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„Correct the map“

Wegen Kolonialismus: Afrikanische Union fordert größere Darstellung Afrikas auf Weltkarten

Unter anderem, weil die aktuelle Darstellung über einen „direkten Zusammenhang zur Kolonialisierung“ verfüge, fordern verschiedene Akteure, darunter nun auch die Afrikanische Union für eine vergrößerte Darstellung Afrikas auf Weltkarten.

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Die Kommission der Afrikanischen Union fordert mit der Kampagne „Correct the map“ von Regierungen und Organisationen die Anpassung sämtlicher Weltkarten an eine vermeintlich realistischere Darstellung Afrikas auf Weltkarten. Die stellvertretende Vorsitzende dieser Organisation sagt gegenüber Reuters, dass durch die bisherige Darstellung der Eindruck entstehe, dass Afrika in der Welt trotz seiner Größe „marginal“ sei. Dieses Stereotyp beeinflusse „unsere Medien, das Bildungssystem und die Politik“. Deshalb sei das Ziel der Kampagne, „Afrikas rechtmäßigen Platz auf der globalen Bühne zurückzufordern“.

Tatsächlich werden nach der derzeit am weitesten verbreiteten Weltkarten-Projektion, also der Verschiebung der Erdkugel auf eine Weltkarte, der Mercator-Projektion, Länder in der Nähe des Äquators auf Karten kleiner dargestellt als Länder, die näher an den Polen der Erde sind. So sieht Grönland auf solchen Karten ähnlich groß aus wie Afrika, obwohl Letzteres etwa um das Fünfzehnfache größer ist.

Diesen Forderungen schließen sich weitere Afrika-nahe Gruppierungen wie die gemeinnützige Organisation „Africa No Filter“ an. So bezeichnet deren geschäftsführende Direktorin Selma Malika die Darstellung der Mercator-Karte als „längste Fehlinformationskampagne der Weltgeschichte, die einfach enden muss“. Die Co-Gründerin der NGO „Speak Up Africa“, Fara Ndiaye, fügt hinzu, dass dadurch „afrikanische Identität und Stolz“ vor allem bei Schulkindern starken Schaden nehmen würden.

Auch im deutschsprachigen Raum äußern sich Stimmen zur gängigen Darstellung der Weltkarte. Der SWR bezeichnet in einem Artikel die „Mercator-Karte in direktem Zusammenhang zur Kolonialisierung“. Sie sei im 16. Jahrhundert gut dafür gewesen, Handelsrouten in der Seefahrt zu planen, um so „unter anderem die Ausbeutung Afrikas“ zu organisieren.

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Der Kolonialismusforscher Prof. Dr. Jürgen Zimmerer meint, dass man die Kartografie anpassen sollte, da Symbolpolitik in diesem Fall „sehr wichtig“ sei. Die Kampagne „Correct the map“ verfolgt also eine klare Agenda, bei der es darum geht, Afrikas Image zu verbessern, während man Europa und dessen Geschichte auf kolonialistische Verbrechen reduziert. Ob dies dabei helfen wird, Afrikas Vielzahl an Problemen zu lösen, bleibt dabei fraglich.

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48 Kommentare

  • Wahre Größe zeigt sich nicht in der Kartographie sondern z.B. in Wirtschaft, Medizin und vielem anderen mehr.

  • Niemand hindert afrikanische Staaten, die Karten zu verwenden, die sie für am besten geeignet halten.

    Übrigens kann man auch die Mercator-Projektion verwenden, um die Größe von Afrika zu übertreiben (überraschenderweise ist die Erde eine Kugel und der zentrlae Punkt für die Projektion kann auf jeden Punkt der Erde gesetzt werden). Ob eine solche Karte dann noch wirklich nützlich ist, kann jeder Kartenbenutzer dann selbst entscheiden.

    • Die Erde ist eben keine Kugel sondern ein Rotationsellipsoid und um ganz genau zu sein ein Geoid, in Fachkreisen auch Kartoffel genannt, damit ist die Erde gesichert Rechtsextrem und unterdrückt Afrika oder so ;D

    • Das wäre jetzt zu einfach…

    • Das nächste gewaltige Problem wäre der schwarze Ring in den Olympiaringen als Symbol für Afrika. Voll kolonial-rassistisch 😂😂😂

  • Es ist schlicht UNMÖGLICH, die Fläche einer dreidimensionalen Kugel zweidimensional absolut maßstabsgetreu als Karte abzubilden.
    Es steht natürlich jedem Land der Welt zu sich eine eigene, anders zentrierte Weltkarte zu schaffen (China z.B. tut das teilweise)
    Mit KI geht das mühelos in Sekundenbruchteilen.

    • Einfach eine kugel aufschneiden und zweidimensional aufkleben. Das ist doch kein problem, und man kann das zweidimensionale wieder zur kugel falten. Traukeinem Wissenschaftler.

