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Reparationen

„Beeilt euch“: Polens Ministerpräsident Tusk fordert Entschädigung von Opfern der NS-Verbrechen

Polen drängt Deutschland unter Ministerpräsident Tusk zur schnellen Entschädigung der noch etwa 50.000 lebenden NS-Opfer. „Beeilt euch, wenn ihr wirklich diese Geste machen wollt“, so Tusk in Richtung von Merz.

Donald Tusk fordert die Entschädigung von polnischen Opfern der NS-Verbrechen (IMAGO/Andreas Gora)

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Polen drängt die Bundesregierung, die Entschädigung der noch lebenden Opfer rasch umzusetzen. „Beeilt euch, wenn ihr wirklich diese Geste machen wollt“, forderte Polens Ministerpräsident Donald Tusk nach den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).

Tusk erklärte, dass die Zahl der noch lebenden Opfer der NS-Verbrechen in Polen stetig abnimmt. Als der damalige Kanzler Olaf Scholz im Juli 2024 Unterstützung zugesagt habe, habe es nach Angaben der Stiftung für deutsch-polnische Aussöhnung noch rund 60.000 Überlebende gegeben. Inzwischen seien es nur noch etwa 50.000. Statistisch bedeutet das, dass seitdem jeden Tag mehr als 20 dieser Menschen gestorben sind.

Bei den vorangegangenen Regierungskonsultationen hatte Scholz eine individuelle Unterstützung für die Opfer zugesagt. Daraus entstand jedoch kein greifbarer Plan. Auf der Pressekonferenz mit Tusk bekannte sich Merz zwar zur Verantwortung Deutschlands für das Leid und die Zerstörung, die Nazi-Deutschland in Polen verursacht hatte. „Die Vergangenheit hört nie auf“, sagte er. „Erinnerung und Aufarbeitung werden für uns niemals abgeschlossen sein. Deutschland steht zu seiner historischen Verantwortung.“​

Gleichzeitig wiederholte der Kanzler die langjährige deutsche Position, wonach die Reparationsfrage erledigt sei. „Die Frage nach Reparationen ist aus deutscher Sicht juristisch und politisch seit vielen Jahren abschließend beantwortet.“ Im Gegensatz zum rechtskonservativen polnischen Präsidenten rückt die Mitte-Links-Regierung unter Ministerpräsident Tusk die Reparationsfrage nicht mehr offensiv in den Vordergrund. Dennoch fordert auch sie eine weitere Geste der Schuld ein.

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11 Kommentare

  • Wir sollten bei den Franzosen Entschädigung für die Opfer der Angriffskriege Napoleons fordern. Und wo wir schon mal dabei sind, die Opfer der römischen Besetzung Germaniens wollen auch entschädigt werden. Vielleicht hat Meloni ja ein offenes Ohr dafür.

  • im Ausland ist der Merz sehr freigiebig mit dem Geld der Steuerzahler. Das weiß scheinbar auch der Tusk

  • Millionen von Deutschen sind aus Danzig, Westpreußen, Pommern, Allenstein in Ostpreußen, Breslau, Schlesien und der Neumark vertrieben worden. Davon leben noch viele Zehntausende. Millionen dieser vertriebenen Deutschen sind gestorben. Wenige Zehntausende sind noch übrig geblieben. Der polnische Staat und Herr Tusk sind aufgefordert, die Opfer der Vertreibung und ihre Nachfahren schnellstmöglich zu entschädigen.

  • Der Tusk verhöhnt doch offensichtlich den Merz. Kann ich verstehen, aber leider leider kann er mit dem Prestige kaum deutsche Interessen vertreten. Wenn man schon nicht ernst genommen wird……

  • Na, da sollte man mal gegenrechen, bei den heutigen Grundstückspreisen.

  • 2005 wurde mein Auto zuletzt in Polen gesehen?

  • Ich fordere eine Mauer an der Oder-Neiße-Grenze ohne Durchlass. Gerne 80m hoch. Auf polnischer Seite dann bitte einen Briefkasten mit Reißwolf. Da können unsere polnischen Freunde dann gerne täglich ihre Geldforderungen an uns in Phantastillionenhöhe einwerfen.
    Im Gegenzug kürzen wir unsere Gelder an die EU um den Betrag, der davon nach Polen geht. Und schon haben alle was davon.

    • Sehe ich genau so. Wer jetzt schon über 5% seines BIP für US-Rüstungsgüter verjuxen kann, der braucht kein Geld von uns für seinen armseligen Sozialstaat.

    • wir können den Polen ersatzweise auch die „Fachkräfte“ von Merkel schicken. Ein fairer Deal. Die sollen ja wertvoller wie Gold sein. (M. Schulz SPD)

  • Das BGB kennt eine maximale Verjährungsfrist von 30 Jahren. Die Polen hatten nach dem Krieg Zeit satt, ihre Forderungen geltend zu machen. Und irgendwann ist mal Schluss mit der Beutelschneiderei. Oder wir können ja noch die Opfer Karls des Grossen entschädigen. Meine Generation hat keine Polen vertrieben, also so, wie es die Polen nach dem Krieg mit meinem Vater gemacht haben. Wollen wir es aufrechnen?

  • Alle Jahre wieder….
    Das gab es bereits.
    Muss man diese Sau wirklich schon wieder durchs Dorf treiben?

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