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„Letzte Verteidigungswelle“

Generalbundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßliche Neonazi-Terrorgruppe

Der Neonazi-Gruppe „Letzte Verteidigungswelle“ wird die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Jetzt erhebt die Bundesanwaltschaft Anklage. Der mutmaßlichen Terrorgruppe werden mehrere Anschläge vorgeworfen.

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Am OLG Hamburg wird das Verfahren verhandelt. (IMAGO/Hanno Bode)

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Nach einer länderübergreifenden Razzia Ende Mai gegen die Neonazi-Gruppe „Letzte Verteidigungswelle“ klagt die Bun­des­an­walt­schaft nun die sieben mutmaßlichen Mitglieder unter anderem wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung an. Die Tatverdächtigen sind zwischen 14 und 21 Jahren alt.

Die Liste der ihnen vorgeworfenen Straftaten ist lang. Neben der Bildung einer terroristischen Vereinigung geht es auch um versuchten Mord, versuchte Brandstiftung mit Todesfolge, schwere Brandstiftung, Verabredung zu einem Verbrechen, Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, Verstöße gegen das Sprengstoffrecht sowie die Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen.

Die mutmaßlichen Täter wurden in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hessen, Sachsen und in Thüringen festgenommen. Die Gruppe sah sich als letzte Instanz zur Verteidigung der „deutschen Nation“. Mittels Gewalttaten gegen politische Gegner und Migranten wollte die Gruppierung den Zusammenbruch der demokratischen Ordnung in der Bundesrepublik Deutschland herbeiführen.

Die Gruppe soll im April 2024 gegründet worden sein. Benjamin H., Lenny M. und Jason R. sollen laut Generalbundesanwalt als Rädelsführer agiert haben. Mehrere Anschlagspläne und Gewalttaten sollen auf das Konto der Neonazi-Gruppe gehen. Ende Oktober nutzten zwei Mitglieder Brandbeschleuniger, um ein Feuer in einem bewohnten Kulturhaus in Altdöbern zu zünden. Lediglich durch Zufall wurde niemand verletzt. Ein Sachschaden von ungefähr 550.000 Euro entstand.

Die Tat soll abgesprochen und von einem weiteren Mitglied geplant worden sein. Ein weiteres Mitglied schrieb eine Rede, die einer der beiden mutmaßlichen Täter in einem Video nutzte. Das Video sollte weitere Mitglieder zu ähnlichen Taten motivieren. Anfang Januar 2025 suchten zwei Beschuldigte eine bewohnte Asylbewerberunterkunft in Schmölln auf, um einen Brand auszulösen. Ein Fenster wurde eingeschlagen, Pyrotechnik warf man in das Innere des Gebäudes, doch ein Feuer brach nicht aus. Außerdem sollen die beiden den Schriftzug „Sieg Heil“ und weitere Slogans auf die Außenwände gesprüht haben.

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Ebenfalls im Januar 2025 planten drei Mitglieder einen Brandanschlag auf eine bewohnte Asylbewerberunterkunft in Senftenberg. Mit illegaler Pyrotechnik aus Tschechien sollte die Tat ausgeführt werden. Diese scheiterte jedoch, da die Beschuldigten unabhängig voneinander festgenommen worden waren. Im Zeitraum von August 2024 bis Mai 2025 sollen die Anhänger der „Letzten Verteidigungswelle“ zudem Personen angegriffen haben, die die Neonazi-Gruppe für pädophil hielt. Die Opfer sollen geschlagen und getreten worden sein, einem Opfer nahmen sie Geld und Handy weg.

Bei den 14- bis 17-Jährigen der Gruppe wird sich noch zeigen müssen, ob sie über die nötige Verantwortungsreife verfügen; nur dann wären die Jugendlichen strafrechtlich verantwortlich. Für sie würde das Jugendstrafrecht gelten. Da die 18- bis 20-Jährigen der Gruppe als Heranwachsende gelten, könnte für sie ebenfalls unter Umständen noch das Jugendstrafrecht gelten. Dafür müsste – nach Jugendgerichtsgesetz – die „sittliche und geistige Entwicklung noch einem Jugendlichen“ entsprechen. Das Verfahren läuft nun am OLG Hamburg.

ts

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43 Kommentare

  • Wie kann eine versuchte (!!!) Brandstiftung eine Todesfolge haben?

