Willkürliches Lebenslang-Verbot
Ab Jahrgang 2009: Großbritannien will den Kauf von Zigaretten verbieten
Der britische Premierminister will die Insel Rauchfrei machen: Wer dieses Jahr 14 oder jünger ist, soll nie in seinem Leben Zigaretten kaufen dürfen. Das willkürliche Vorhaben wird mit dringendem Gesundheitsschutz begründet - dabei nimmt die Zahl der Raucher seit Jahrzehnten ab.
Der britische Premierminister Rishi Sunak will das Rauchen in Großbritannien verbieten – in Zukunft. Rauchen verursache ein Viertel aller Krebstoten im Vereinigten Königreich, beklagte der konservative Regierungschef. „Also schlage ich eine Gesetzesänderung vor, damit Kinder, die dieses Jahr vierzehn oder jünger werden, niemals in ihrem Leben legal Zigaretten erwerben können“, kündigte der Premierminister auf „X“ (vormals Twitter) an.
Damit verschärft Großbritannien seinen Kampf gegen den Glimmstängel: In England, welches direkt von der britischen Regierung in London verwaltet wird, soll Rauchen bis zum Ende des Jahrzehnts Geschichte sein – bis 2030 sollen nur noch fünf Prozent der Engländer rauchen. Zuletzt hatte die Regierung unter anderem ein Pilotprojekt angekündigt, bei dem einer Million englischen Rauchern kostenlos E-Zigaretten zur Verfügung gestellt werden sollen, um sie schrittweise zu entwöhnen. Gleichzeitig erhöht man die Steuern auf Zigaretten – zuletzt im Frühjahr deutlich um mehr als zwölf Prozent. Eine Packung mit 20 Zigaretten kostet seitdem umgerechnet durchschnittlich 16,74 Euro, etwa doppelt so viel wie in Deutschland.
Sunaks Plan basiert auf einem Vorschlag der Anti-Raucher-Initiative „Action on Smoking and Health“. Er sieht vor, das Verkaufsalter von derzeit 18 Jahren jedes Jahr um zwölf Monate zu erhöhen, „bis hierzulande niemand mehr ein Tabakprodukt kaufen kann“.
Doch das Projekt ist Willkür: Für die gesetzte Altersgrenze gibt es keine Begründung. In 20 Jahren würde ein 34-Jähriger in einem britischen Tabakladen nicht mehr bedient werden dürfen, sein 35-Jähriger Freund dürfte sich hingegen mit Zigaretten versorgen – das finden nicht nur Kommentatoren unter Sunaks X-Post absurd. Britische Städte und Kommunen fordern zwar Maßnahmen wie Rauchverbote in Kneipen und Pubs, nicht jedoch ein generelles Rauchverbot wie vom Premierminister vorgeschlagen. Auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Vorhabens wird gestellt – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Raucher in Großbritannien seit Jahrzehnten sinkt, auch und gerade unter jungen Leuten. Laut Zahlen des britischen statistischen Amtes rauchten zu Beginn der 1980er-Jahre noch 40 Prozent der über 16-Jährigen, 2010 waren es nur noch 20 Prozent. 2021 rauchten unter den 18-34-Jährigen nur noch knapp über 16 Prozent.
Vorbild für das Vorhaben dürfte Neuseeland sein: In der ehemaligen britischen Kolonie wurde zum Jahreswechsel ein ähnliches Gesetz beschlossen. Es besagt, dass seit dem 1. Januar 2009 Geborene niemals in ihrem Leben Tabak kaufen können. Dazu gehört, dass von 2027 an das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten jährlich um ein Jahr angehoben wird.
Die Regierungen sind wohl alle im Machtrausch. Dem sollte schnellstens ein Ende gemacht werden.
Nun, Klasse für die neuen Dealer. Nachdem mit legalisierten Drogen nichts mehr zu verdienen ist, werden die eben Zigaretten hinter den Büschen in Hyde-Park verticken. Und was ist mit den Pfeifen- und Zigarrenrauchern, oder den Schnupftabakern?
Eine tolle Idee, den Bürgern klare Verhaltensmaßregeln an die Hand zu geben. Das ist natürlich ausbaufähig: staatliche Richtlinien zur Ernährung wären dringend erforderlich. Kann ja nicht jeder essen, was er will. Ebenso brauchen wir schnellstens ein Alkoholverbot. Weiterhin denkbar wären einheitliche Schlafenszeiten für den mündigen Bürger. Und natürlich sollte der Gang zur Toilette nicht jedem selbst überlassen bleiben, sondern nur zu bestimmten Zeiten erfolgen.
