Werbung

Berlin

CDU fordert Kopplung der Mieten an Einkommen

Die Berliner CDU schlägt vor, dass Mieten an die Höhe des Einkommens der Mieter gekoppelt werden. Gutverdiener sollen mehr zahlen.

Von

Christian Gräff schlägt vor, dass Mieten an das Nettoeinkommen des Mieters gekoppelt werden.

Werbung

Mit einem neuen Vorstoß möchte die Berliner CDU den kommunalen Wohnungsbaugesellschaften mehr Geld zuführen. Die CDU möchte den Mietpreis teilweise an das Einkommen der Mieter koppeln. Gegenüber dpa äußerte sich der Sprecher für Bauen und Stadtentwicklung, Christian Gräff, wie folgt: „Es kann nicht sein, dass jemand mit einem hohen Nettoeinkommen, nur weil er schon viele Jahre in einer Wohnung wohnt, das Gleiche zahlt wie jemand mit sehr wenig Nettoeinkommen.“ Für Gräff ist das „nicht nachvollziehbar“.

Die Berliner CDU betritt mit ihrem Vorstoß ungewohntes Terrain. Bisher kamen ähnliche Vorschläge vor allem von linken Parteien. Der CDU-Vorschlag gleicht mehr einer Wohnraumsteuer als einem Wohnungspreis. Zudem hat die CDU nicht gesagt, wie sie ihren Vorschlag konkret umsetzen möchte. Denn mit jeder Veränderung des Nettoeinkommens würde sich nach dem Vorschlag der CDU der Mietpreis für die Wohnung ändern. Es droht damit neue Bürokratie, die vor allem bei Mietern mit schwankendem Einkommen, wie zum Beispiel bei Selbstständigen, viel Aufwand erfordert.

Bei Berliner kommunalen Wohnungsbaugesellschaften herrscht aktuell ein großes Problem. 50 Prozent der Neubauten sind für Personen mit Wohnungsberechtigungsschein reserviert. Diese zahlen 6,50 bis 9 Euro pro Quadratmeter. Mieter, die diesen Schein nicht haben, müssen weit tiefer in die Tasche greifen und zahlen um die 20 Euro pro Quadratmeter, kalt versteht sich. Denn die Wohnungen mit Wohnungsberechtigungsschein werden von denen ohne quersubventioniert.

Offiziellen Schätzungen zufolge fehlen in Berlin über 100.000 Wohnungen. Der Leerstand in Berlin liegt lediglich bei 0,8 bis 2,1 Prozent. Auf einem entspannten Wohnungsmarkt läge der Leerstand bei über 3 Prozent. Um den Wohnungsmarkt zu entspannen, gibt es immer wieder die Überlegung, das Tempelhofer Feld zu bebauen. Dort können über 200.000 Wohnungen entstehen, die Berlin dringend bräuchte. 2014 entschieden sich die Berliner in einem Volksentscheid gegen die Bebauung des Tempelhofer Felds. Damals war der Wohnungsmangel in Berlin jedoch nicht so gravierend. Immer wieder gibt es aus der Politik Vorstöße, das Tempelhofer Feld zu bebauen, wobei die Vorstellungen von einer Randbebauung bis hin zu einer kompletten Bebauung reichen.

Werbung