    • Die hatten bestimmt Wasserpistolen, Wasserbomben und Zwillen, um den Umsturz damit zu machen.

    • Entweder ein Fehler im Artikel oder eine außergewöhnliche Situation. Es könnte ja sein, daß die Brandstiftung an sich gescheitert ist, bei dem Versuch aber jemand zu Tode kam. Aber das, ich gebe es zu, ist reine Spekulation.

    • so nennt sich wohl die Straftat i.A., da wohlwollend Menschenleben in tödliche Gefahr gebracht wurden. Sehr unglückliche Formulierung, zugegebenermaßen

  • Vor den Wahlen nächstes Jahr werden noch zig solche „mutmaßlichen Taten“ aufgedeckt™ werden, damit der Michel weiter glaubt, die größte Gefahr kommt von „rechts“
    Zum Ausgleich beschuldigen Sie die AfD der Verfassungsfeindlichkeit.

    • Die Medien berichten ja auch gerne über diese Seite. Dann ist kein Platz für andere Fälle.
      In 2024 hat der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof
      125 Ermittlungsverfahren mit Bezug zum islamistischen Terrorismus,
      5 Verfahren mit Bezug zum Rechtsextremismus, 8 Verfahren mit
      Bezug zum Linksextremismus und 44 Ermittlungsverfahren mit Bezug
      zum auslandsbezogenen Extremismus neu eingeleitet.

    • Bei den Gestalten hier sollte man auch Hausdurchsuchungen durchführen.

  • Wenn ich diese Anschuldigungen lese, dann sind dass doch Waisenknaben im Vergleich zur Terrororganisation Antifa.

    • Dummer Schwachsinn. Beide Seiten nehmen sich nix.

  • Das ist die mühselig aufgebaute Rollatorgang junior.
    Während zig echte Terroristen frei rumlaufen.

  • Bitte immer auf die richtigen Bezeichnungen achten:
    – der Generalbundesanwalt
    – die Bundesanwaltschaft

  • Klingt alles nach Selbstverteidigung…

  • Daß das Wort „mutmaßlich“ so häufig eingefügt wurde, rechne ich AN hoch an. Das machen die anderen Medien sicher nicht.

  • Und wann wird die Antifa vor Gericht gestellt? Oder die gewalttätigen Milizen aus Gießen, die die Staatsgewalt an sich gerissen haben, bis hin zu Personenkontrollen?

  • Da schau her! Ein rechtes Pendant zur Antifa? Das wird noch spannend in Deutschland.

  • Es wäre die Sicht der Täter interessant.

    • „Mutmaßliche Täter“ bitte!
      Erst wenn ein Gericht die Täterschaft zweifelsfrei feststellen kann, werden sie „Täter“.
      Auch dann, wenn sie auf frischer Tat ertappt wurden.

      • egon samu Täter ist, wenn sie auf frischer Tat ertappt wurden, Fakt und hat nichts mit der Unschuldsvermutung zu tun. Straftäter ist er dann nach der Verurteilung, da die Unschuldsvermutung auf die Strafbarkeit der Rat abstellt, die nur durch
        die rechtskräftige Verurteilung erfolgen kann. Täter stellt hingegen auf den Fakt Tat ab.

  • Rollator-Putsch 2.0?

  • Die Linke wirft mit dem Begriff des Faschismus wahllos um sich und bezeichnet jeden, dessen Meinung ihr nicht paßt, als Nazi. Das führt dazu, daß man als Normalbürger irgendwann einmal glaubt, es gebe gar keine echten Nazis mehr. Im vorliegenden Fall aber scheint es so zu sein, daß sich ein paar Jugendliche und junge Erwachsene zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben, die schwere Verbrechen gegen Leib und Leben anderer geplant und durchgeführt hat. Und auch daß diese Gruppe dem neonational-sozialistischen Gedankengut anhängt. Dann sollte man das aber auch nicht relativieren, wie das in vielen Kommentaren hier zu lesen ist.

