Kein Regime-Zweifel erlaubt
Chinas Kommunistische Partei schreibt Bibel um
In China wird selbst die Bibel umgeschrieben, um jeden Anflug von Widerstand gegen das kommunistische Regime im Keim zu ersticken: In chinesischen Büchern wird aus einer biblischen Szene der Vergebung durch Jesus eine brutale Steinigung.
In chinesischen Textbüchern, die von einem staatlichen Universitäts-Verlag herausgebracht werden, wird eine Szene aus dem Johannes-Evangelium der Bibel radikal umgeschrieben: Wo Jesus in der Bibel eigentlich einer Frau, die ihren Mann betrog, verzeiht, steinigt er sie in der chinesischen Variante. Das berichtet, unter anderem das amerikanisch-christliche Providence Magazine und die Christian Post.
Konkret geht es um die Stelle Johannes 8,3–11: Dort bringt eine aufgebrachte Menge von „Schriftgelehrten und Pharisäern“ Jesus besagte Frau und sagt ihm: „Diese Frau ist eine Ehebrecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?“ Statt wie von ihnen verlangt, sich für eine Steinigung auszusprechen, antwortet er: „Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen“ und die Versammelten geben nach, weil sie alle selbst gesündigt haben. Die Frau bleibt unbestraft zurück und Jesus sagt ihr: „Ich verurteile dich auch nicht; du darfst gehen. Sündige von jetzt an nicht mehr!“
In der chinesischen Version gibt es keine Gnade sondern die Todesstrafe
Die chinesische Version beginnt ähnlich, ändert sich aber markant ab dem Moment, wo nur noch die Frau und Jesus zurückbleiben, dort verschont er sie nicht – stattdessen heißt es dort: „Als die Menge verschwand, steinigte Jesus die Sünderin zu Tode und sagte: ‚Auch ich bin ein Sünder. Aber wenn das Gesetz nur von Menschen ohne Makel ausgeführt werden könnte, wäre das Gesetz tot.‘“
Der Gedanke, der dahinter vermittelt werden soll, ist eindeutig: Befehle, Gesetze, Vorschriften – die in China allesamt von der kommunistischen Partei und ihren Funktionären kommen – sind ohne Wenn und Aber und mit voller Brutalität auszuführen, für Widerspruch oder Gnade ist kein Platz. Und dabei kommt es nicht darauf an, wie korrumpiert derjenige sei, der das Gesetz ausführt („Auch ich bin ein Sünder“), sondern nur, dass es ausgeführt wird. Gesetze, die die Partei vorgibt, dürfen nicht angezweifelt werden, dass ist es, was Christen in China lernen sollen.
Religion sieht das kommunistische Regime als Gefahr
Das kommunistische Regime in Peking zeigt damit einmal mehr wie sehr es Religion als Gefahr für seine Herrschaft sieht – und dementsprechend nach seinen Gedanken verändern und unterdrücken will. Das trifft auch die christliche Minderheit. Manche sprechen schon von der „schlimmsten Christenverfolgung seit Mao“. So berichtete etwa Radio Free Asia bereits 2021 davon, wie Christen zunehmend in Umerziehungslager gesteckt werden.
Dies trifft insbesondere solche Gläubigen, die Teil sogenannter Untergrundkirchen sind – also nicht Kirchen angehören, die von Parteiorganisationen nach Regime-freundlicher Interpretation betrieben werden. Die Folter- und Umerziehungsmethoden, die dort beschrieben werden, ähneln denen, die Chinas Behörde bereits gegen die Uiguren-Minderheit in der Region Xinjiang anwenden. Dort wurden bereits Millionen von Menschen in ähnliche Lager gesteckt, oft von Kinder getrennt und zum Teil zwangssterilisiert – eine Verfolgung die genozidale Züge hat.
Die Friedenstaube samt gefallenen Engeln aus der „Hölle“…