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Kommunalwahlen

CDU plakatiert in Leipzig in arabischer Sprache

In Leipzig plakatiert die CDU in arabischer und türkischer Sprache und möchte für die Kommunalwahlen gezielt um nicht deutschsprachige Wähler werben. Das sorgt angesichts der sonst migrationskritischen Haltung für Irritationen. Jetzt wurden hunderte der Plakate gestohlen.

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Screenshot: Pressemitteilung CDU Leipzig

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Die CDU sorgt mit einer Plakataktion in Leipzig für Aufsehen: Mehrere Plakate für die Kommunalwahlen wurden u.a. in türkischer und arabischer Sprache aufgehängt. Auf ihnen steht übersetzt etwa „Stoppt den Superblock“ oder „Mehr Sicherheit und Ordnung in unserem Wohnblock“. Die Plakate seien in Zusammenarbeit mit regionalen Händlern aufgehängt worden.

In einer Pressemitteilung der CDU-Leipzig heißt es dazu: „Wir adressieren damit auch die arabisch und türkisch sprechenden Bewohner des Viertels und sagen klar, was wir erwarten. Das sehen übrigens die Händler dort genauso. Sie haben sich an uns gewandt, weil sie mit diversen Entwicklungen der grünrotroten Stadtpolitik nicht einverstanden sind. Das geht bei einem Verkehrsprojekt namens Superblock los und endet bei Ordnung und Sicherheit.“ 

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Nutzer im Netz kritisierten vor allem, dass die CDU Sachsen ansonsten mit migrationskritischen Kommentaren um Stimmen wirbt – so wird u.a. eine „Kehrtwende in der Migrationspolitik“ plakatiert. Dennoch wirbt man mit diesen Plakaten ganz offensichtlich um Wähler, die kein Deutsch sprechen. Die CDU rechtfertigt sich so: „Wer sich an Recht und Ordnung hält, soll auch seine Chance bekommen. Sprache gehört selbstverständlich dazu. Wenn in dem Viertel aber, aus welchen Gründen auch immer, eine erhebliche Anzahl Menschen lebt, die noch nicht oder nicht genug Deutsch sprechen, dann sagen wir unsere Erwartungen auch dreisprachig.“ 

Am Wochenende sollen nach Angaben der CDU nun etwa 400 der Plakate entwendet worden sein, die Polizei bestätigte Fälle von Vandalismus. Die Partei beklagt einen „nie gekannten Plakatvandalismus“. Vor allem im Umkreis der Eisenbahnstraße sollen die Fälle passiert sein. „Ich mache seit 1990 Wahlkampf. Aber einen solchen Übergriff habe ich noch nie erlebt“, hieß es von CDU-Kreischef Andreas Nowak.

„An allen Standorten hängen noch grünrotrote Plakate. Wir müssen also davon ausgehen, dass sich die Täter gezielt unsere dreisprachige Kampagne als Angriffspunkt ausgesucht haben und es sich nicht um einen Angriff auf die Politik oder auf alle, die aus rechtsextremistischer Sicht links stehen, handelt“, hieß es dazu weiter in der Pressemitteilung der CDU. Am 9. Juni finden parallel zur Europa-Wahl auch Kommunalwahlen im Freistaat statt. Die CDU Leipzig reagierte auf eine Apollo News-Anfrage zunächst nicht.

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