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Trotz miserabler Bilanz

Bahnchefs zahlen sich Millionenboni aus

Kaum ein Mensch im Land ist mit dem Service der Deutschen Bahn zufrieden. Die Chefetage des Konzerns hingegen wohl schon: Die Bahn-Bosse zahlen sich dieses Jahr dicke Boni in Millionenhöhe aus.

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Trotz miserablem Service und mangelnder Pünktlichkeit feiern die Chefs der Deutschen Bahn eine fette Boni-Party. Den Bahnchefs sollen nun insgesamt knapp fünf Millionen Euro nachgezahlt werden, wie Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung ergaben. Dies betrifft die Vergütungen für das Jahr 2022, für das zunächst die Boni zurückgehalten wurden. Dies geschah aufgrund der gesetzlichen Regelungen zur Strompreisbremse, die besagt, dass Unternehmen keine Boni zahlen dürfen, solange sie staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen. Mit dem Auslaufen der Strompreisbremse Ende 2023 können jetzt die Boni fließen.

Jedes Vorstandsmitglied der Bahn erhielt im Jahr 2022 ein festes Grundgehalt von insgesamt rund vier Millionen Euro. Dazu kommt ein leistungsabhängiger zweiter Gehaltsbestandteil, der Boni für erreichte Ziele beinhaltet. Interne Dokumente zeigten die konkreten Zielvereinbarungen, die die Vorstände, einschließlich Bahnchef Richard Lutz, in ihren Verträgen festhielten und für die sie nun hohe Boni erhalten sollen.

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Richard Lutz soll allein rund 1,3 Millionen Euro Boni erhalten, darunter 384.000 Euro für besonders zufriedene Mitarbeiter und einen gestiegenen Anteil an weiblichen Führungskräften. Die Vorstände erhalten zusätzliche Prämien für gemeinsame und individuelle Ziele. Obwohl die Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit der Bahn im Jahr 2022 schlecht waren, sollen die Boni aufgrund übererfüllter Ziele in anderen Bereichen ausgezahlt werden.

Die Bahn plant, das Bonussystem im kommenden Jahr umzustellen, indem Vorstände einen höheren Anteil als Fixgehalt erhalten, während der leistungsabhängige Anteil sinkt. Der Aufsichtsrat, in dem auch Vertreter der Gewerkschaften und Staatssekretäre aus dem Finanz-, Wirtschafts- und Verkehrsministerium sitzen, entscheidet über das Bonussystem. Die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium äußerten sich nicht zu Angelegenheiten des Aufsichtsrats.

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