Es ist Ostern, der wichtigste christliche Feiertag. Im öffentlichen Leben spielt das allerdings kaum mehr eine herausragende Rolle. Dass immer mehr Deutsche christliche Traditionen zunehmend aus ihrem Leben streichen, ist traurig – aber nicht völlig unverständlich. Während immer mehr Kirchen in Deutschland sich einem linken Zeitgeist unterwerfen, kämpfen 365 Millionen Christen weltweit täglich mit Verfolgung, Mord, Folter und Gewalt. Christen sind nach wie vor die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft der Welt. Dieser Umstand findet in Deutschland keine Beachtung. Weder von den Kirchen, noch von der Politik.
Dabei haben bei der Vereidigung der aktuellen Bundesregierung 9 der 17 Kabinettsmitglieder den Eid mit den Worten „So wahr mir Gott helfe“ geschworen – unter anderem Bundeskanzler Scholz (SPD), Innenministerin Faeser (SPD), Außenministerin Baerbock (Grüne) und Finanzminister Lindner (FDP). Bislang äußerte sich kaum einer von Ihnen zur Verfolgung der Christen weltweit. Nicht einmal nach dem schockierenden Anschlag auf eine katholische Kirche in Istanbul vor wenigen Monaten gab es ein Statement von etwa Außenministerin Baerbock oder Kanzler Scholz.
Auch immer mehr Kirchen scheinen leider den Bezug zu den verfolgten Christen verloren zu haben. Statt der Unterstützung für die Millionen Brüder und Schwestern im Glauben interessieren sich die Kirchen für den Zeitgeist – dies gilt vielerorts sowohl für Protestanten als auch für Katholiken. So findet man an Kirchen LGBT-Flaggen oder es gehen Predigten fließend in Klima-Aktivismus über.
Bezeichnend dafür war die Predigt während des Abschlussgottesdienstes des Kirchentags 2023. Der ostfriesische Pastor Quinton Ceasar predigte: „Jetzt ist die Zeit, zu sagen: Wir sind alle die Letzte Generation. Jetzt ist die Zeit, zu sagen: Black Lives Always Matter. Jetzt ist die Zeit zu sagen: Gott ist Queer. Jetzt ist die Zeit, zu sagen: We leave no one to die. Und jetzt ist wieder die Zeit zu sagen: Wir schicken ein Schiff und noch viel mehr. Wir empfangen Menschen an sicheren Häfen“.
Dieser Realitätsverlust ist es auch, der die Gläubigen von der Kirche wegzieht. Seit den siebziger Jahren führt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) alle zehn Jahre die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung durch. Zum ersten Mal beteiligte sich nun auch die Katholische Bischofskonferenz an dieser Befragung. Die Umfrage ergab ein Schockergebnis: Nur noch 13 Prozent der Bevölkerung verstehen sich als „kirchlich-religiös“. Fast die Hälfte denkt über einen Kirchenaustritt nach – sowohl bei Katholiken als auch bei Protestanten.
Persönlich kann ich mich nicht erinnern, wann ich in einer Predigt das letzte Mal etwas über die weltweite Christenverfolgung gehört habe. Nur hin und wieder werden die Millionen Menschen in Bittgebeten oder Spendenaufrufen erwähnt, mehr aber auch nicht. Es ist schlichtweg feige, dass sich die Kirche für alles einsetzt – nur nicht für die verfolgten Glaubensbrüder und -schwestern.

Christen bleiben auch im Jahr 2024 die meist verfolgte Religionsgemeinschaft der Welt. Im Ende Januar veröffentlichten jährlichen Weltverfolgungsindex von Open Doors ist die Rede von „entfesselter Gewalt gegen Christen“. Der Bericht über die Christenverfolgung für den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 erklärt Nordkorea als das Land mit der intensivsten Verfolgung von Christen, gefolgt von Somalia, Libyen, Eritrea, Jemen, Nigeria, Pakistan, Sudan, Iran und Afghanistan, während die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, auf den Plätzen 11 und 19 rangieren.
Open Doors verzeichnet weltweit jährlich zuletzt 4.998 aufgrund ihrer Glaubensausübung ermordete Christen, wobei aufgrund von Dokumentationsschwierigkeiten in Konfliktregionen eine erhebliche Dunkelziffer anzunehmen ist. Allein in Nigeria wurden 4.118 Morde verzeichnet. Auffallend ist auch der Anstieg von physischer Gewalt und Todesdrohungen gegen Christen von 29.411 im Vorjahr auf 42.849, sowie ein sprunghafter Anstieg von Angriffen auf christliche Haushalte um 371 Prozent auf 21.431. Insgesamt sind 365 Millionen Christen in 78 Ländern Verfolgungen ausgesetzt, besonders in Subsahara-Afrika, wo die Mehrheit der Morde stattfindet.
In Äthiopien, Burkina Faso und der Zentralafrikanischen Republik eskalieren Angriffe auf christliche Einrichtungen und Eigentum. Das Regime der kommunistischen Partei in China lässt reihenweise Kirchen schließen und zerstören, während in Nicaragua und Kuba die kommunistischen Regierungen Kirchenmitglieder verhaften oder den Zugang zu Gottesdiensten verwehren. Die Situation ist durch eine dramatische Zunahme der Vertreibung von Christen gekennzeichnet, mit mehr als einer Verdoppelung der Flüchtlingszahlen auf 278.716. Nigeria, Äthiopien, Burkina Faso und die Zentralafrikanische Republik melden erschreckende Zunahmen von Gewaltakten gegen Christen.
