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Affäre um Fördermittelvergabe im Verkehrsministerium: Wissing veranlasst Disziplinarverfahren

Im Zuge der Affäre rund um die Vergabe von Wasserstoff-Fördermitteln im Bundesverkehrsministerium hat Verkehrsminister Wissing (FDP) jetzt Disziplinarverfahren gegen zwei Mitarbeiter eingeleitet. Ein Vorwurf ist die parteiische Amtsführung der Mitarbeiter.

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Das Bundesverkehrsministerium unter Volker Wissing (FDP) leitet intern Disziplinarverfahren gegen zwei Mitarbeiter ein, die sich daran beteiligt haben sollen, Gelder in Millionenhöhe als „Wasserstoff-Förderung“ an mehrere Lobbyverbände gezielt zugespielt zu haben.

Nach Informationen des Handelsblatts wird den Mitarbeitern konkret vorgeworfen, die Treue-, Auskunfts- und Wahrheitspflicht verletzt und gegen die unparteiische Amtsführung verstoßen zu haben. Deshalb droht ihnen nun eine Geldbuße oder sogar die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis.

Im Sommer 2023 tauchte der Verdacht erstmals auf, dass Mitarbeiter des Verkehrsministeriums Vetternwirtschaft bei der Verteilung von Wasserstoff-Förderungen betreiben würden. Das berichtete damals das Handelsblatt. Im Zentrum der Affäre stehen der Abteilungsleiter des Verkehrsministeriums Klaus Bonhoff sowie der Präsident des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes (DWV) Oliver Weinmann und der Chef der Dienstleistungs- und Beratungsfirma „PtXSolutions GmbH“ sowie Vorstandsvorsitzende der DWV Werner Diwald.

Es wird gemutmaßt, dass sich die drei Urlaubsfreunde im Jahr 2021 gegenseitig Gelder in Millionenhöhe durch Einflussnahme auf die Fördermittelvergabe des Ministeriums gezielt zugeschoben haben. Die Affäre soll zudem kein Einzelfall gewesen sein. Neben den Zahlungen an die DWV wurde ebenfalls eine 290-Millionen-Euro-schwere Förderung an das Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstoff (ITZ) untersucht.

Nachdem Staatssekretär Schnorr im Sommer 2023 noch eine Entwarnung über eine mögliche Affäre gegeben hatte, wurde der Fall im Februar 2024 erneut aufgerollt. Grund waren interne E-Mails, eine Aktennotiz und Stellungnahmen, die dem Spiegel vorlagen und die Zusammenarbeit des Abteilungsleiters Bonhoff mit einem Lobbyverband belegten.

Im Zuge des im Winter 2024 wieder aufkeimenden Skandals ließ das Verkehrsministerium schließlich die getätigten Förderungen, unter anderem an die DWV in Höhe von 25 Millionen Euro, prüfen. Wissing stellte die Wasserstoff-Förderungen im Februar teilweise ein und veranlasste die Ausgabe der Fördermittel nur unter Zuspruch des Staatssekretärs Schnorr. Zudem entließ Wissing im Februar den Abteilungsleiter Bonhoff.

Nun geht das Verkehrsministerium mit den Disziplinarverfahren weiter gegen zwei Mitarbeiter vor, die den Verdacht der Wasserstoff-Affäre verstärken. Die Namen der Mitarbeiter nannte das Handelsblatt nicht.

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