnerlicht.
    Er wird jetzt wohl Amthor als Statthalter eines Wahrheitsministerium ernennen.

  • Das Beispiel ist nicht gut gewählt. Selbstverständlich entwickeln u. verändern Pflanzen ihr Erbgut auch durch Umwelteinflüsse. Zum Beispiel verlieren sie durch die Pestizidanwendung ihre Fähigkeit natürliche Resistenzen gegen Schädlinge auszubilden und das vererbt sich auch. Fortan ist diese Art geschwächt und braucht immer mehr und immer neue Pestizide, weil eben auch die Schädlinge resistent dagegen werden. Solche menschgemachten Umwelteinflüsse erleben wir auch mit dem Antibiotika : Bakterien entwickeln eine Resistenz dagegen und geben diese Fähigkeit ihrem ganzen Stamm, so dass wir immer neue „Waffen“ finden müssen. Last but not least schlägt sich sogar auch eine rein immaterielle, ideologisch-soziologisch angewendete Erziehungsform bei Menschen irgendwann in der Epigenetik nieder. Dazu gibt es viele Studien.

    • Fällt mir gerade noch ein dazu, dass man sogar anhand einer DNA bestimmen kann, wo ein lang verstorbener Mensch mal lebte. Ob im asiatischen, afrikanischen, europäischen oder sonstwie Lebensraum. Das würde man nicht erkennen können, wenn sich Umwelteinflüsse nicht in der fortlaufenden Genetik wiederspiegelten. Also der Mensch ist genausowenig unabhängig von seiner Umwelt wie Tiere, Pflanzen und Mikroben. Was im Übrigen der darwinistischen Lehre der Evolution nicht widerspricht, sondern sie bestätigt. Die Anpassung der Lebensformen an ihre Umwelt, die Interaktion und ihre fortwährende Veränderung IST Entwicklung und somit Evolution.

  • Im Ergebnis wird die „Wahrheit“ regelmäßig neu definiert werden. Die ständig wechselnde Erzählung in 1984, wer gerade mit wem im Krieg ist, zeigt, wohin das führt.

  • Demnächst sind wir dann ganz meinungsfrei.
    Ganz meinungsbefreit.

  • Es gibt keine von analogen Menschen und Politikern formulierte Wahrheiten mehr! Das ist alles nur Trainingsmaterial. Wahrheit und wahre Antworten werden nur noch auf Fragen und Prompts von OpenAI, Deepseek und Co. ausgegeben! Bei Grok müssen auch keine Fragen mehr gestellt werden, die KI ahnt die nächsten Eingaben voraus, und protokolliert mit möglichen Antworten.
    Fazit: Politik muss keine Programme und Koalitionsverträge mehr schreiben und um neuronale menschliche Fiktionen streiten, sondern kann KI-gestützte Lösungssuche und tägliche Entscheidungen ausführen. Parteien werden daher auf Sicht obsolet!

  • Ich sehe es Ihnen, lieber Max, aufgrund ihres Alters nach, dass sie glauben, es wäre der erste Schritt auf dem Weg zum Totalitarismus. In Wahrheit ist es der letzte Schritt den sie in einer Diktatur noch freien Fußes, ohne Hand- und Fußfesseln gehen konnten und den es noch brauchte, damit der letzte sehen kann wie tief wir gefallen sind. Wir stehen nicht am Anfang einer Diktatur sondern stecken seit Jahren mittendrin in einem Unrechtsystem.

    • Sehe ich auch so. Es dreht sich letzten Endes alles um die Ermäcgtigung der EU. Sie willen auf Biegen und Brechen den EU-Einheitsstaat. Auflösung der nationalen Identität durch Zuwanderung und Abschaffung von Grenzen, Übereignung der Wirtschafts-, Sozial-, Verteidigungs- und Aussenpolitik an die EU. Dafür gehen sie über Leichen, riskieren sogar einen Krieg mit Russlamd, diese gefährlichen Phantasten.
      Am Ende steht nicht der Einheitsstaat. Die EU wird zerfallen. Selbst Deutschland wird wieder in Königreiche zerfallen hat der Seher Alois Irlmaier vorausgesagt.

  • Hurra! Jetzt müssen sie sich selbst verbieten!

  • Was diese Politiker da planen ist wirklich unvorstellbar für eine aufgeklärte Gesellschaft. Was mich extrem nervt, ist, dass dieser Merz und die Union da mitziehen, obwohl die Bevölkerung bürgerlich gewählt hat und eine andere Politik will. Es braucht schon jetzt Neuwahlen.

  • Freiheit, oder genauer Meinungs- und Redefreiheit, interessiert die meisten Menschen überhaupt nicht. Sie wurde und wird auch nie von Mehrheiten erkämpft, sondern von entschlossenen Minderheiten. Und diese Freiheit hat erst dann Erfolg, wenn das Sicherheitsversprechen der alten Eliten nicht mehr geglaubt wird. Erst in der Krise bekommt die Freiheit wieder eine Chance auf Zeit, und zwar nur durch das Versagen der Unfreiheit. Eine Chance, garantiert ist nichts. Alles andere ist Illusion. Die Freiheit des Westens nach 1945 gab es nur als Kontrast zur Unfreiheit und dem Wohlstandsversagen des Kommunismus. Und auch das war nicht selbstverständlich, siehe die McCarthy-Ära in den USA. Freiheit war einfach das imperiale Gegenkonzept der USA, nichts, das etwas mit „Fortschritt“ in der Geschichte zu tun hat. Massendemos ändern erst etwas, wenn die da oben nicht mehr weiter wissen. Bis dahin sollte man einfach sein Leben genießen und vielleicht sich etwas mit Geschichte befassen. Das beruhigt.