Wir sprechen in deutschen Kirchen zu wenig über diese elementaren Dinge und zu viel über den sinnlosen Zeitgeist. Während Sie und ich unbehelligt in die Kirche gehen können, können diese Millionen Menschen es eben nicht. Es ist Zeit, die verfolgten Christen, die in manchen Fällen das Christentum länger als wir Deutschen in ihren Kulturen verankert haben, wieder in den Fokus der Kirche zu stellen.
Sie sollten wir dieses Jahr einmal mehr in unsere Gedanken nehmen. Ihnen und ihren Familien ein gesegnetes Osterfest!
Ich selbst bin wiedergeborener Christ und weiß, dass mein Erlöser lebt (Hiob 19,25).
Vor ziemlich genau 30 Jahren bin ich aus der Ev. Landeskirche ausgetreten, weil das Evangelium dort keine Rolle mehr spielte. Wieviel mehr ist das im Jahr 2024 der Fall!?
Dazu gehört dann auch, dass die sog. „christliche Kirche“ lieber dem Zeitgeist und der Wokeness huldigt statt dem Christus, dem sie verantwortlich ist in letzter Instanz. Auch um die verfolgten Brüder und Schwestern wird sich nur durch Alibi-Aktionen wie „Brot für die Welt“ gekümmert. Im Herzen spielen all diese Menschen, die gedemütigt und ermordet werden, keine Rolle. Hauptsache die Kirche ruft zur Teilnahme an Klimastreiks auf!
Wer die Bibel liest, weiß aber auch, dass diese Zeiten über uns kommen werden und die Gottlosigkeit weiter zunehmen wird, bevor Christus selbst kommen wird.
Ostern gibt Hoffnung: Der HERR ist auferstanden. Maranatha – unser HERR kommt!
Beeindruckend, ihr Artikel. Danke. Für Ihre journalistische, wichtige Arbeit jenseits des linken Einheitsbreis ab sofort monatliche Unterstützung.
Gott beschütze Sie.
Hauptsache wir wünschen einen „Happy Ramadan“ und die ev. Kirche schickt ein eigenes Schiff ins Mittelmeer um noch mehr fremdländische hier rein zu holen. Und ich finanziere das sich noch mit meiner
Kirchensteuer
Frohe Ostern der Redaktion von Apollo news, allen Lesern und Menschen guten Willens. Das Christentum (Der Christ) wird verfolgt weil gehasst. Glaubt nicht das die Welt Euch liebt, den die Wahrheit ist Christus. Was ist Wahrheit?, fragte Pilatus Christus vor seiner Kreuzigung, sie stand vor ihm, er hat die nicht erkannt. Christus spricht:“Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben….“. Ihn und die Seinen werden bekaempft von Christenhassern in den Zentren der irdischen Macht und von sterblichen Menschen erfundenen Religionen und deren Anhaengern, seit 2000 Jahren. Christus hat aber die Welt besiegt.
Meine pers. Meinung ist, dass dieses Kirchengedöns total überbewertet wird. Was die Kirchen tatsächlich von den Bürgern halten, haben sie während ‚Corona‘ deutlich gezeigt. „Religion ist (und bleibt) Opium fürs Volk.“
Vielen Dank an Sie, Herr Albrecht, dass Sie dieses Thema aufgreifen.
Kirche und Glaube ist ohne den Geist der Wahrheit nicht denkbar. Durch die opportunistische Anbiederung an den linken Zeitgeist auf Kosten der Wahrheit und Adressierung vordringlicher realer Themen und Missstände setzt sich der Schwund an Glaubwürdigkeit weiter fort.
Man glaubt offenbar nach Jahren der Defensive aufgrund der Missbrauchsaufarbeitung durch diesen taktischen Schachzug einmal auf der“richtigen“ Seite stehen zu können.
Für mich persönlich ist dieses Fähnchen-in-den-Wind-hängen geradezu peinlich, durchschaubar falsch und feige und ein Verrat an ihren Grundwerten. Er wird sie weiter verzwergen
Frohe Ostern, trotzdem oder erst recht! Die Kirche ist nicht das Christentum. Ich glaube, Jesus würde die meisten Pfaffen aus dem Hause seiners Vaters werfen. Gerade überlege ich, wo gibt es denn noch eine Gemeinschaft von Christen, der ich mich anschließen könnte? Ich sitze in der Sonne, die Glocken läuten… und ich fühle mich verlassen. Spaltung gelungen. Das ist ernst gemeint, wer weiß etwas?
In Deutschland erinnern die Menschen vom Team Apollo-News an die weltweite Verfolgung und berichten darüber.
Ansonsten herrscht fahrlässiges oder bereits vorsätzliches Schweigen im Walde. Einfach einmal darüber nachdenken, was die Gründe dafür sind.
Ich hatte der Bischofskonferenz in einer Mail u.a. auf die Christenverfolgung hingewiesen, an den Satz „Seid fruchtbar und mehrere euch“ hingewiesen und, wenn der Bannstrahl gegen die AFD vergangen wird, selbstverständlich u. a. auch die Grünen gleiches widerfahren muss. Antwort: zur Kenntnis genommen. Kein Nachdenken. Warum sind bei den Freitagsgebeten die Moscheen voll und bei Messen die Kirchen leer? Was u. a. fehlt, sind Predigten gegen den Zeitgeist. Wie einst Martin Luther, heute aber von den Bischöfen bis zum Ortspfarrer.
Ebenfalls ein schönes Osterfest an alle Christen und christlich geprägten. Wie jeden Tag wollen wir auch in diesen Tagen hoffen, dass alle unverletzt und lebendig bleiben. So wahr uns Gott helfe.