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Bundeshaushalt

Deutschland halbiert Ukraine-Hilfen

Im kommenden Jahr wird Deutschland seine Ukraine-Hilfen halbieren - von 8 auf 4 Milliarden Euro. Während Amerika seine Unterstützung unter Trump ebenfalls hart zurückfahren wird - für Kiew und Europa keine guten Nachrichten.

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Brandenburger Tor in Ukraine-Farben: Solche Solidaritätsgesten kosten nichts. Doch die wirkliche Unterstützung der Ukraine wird Berlin zu teuer.

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Im kommenden Jahr wird Deutschland deutlich weniger Unterstützung für die Ukraine leisten. Das berichtet Reuters unter Berufung auf den Bundeshaushaltsentwurf, der der Redaktion vorliege. Demnach werde die deutsche Hilfe für die Ukraine halbiert – von rund 8 Mrd. Euro im Jahr 2024 auf 4 Mrd. Euro im Jahr 2025 gekürzt.

Der Bericht wird öffentlich, während der Westen über die ohnehin zunehmend unsichere Ukraine-Unterstützung spricht: Der Blick nach Amerika lässt für Kiew nichts Gutes vermuten. Donald Trump, der Stand jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach im Januar ins Weiße Haus einziehen wird, wird die Ukraine wahrscheinlich nicht so unterstützen wie die Biden-Regierung – und mehr Einsatz von den Europäern erwarten. Senator Vance, Trumps Vizepräsidentschafts-Kandidat, hatte sich ebenfalls mehrmals in diese Richtung geäußert. Er gilt als einer der deutlichsten Kritiker des amerikanischen Engagements für die Ukraine. Im Frühjahr hatte der Senator gegen die milliardenschwere Hilfe für die Ukraine votiert. Wenige Tage vor Ausbruch des Krieges 2022 hatte Vance gesagt: „Es ist mir eigentlich egal, was mit der Ukraine passiert.“

Schon auf dem jüngst zuendegegangenen NATO-Gipfel in Washington war klar, welches Land dann besonders in der Verantwortung stünde: Deutschland. Doch während Olaf Scholz sich in der Rolle des „Führers der freien Welt“ schon gefiel, spricht die Realität eine andere Sprache. Statt Führung und Commitment gibt es Unklarheit und das Prinzip Hoffnung: Die Bundesrepublik hofft dem Reuters-Bericht zufolge unter anderem, dass die Ukraine in der Lage sein wird, den Großteil ihres militärischen Bedarfs mit den von den G7 genehmigten 50 Milliarden Dollar an Krediten aus den Erlösen eingefrorener russischer Vermögenswerte zu decken.

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