    Ich bin sofort dafür, Hohn und Spott über den Linken auszuschütten, wenn überall Nazis gesehen werden, wo gar keine sind. Wo aber echte Nazis sind, hört der Spaß auf. Dann sollte man das auch glasklar benennen. Ob Hammerbande oder die Gruppe hier: Terroristen gehören vors Gericht.

    • ‚Echte Nazis‘ ist ein Propaganda-Topos. Lieber Hr. Hechinger, ich habe in meinem langen Leben mit unzähligen Begegnungen noch keinen einzigen Antisemit oder WKII-Gewinner oder Frauenschinder kennengelernt.

  • Wer schon einmal einen Skandal wie den NSU-Prozeß begonnen hat, dem glaube ich andere Vorhaben gegen rechts einfach nicht mehr.

  • Generalbundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßliche Neonazi-Terrorgruppe

    Waren es kriminelle Sozialisten?

  • Heute ist es schon wieder soweit wer Kritik übt, wird diffamiert, kriminalisiert, zensiert, und im schlimmsten Fall als „Terroristen“ angeklagt

  • Kriminelle, hat mit Politik nichts zu tun.

  • Gewalttätige Antifas dürfen einfach so weitermachen, weil alle Institutionen in diesem unserem Land linksblind sind .
    7

  • Unsere Regierung weigert sich, die „demokratische Wahl“ zu überprüfen und Rentnern und Jugendlichen wird ein antirechter Schauprozess gemacht.
    Alle Parteien des „Fairnessabkommens“ sitzen in einem Boot. Hier wurde „Rotgrün forever“ beschlossen und die Mittel dazu festgelegt.
    Ich denke, hier ist auch die Erpressbarkeit der CDU durch SPD und Grüne angesiedelt.
    Diese Prozesse sind inszenierte Nebenschauplätze zum lebendig Halten der rechten Bedrohung. Als Ergänzung zu Aktionen wie Potsdam. Und die Deutschen machen mit.

  • Laut Microsoft Copiliot sind 458 islamistische Gefährder auf freiem Fuß.
    Was machen unsere Sicherheitsbehörden?Frühstücken.Arbeitskreis Leberkäs?

  • Nun, zwei Szenarien: Verwirrte Jugendliche begehen aus irregeleiteter Sorge um die Demokratie Anschläge.

    #1: Sie werfen Brandsätze und schmieren NS-Parolen an die Wände.

    #2: Sie werfen Brandsätze und schmieren Antifa-Parolen an die Wände.

    Unterschied:

    Bei #1 werden die Täter ermittelt und von der Bundesanwaltschaft angeklagt.

    Bei #2 werden die Täter nicht ermittelt, sondern insgeheim belobigt für ihren Kampf gegen die AfD und „Gegen Rechts“.

    (Und was stört die unterkomplexe KI/NI an dieser Zuschrift?)

  • Auf die eigenen Leute wird drauf gehauen während Invasoren Straffreiheit genießen.

  • Jetzt hilft nur noch, sich als non-binär zu identifizieren und diskriminierende Haftbedingungen zu beklagen. Vielleicht pilgern ja dann noch während eines Hungerstreiks für mediale Fernwirkung ein paar Abgeordnete zu den Verdächtigen, betroffene Solidaritätsadressen eingeschlossen.

  • Wenn die Justiz erfährt, was alles jetzt verfolgt werden soll, dann mache ich mir Sorgen um die hiesige und sonstige Antifa, grüne und linke Jugend, mittleres Alter und Senioren, Omas gegen Demokratie, CDU/CSU und all die anderen mutigen Streiter im Dienste der Regierung. Wenigstens haben diese ja Unterstützung aus Steuermitteln – aber was hilft das gegen Justizangestellte, welche ihre Arbeit ernst nehmen?

  • Noch ein Propaganda- und Abschreckungsprozess des Regimes.
    Seltsam: über Strafprozesse gegen gewalttätige Antifanten und Grüne lesen ich kaum.
    Denn sie genießen die volle und bedingungslose Unterstützung der Kartellparteien.
    Wie der Besuch rotgrüner Politschranzen in Ungarn bei Simeon Ravi Trux die gesinnungsnähe zeigte.

  • Hexenjagd zur Wählermanipulation und Einschüchterung des Souverän!

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