    • Genau genommen geht es darum, wie der Staat in einer Gesellschaft definiert ist. Wird darunter lediglich die Organisationsinstanz grundlegender Verwaltungsaufgaben verstanden ohne Anspruch auf metaphysische Sinnstiftung, dann wird sich in einem solchen säkularen Staat eine offene und freie Gesellschaft entfalten. Maßt sich aber der Staat an, sinnstiftend zu sein und sozusagen einen höheren Heilszustand zu garantieren, dann wandelt sich rationales Staatshandeln in ideologisches Staatshandeln. Dann tritt der Staat in die Fußstapfen der Religion und verspricht den Menschen Erlösung von aller Ungleichheit. Real führt das dann nicht in einen paradiesischen Zustand der Gesellschaft sondern in die Hölle abstrakter Gleichschaltung, in der der Zufall, die Willkür, zum Bestimmenden über das Wohl oder Untergang des Einzelnen wird. Wir haben ja nun klare geschichtliche Beispiele, wie das konkrete Leben in Staaten aussieht, die sich als Heilbringer ansahen.

      • So gehts mir immer auf den Ämtern. Vor allem die jüngeren Beamten und Angestellten verstehen sich als Erziehungsorgane, die älteren eher noch als Dienstleister der Gesellschaft. Da kommt man nicht umhin, auch mal die Tonlage von freundlich auf tacheles umzustellen.

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  • Also bzgl. Filterung braucht es Computer-Linguisten. Und, ähm, das ist ontologische Übersetzungsarbeit (systemisch, übersystemisch). Gibt also einen nicht-Dienst (geheim), der hinter seiner Arbeit aufgrund von Stau nicht hinterherkommt. ^^

  • Deutsches Wasser aus der Wasserleitung ist kontaminiert, und zwar mit Koffein. Richtig oder falsch? Naja, zwar kochen die Deutschen ihren Kaffee mit Leitungswasser auf, aber nicht alle. Aussage im Eingangssatz wahr oder falsch?

    • Kommt auf das Filtersystem der Kläranlagen an. Aber ich denke, dass sich Koffein noch nicht im dtsch. Leitungswasser nachweisen lässt. Und wenn doch, dann wird sich die „Kontamination“ unterhalb des willkürlich festgelegten Grenzwertes befinden. Steigt der Wert, steigt auch der Grenzwert, weil unser Leitungswasser einfach gut sein MUSS !

  • Inwieweit all dies dann tatsächlich so kommt, das wird man dann ja sehen. Steht das hier im Artikel Ausgeführte doch grundsätzlich diagonal zur früheren Rspr. der BVerfG hinsichtlich der Meinungsfreiheit.
    Bemerkenswert ist allerdings der Schlußsatz „Bekanntlich fürchtet immer nur die Lüge die Wahrheit – nicht andersherum.“ Dies insbesondere bei der bekanntermaßen Nähe von AN zu den US-Republikanern und deren Oberhaupt, der gerade dabei ist, in sämtlichen Museen unerwünschte und mißliebige Objekte entfernen zu lassen, insbesondere was die Geschichte der USA im Umgang mit Indianern und der Sklaverei angeht.
    Wie man sieht, sind die USA immer bereits einen Schritt weiter als wir.

    • Ich nenn das KARMA!

      Wahrheitsschützer Trump, nicht irgendwer, ist dabei FakeNews auszuradieren.
      Der AFD sind 3,5% Natobeitrag noch zu wenig, Wehrpflicht sowieso.
      Merz, Linnemann, Dobrindt und Co knüppeln undifferenziert auf den Ärmsten der Gesellschaft rum.

      • Wahrheitsschützer Trump 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣

        -1
        • genau!

          0
    • Das ist keine Aktion, sondern eine Reaktion.
      Die lieben, armen, geknechteten Minderheiten sind nämlich dabei, die USA von innen heraus zu zerstören.

  • Behauptungen sind auch jetzt schon rechtlich nicht geschützt. Insbesondere, wenn sie Personen betreffen, besteht immer die Möglichkeit, sie als ehrenrührig und Verletzung des Persönlichkeitsrechtes darzustellen. Das ist ist schon jetzt justiziabel und wird genutzt um fleissig Bussgelder zu erwirken. Darum geht es hier auch nicht, sondern um Medienkontrolle und die Möglichkeit alternative Medien inklusive ganzer Social Media -Platformen gegebenenfalls abzukassieren oder zur Aufgabe zu drängen.

    • Es geht um die Verabsolutierung staatlicher Macht, wozu natürlich immer die totale Kontrolle der Medien gehört. Wo staatlich bestimmt wird, was Wahrheit zu sein hat, da macht sich jeder verdächtig, der die staatliche Meinungsvorgabe nicht teilt, er gilt dann automatisch als Staatsfeind und wird entsprechend behandelt. Wir haben in der Geschichte genügend Beispiele, die dieses Muster staatlicher Willkür belegen. In Ansätzen konnte man schon während der Corona Zeit sehen, wie schnell man in das Räderwerk staatlicher Willkür geraten kann, wenn der Staat setzt, was als wahr zu gelten habe. Insofern ist Naivität bezüglich der Folgen solch staatlicher Anmaßung nicht angebracht.

  • Das ist weit über den ersten Schritt hinaus…

  • Wir sollten uns dann auch in Ozeanien umbenennen und eine gewisse Person in Winston Smith.

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