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Bei Markus Lanz

Abschieben „kann keine Lösung sein“ – Iran-Expertin irritiert mit Aussage zu israelfeindlichen Demonstranten 

Abschiebung von Hamas-Anhängern aus Deutschland könne keine Lösung sein, meint eine Politikwissenschaftlerin bei Markus Lanz. Da diese Personen nun in Deutschland leben, sei ihr Antisemitismus „unser Antisemitismus“.

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Gilda Sahebi bei Markus Lanz am 31.10.2023. Bildquelle: ZDF-Mediathek.

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„Es war eine sehr rassistische Stimmung in den ersten Tagen nach dem 7. Oktober“, bemängelt die Politikwissenschaftlerin und gebürtige Iranerin Gilda Sahebi am Dienstag bei Markus Lanz im ZDF. Sie bezog sich auf Aussagen verschiedener Politiker, darunter Friedrich Merz, zu den israelfeindlichen Demonstrationen nach dem Angriff der Hamas auf Israel. Man könne laut der Iran-Expertin ja gar nicht wissen, welche dieser Demonstranten Deutsche sind und welche nicht. Zu suggerieren, dass diese Menschen nicht zu Deutschland gehören, weil sie eine andere Ethnie haben, sei daher „rassistisch“ und fördere die Spaltung. 

Es könne „keine ernsthafte Lösung sein“, Personen, die die Hamas feiern, abzuschieben, erklärt Sahebi weiter. Die israelfeindlichen Demonstranten gehören „genauso dazu“, es sei „unser Problem“. Weil diese Menschen in Deutschland sind, müsse man erkennen: „Das ist kein importierter Antisemitismus, das ist unser Antisemitismus.“

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An einer Stelle der Sendung geht Sahebi sogar so weit, dass sie dem Moderator Markus Lanz direkt Rassismus vorwirft. Als Lanz berichtet, dass er bereits in der Vergangenheit in seiner Sendung von Gästen reflexhaft des Rassismus bezichtigt wurde, weil er über importierten Antisemitismus gesprochen habe, fährt die Iran-Expertin dazwischen: „Das ist kein Reflex, lieber Herr Lanz, das ist einfach eine Beschreibung.“ Lanz fragt sichtlich genervt: „Das ist rassistisch, finden Sie?“ „Ja“, antwortet Sahebi. Man dürfe die Debatte nicht auf den importierten Antisemitismus fokussieren, sagt sie. So würde man die Probleme nicht lösen, weil man die Menschen voneinander trenne. 

Debatten über ein Ende der Willkommenskultur und eine Veränderung der Einbürgerungsregelungen seien für die Politikwissenschaftlerin keine „echten“ Lösungen. Stattdessen müsse man darüber diskutieren, wie man dauerhaft „die Narrative“ in Deutschland ändern könnte. Beispielsweise solle in den Schulen mehr über Antisemitismus gesprochen werden. 

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