Annalena Baerbock, Präsidentin der UN-Generalversammlung, traf am Samstag im brasilianischen Belém zur UN-Klimakonferenz ein. Gegenüber der dpa bezeichnete sie den Klimawandel als „größte Bedrohung unserer Zeit“ und das trotz zahlreicher Kriege weltweit. „Rund 3,6 Milliarden Menschen – fast die Hälfte der Weltbevölkerung – sind heute durch die Folgen des Klimawandels stark gefährdet: Dürren, Überschwemmungen, extreme Hitze und wachsende Ernährungsunsicherheit“, warnte sie. 

Das verstärke den „Teufelskreis aus Hunger, Armut, Vertreibung, Instabilität und Konflikten“. Es gebe keine Alternative zur Zusammenarbeit, denn CO2 mache nicht vor Grenzen halt und dem Klimawandel sei es egal, ob man Fakten leugne – eine Spitze gegen Trump, der am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten war. 

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In ihrer Rede am Samstag sagte sie, dass man in den vergangenen zehn Jahren seit Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens viel erreicht habe. Während damals die Prognose lautete, dass sich die Erde bis zum Jahr 2100 um vier Grad erwärmen würde, gehen Prognosen nun von einer Erwärmung von 2,8 Grad aus. Das sei ein Fortschritt, auch wenn man nach wie vor weit vom 1,5-Grad-Ziel entfernt sei. Während vor zehn Jahren erneuerbare Energien noch belächelt worden seien, seien diese nun die am schnellsten wachsende Energieversorgung, so Baerbock. 

Sie forderte, dass jährlich 1,3 Billionen US-Dollar für den Klimaschutz ausgegeben werden sollen. Dabei solle es sich nicht nur um öffentliche Investitionen handeln, sondern auch um Privatinvestitionen. Im Vordergrund stehe vor allem die Frage, wie das Geld verteilt wird. Ärmere Länder sollen am meisten profitieren. Als Beispiel führte sie den afrikanischen Kontinent an, der ein großes Potenzial für den Aufbau erneuerbarer Energien habe und wo zugleich 600 Millionen Menschen ohne Strom leben. 

Auf ihrem privaten Instagram-Account teilte sie ein Video von sich, in dem sie sagte, dass man sich auch auf das fokussieren müsse, was bereits erreicht worden sei. In ihrer Instagram-Story ihres offiziellen UN-Instagram-Accounts teilte sie ein Foto, das sie im Gespräch mit Nicholas Stern zeigt, dem Berater der britischen Regierung in Wirtschaftsfragen. Dazu teilte sie ein Zitat Sterns, das dieser bereits 2007 gesagt hatte. Da hatte er den Klimawandel als „größtes Scheitern des Marktes“ bezeichnet, das die Welt je gesehen habe. Man riskiere einen Schaden, der größer sei als die beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts. Friedrich Merz versprach auf der Klimakonferenz, einen „namhaften Betrag“ für den von Brasiliens Präsidenten neugegründeten Klimafonds beisteuern zu wollen (mehr dazu hier).

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