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Deutschlands CO₂-Bilanz selbst in Rekordzeiten der erneuerbaren Energien weit schlechter als Frankreich

Nach Wochen der Dunkelflaute sehen sich Energiewende-Befürworter bestätigt, weil die Erneuerbaren plötzlich Rekordstromwerte liefern. Doch auf den zweiten Blick zeigt sich: Selbst an diesen Tagen hat Energiewende-Deutschland eine schlechtere CO₂-Bilanz als Atomstrom-Frankreich.

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„Es weht ein anderer Wind“, hieß es die letzten Tage öfter von Freunden der Windkraft, als nach Wochen der Dunkelflaute und der massiven Energieimporten endlich genug Wind wehte, um Deutschland mit Strom zu versorgen. In Rekordtagen der Erneuerbaren Energien zeigt sich aber dennoch eine Absurdität der deutschen Energiewende: Selbst wenn es so richtig gut läuft und der Wind weht wie nie, ist die deutsche Emissionsbilanz unterdurchschnittlich. Und auch die Erzählung des negativen Strompreises stimmt nicht ganz so, wie es sich mancher wünscht.

Zeiten des Jubels und französischer Normalzustand

Zwischenzeitlich 87 Prozent aus Erneuerbaren Energien an Heiligabend. Das war ein Wert, den die erneuerbaren Energien im Jahr fast nie so erreichen. Wir erinnern uns: Noch zwei Wochen vorher war der Anteil an Photovoltaik und Windenergie am deutschen Strommix teilweise im minimalsten einstelligen Bereich gewesen, sodass Kohlekraft und Energieimporte aus Frankreich und Polen die deutsche Versorgung sichern mussten.

Entsprechend groß der Jubel unter den Befürwortern der Energiewende zu bezüglich der Strommix-Statistik der letzten Tage. Doch waren die Tage nicht nur ein kleiner Etappen-Erfolg der Erneuerbaren Energie in Deutschland, sondern eigentlich auch ein kleines Desaster für das große Bild der deutschen Energiewende. Denn es zeigte sich, selbst wenn bei uns der Wind weht, übertrifft Atomenergie die deutsche Energiepolitik in allen relevanten Statistiken.

So hatte Deutschland selbst zum Zeitpunkt von hoher Durchdringung der Erneuerbaren Energien immer noch ein Emissionsfaktor von 162 gCO2 pro Kilowattstunde. Weil neben der Windenergie natürlich immer noch ein kleiner Teil der Grundlast aus Kohleenergie und Biomasse stammt, die beide Emissionen abgeben und auch die Windenergie selbst, Emissionen abgibt, wenn auch wenig.

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Warum das nennenswert ist? Unser Nachbar Frankreich, der am Heiligabend nicht in Freudentaumel wegen des Windes fiel, sondern einen ganz alltäglichen Tag im Bereich der Stromgewinnung hatte, war selbst an diesem Tag fünfmal besser als Deutschland. Durch einen Mix aus grundlastfähiger Atomenergie und Windenergie stieß die Grande Nation am selben Abend nämlich nicht 162 gCO₂ pro Kilowattstunden, sondern nur 31 gCO₂ pro Kilowattstunde aus. Fünfmal weniger Emissionen, bei gleichem Wind.

Der Unterschied zwischen beiden Ländern ist also allein die Zusammensetzung der Grundlast. Weil sich die Ampel-Regierung vehement gegen Atomkraft wehrt und den Ausstieg aus dieser endgültig besiegelt hat, produziert Deutschland also selbst an guten Tagen viel mehr CO₂ als Frankreich. Weil wir statt emissionsfreien Atomreaktoren, die schmutzigen Kohlekraftwerke anwerfen müssen. Und weil, selbst wenn wir 100 Prozent erneuerbaren Energien hätten, der Ausstoß dieser nicht geringer wäre, als die eines sauberen Atomkraftwerkes.

Der große Denkfehler: Der negative Strompreis

Jubel gab es zur gleichen Zeit auch, weil es hieß, durch die Rekordwerte an Windenergie sei der deutsche Strompreis so günstig, dass er sogar negativ sei. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverband Erneuerbare Energie und Mitglied der Grünen schreib auf Twitter etwa freudig am Heiligabend: „Aus Wunschdenken wird Wirklichkeit“.

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Leider funktioniert so die Energiewirtschaft aber nicht. Denn negative Strompreise bedeutet, dass der Erzeuger dem Abnehmer des Stromes draufzahlt. Weil es in Deutschland durch die unregelmäßig liefernden erneuerbaren Energien immer wieder zu Stromengpässen, aber auch zu „Stromfluten“ und negativen Strompreisen kommt, wir also mehr Strom als die Nachfrage braucht, produzieren, steigen diese Kosten immer mehr. Denn den überflüssigen Strom müssen wir abgeben, um das Stromnetz nicht zu überlasten. Diese Kosten, also das, was wir zahlen, damit uns jemand den Strom abnimmt, Redispatch-Kosten ist der Fachbegriff für dieses Phänomen, zahlt direkt der Steuerzahler.

Dazu kommen noch Kosten bei einer solchen Überbelastung, die wir per se den Betreibern von Windkraftanlagen zahlen müssen. Denn diese erhalten eine Festvergütung für den Betrieb, egal ob sie gerade Strom einspeisen oder nicht. Subventioniert aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, auf Kosten des Steuerzahlers. Umsonst ist also Strom nie.

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