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„Beliebtester Sender“

ARD bescheinigt sich Exzellenz und will noch diverser werden

Alle zwei Jahre muss die ARD eine Selbstverpflichtungserklärung abgeben. In dem aktuellen Papier erklärt sich die ARD selbst zum besten und qualitativ hochwertigsten Sender Deutschlands. Außerdem möchte man in Zukunft noch diverser werden.

Bildquelle: Berlinautor, Wikimedia Commons via CC BY-SA 4.0 DEED

Gemäß dem Medienstaatsvertrag muss die ARD alle zwei Jahre eine Selbstverpflichtungserklärung abgeben. Vor gut einer Woche war es wieder so weit. Mit der aktuellen Selbstverpflichtungserklärung will die ARD nach Eigenaussage einen Rückblick auf die Jahre 2021/2022 und einen Ausblick auf die Jahre 2023/2024 geben.

Mit einer großen Portion Eigenlob steigen die Autoren des Papiers ein. Die ARD sei wesentlich diverser und nachhaltiger geworden. Demnach gibt es nun 60 Prozent mehr Moderatorinnen in den Unterhaltungssendungen. Mit der „Carolin Kebekus Show“ wolle man eine weibliche Late-Night-Show schaffen. Schon jetzt würde die Sendung stetig wachsende Aufrufzahlen verzeichnen.

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Das Erste wird nachhaltiger

Auch sei der Co2-Verbrauch bei vielen ARD-Produktionen erheblich gesunken. Die Produktion des Tatorts verbraucht nun 50 Prozent weniger Co2 als noch vor zwei Jahren. Bei der Serie „in aller Freundschaft konnte der Verbrauch sogar um 90 Prozent gesenkt werden. Das Erste habe gezielt Angebote für „ARD-ferne Gruppen“ geschaffen. Insbesondere würde man nun ein jüngeres Publikum ansprechen: „Bei jungen Menschen sind ARD und ZDF mit den funk-Formaten so bekannt, verankert und beliebt wie noch nie“, schreiben die Autoren des Papiers.

Die ARD will noch diverser werden

Besonderes Augenmerk lege die ARD darauf die „gesellschaftliche Vielfalt“ abzubilden. Der LGBTQ-Community räumt das Erste deswegen großen Platz ein. So wurde etwa die Serie „How to Dad“ von ARD-Degeto für die Mediathek gedreht. In den Hauptrollen der Serie sind „der smarte Influencer Roman, der schwule Stay-at-Home-Dad Berti, der sportive Start-up-Founder Alexander und der machohafte Geschäftsmann Sami“, wie die Entwickler erklären.

Zudem soll die Serie „All you need“ fortgesetzt werden. Im Zentrum der Serie „stehen vier schwule Männer, deren Wege sich in einer Berliner WG kreuzen“, so ARD-Degeto. Protagonist Vince, ein „smarter Nachtschwärmer“, lässt sich dabei erstmals auf eine Beziehung ein. Bei der Serie handelt es sich um eine „LGBTQI-Story über Identität, Sehnsucht und Liebe ebenso wie von Verletzungen, Vorurteilen und Diskriminierung“.

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Mit allen Filmen am Freitag verfolgt die ARD künftig „das Ziel, eine moderne, diverse Gesellschaft fernab von Stereotypen und Klischees abzubilden“. Dabei gehe es nicht zuletzt darum, „ein überholtes Image der ARD bei jüngeren Zielgruppen“ zu korrigieren.

Die Produktionen „Ramadan in a Day“ sowie die Serie „#unterAlmans“ sind im Besonderen „auf junge Muslime ausgerichtet.“ Um ein Bewusstsein für eine „breitere Perspektiven-Vielfalt“ zu entwickeln, wird die Reihe „HERStory“ produziert, um „die Perspektive von Frauen in der Gesellschaft und in der Geschichte sichtbarer“ zu machen. Die ARD wolle zudem jedes Jahr den „Diversity-Tag mit vielfältigen Programm-Genres“ präsentieren.

„Das Erste ist der beliebteste Sender in Deutschland“

Ein grundsätzlicher inhaltlicher Wandel ist bei der ARD nicht zu erwarten. Debatten über die kritische Rolle der Öffentlich-rechtlichen Sender und deren hohen Kosten scheinen an der ARD vorbeizugehen. „Empirische Daten zeigen, dass die Menschen die ARD als exzellent wahrnehmen“, bescheinigt sich die ARD in ihrer Selbstverpflichtungserklärung.

In Sachen Popularität stehe die ARD unangefochten auf Platz 1. „Das Erste ist der beliebteste Sender in Deutschland. Dem Ersten wird auch die beste Programm-Qualität bescheinigt“, heißt es in dem Dokument. Auch werde die ARD als „der unverzichtbarste Sender“ bezeichnet. Als Quelle für all diese Behauptungen wird der ARD-Trend 2022 angegeben.

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