Ich sehe es schon vor meinem geistigen Auge:
Da raucht einer auf der Straße oder im Park eine Zigarette (Stück 2 Euro), und schon laufen die Denunziationsdrähte heiß: „Hilfe Polizei! Da raucht einer, der sieht jünger aus als Jahrgang 2009.“ Sofort macht sich ein Streifenwagen auf den Weg und stellt den Täter: „Ausweis bitte!“ – „Tut mir leid, habe ich nicht dabei. Ich wohne hier nebenan. Was habe ich denn verbrochen?“ – “ Sie rauchen.“ – „Ja aber ich bin doch Jahrgang 2008. Ich darf das“. – „Das kann jeder behaupten. Sie begleiten uns jetzt zur Wache zwecks Identitätsfeststellung. Kopf einziehen!“
Das nächste ist dann das Verbot von Schweinefleisch. Und das Schächten wird wieder straffrei.
Das geht mir zu weit. So ein autoritärer Blödsinn!
Merke: der Staat weiß, was gut für Dich ist. Auch dann, wenn es sich um eine Kulturpflanze handelt, die seit Jahrtausenden von Menschen genossen wird. Willkommen in der neuen Welt.
Kann sich noch einer an die Gestapo Rede von Churchill erinnern?
Wer den Staat das Gesundheitssystem überlässt wird die Gesundheit fremdbestimmen lassen.
Ich finde die Initiative der Briten mit den eDampfen sehr gut. Es ist das erfolgreichste Rauch-Entwöhnungsmittel, das bislang auf dem Markt war. Leider hat die EU beschlossen, den Markt für eDampfen so stark zu regulieren, so dass diese Branche völlig kaputt gemacht wurde und das alles mittlerweile teurer ist als Tabakzigaretten.
Ob ein Verkaufsverbot von Tabakprodukten eine Lösung ist, werden wir sehen. Prinzipiell halte ich nicht viel von Verboten.
Durchschnittlich 16,74 Euro pro Schachtel. Das ist ja der helle Wahnsinn. Da wundert es mich, dass in GB überhaupt noch jemand raucht. Ich habe vor 20 Jahren mit dem Rauchen aufgehört, als die Preise über 3 Euro stiegen. Das abrupte Aufhören hat mir finanziell und gesundheitlich nicht geschadet.
Dieser Initiative stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Sie ist sicher gut gemeint vom fürsorglichen Vater Staat, aber lässt sich diese Regelung in rechtlicher wie in praktischer Hinsicht überhaupt durchsetzen?
Da sind die Briten mal wieder Jahre hinter Neu Seeland her.
New Zealand passes lifetime ban on youth buying cigarettes
World Dec 13, 2022 3:01 PM EDT
The law states that tobacco can’t ever be sold to anybody born on or after Jan. 1, 2009.
It means the minimum age for buying cigarettes will keep going up and up. In theory, somebody trying to buy a pack of cigarettes 50 years from now would need ID to show they were at least 63 years old.
But health authorities hope smoking will fade away well before then. They have a stated goal of making New Zealand smoke-free by 2025.
Menschen entwickeln sich in Phasen – auch Politiker. Nach der Pubertät folgt die Konformität. In ihr versucht der Einzelne nicht nur sich konform zu verhalten, sondern erwartet konformes Verhalten auch von anderen. Dazu bevormundet er.
Quelle: Ich-Entwicklung
Wenn die Epoche Aufklärung in der fernen Zukunft zu ihrer nachfolgenden verlassen wird, könnte es vielleicht allgemein bewusst werden. Denn der Hinweis – das Wissen – darauf, ändert das Verhalten nicht – Myside Bias. Niemand hört auf zu bevormunden, nur weil es ihm jemand mitteilt.
Wie bei der Sucht oder vermeintlichen Sucht, die verboten werden soll.
Die Liste der Bevormundung wird dabei kontinuierlich länger, denn es ist das Grundprinzip.
Heute das Rauchen, morgen vermutlich Fleisch und später alles andere, was nicht konform ist.
Die spinnen, die Briten.
Wird sich nicht umsetzen lassen.
Besser wäre ein Rauch und Spuckverbot in der Öffentlichkeit.
Es wäre wirklich schön, wenn man nicht mehr in Handteller große fettige Aulen hinein tritt und überall, ja wirklich überall diese ekeligen Kippen herum liegen.
Die Raucher und Spucker könnten ja immer noch zu Hause in ihrer Wohnung rauchen und herumrotzen.
Verbotene Sachen sind halt noch interessanter, ich hätte nie zum Rauchen angefangen wenn es nicht unter 18 verboten wäre 🤷♂️
Das ist eine tolle Idee! Derartige Verbote haben bei harten Drogen oder damals in der Prohibition in den USA ja auch so gut funktioniert. Es wird natürlich niemals nie nicht eine Schwarzmarkt für Zigaretten geben ….