      • Einfach mal versuchen. Ich freue mich auf Ihr Scheitern.

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      • @Kuhn
        Kaufen sie sich einen Ball! Malen sie dann die Kontinente wie auf einem Globus drauf und schneiden sie diesen dann so auf, dass daraus eine Zweidimensionale Abbildung wird!

        0
  • Was ist wichtiger Größe auf Karten zu zeigen, oder Größe in der Welt zu leben. (wirtschaftlich, politisch und sozial)

    Auch wenn man Bedarf erkennt, hier mal den Tipp, die wirtschaftliche Idee, ein eigenes afrikanische Start up, wo man Globen, Karten etc. herstellt. Und wenn es eben nur bei den eigenen Staaten/Kontinent Absatz findet, bei einem stetig wachsenden Kontinent gibt es genug Konsumenten.

    • Sobald der Strom erzeugende Fernseher erst mal durchstartet, kann Unseredemokratie einpacken. Die Liste unverzichtbarer, afrikanischer Erfindungen ist ja inzwischen mehrere Internetforen lang…

  • Irgend jemand sollte mal den „Afrikanern“ sagen, dass sie selbst für sich zu sorgen haben. Dann können sie auch ihre Karten so gestalten wie sie es wollen. Hauptsache sie kommen nicht zu uns und verlangen auch sonst nichts. Alles Gute.

  • Ich hätte gern einen Globus von Afrika.

  • Na dann scheint es den Afrikanern ja richtig gut zu gehen, wenn man sich um dieses wichtige Problem kümmern kann. Also Entwicklungshilfe nicht mehr notwendig eigentlich sogar kolonialistisch und rassistisch.

  • Wenn man aus einer Kugel eine Flacherde macht, muss man, je nach Methode, immer mit Verlusten rechnen. Wäre die Erde eine Flacherde, gäbe es diese Probleme nicht. 😉

    • Dann wäre die AfD allerdings nach allen immer rechteren rechten Rechtsrucken bereits ganz rechts von der Erdscheibe gefallen….ich denke, das war zunächst die Strategie der Etablierten. Späte Erkenntnis führte jedoch zum aktuellen Strategiewechsel…

  • Würde es für die Identität nicht erst mal reichen, wenn sie auf ihre Chukudus mit Filzstift „Harley Davidson“ schreiben?

  • es ist heutzutage doch technisch möglich, die Erde und die Länder mithilfe von Satelliten genau zu vermessen. Ich sehe keinen Grund, warum man nicht die realistische Abbildung der Länder auf den Karten aktualisieren sollte. Allerdings halte ich die Begründung mit dem Kolonialismus doch etwas sehr an den Haaren herbei gezogen.

  • Eigentlich war dieses Thema schon vor 50 Jahren bekannt und es gab die „Peters-Projektion“, die die Flächenverhältnisse korrekt darstellt. Und für die Darstellung etwa der Zeitzonen auf der Welt hat man eben Karten, in denen die Längengrade gerade verlaufen.

  • Kolonialisierung hin oder her, mich würde tatsächlich die echte Größe auf bildlicher Darstellung interessieren. Auf einem Globus passt es ja dann aber?

  • Wie Clemens Mentor schon kommentiert hat, es nicht möglich, eine 3D-Kugel auf eine Fläche abzubilden, sodaß alle Größenverhältnisse erhalten bleiben. Das ist mathematisch bewiesen. Es wird bei jedem Ansatz Verzerrungen geben. Wenn man eine „gerechte“ Karte haben will, muß man einen Globus nehmen.
    Man sollte die Karte unter praktischen Aspekten gestalten, und nicht unter ideologischer Symbolpolitik.

    Nach der Argumentation

    Zimmerer erzählt gerne Blödsinn, z.B. zum Herero-Aufstand im heutigen Namibia, wo die Deutschen angeblich die Herero in die Omaheke-„Wüste“ (es ist keine Wüste) getrieben hätten und dort alle Wasserlöcher blockiert hätten: in einer Region, die doppelt so groß ist wie die Schweiz, sollen ein paar tausend Mann, die wenigsten einen Tag nach der Flucht der Herero überhaupt aufgebrochen waren, die Herero überholt und alle Wasserlöcher vorher besetzt haben…

    • Natürlich ist das möglich. Nimm eine erdkugel aus pappe, schneide sie auf und kleb sie auf ein anderes stück pappe. Wir werden hinten und vorne vera….., in dieser welt.

      • Wenn das so einfach ist, warum tun Sie es dann nicht? Wenn Ihnen am Wochenende langweilig ist, üben Sie mal ein wenig. Erklären Sie uns dann am Montag, woran Sie gescheitert sind.
        Als ersten Annäherungsversuch an das Problem nehmen Sie sich eine Orange, halbieren Sie und entfernen den Fruchtkörper, so daß sie eine Halbkugelschale bekommen. Die kleben Sie dann auf ein Stück Pappe. Schildern Sie Ihre Beobachtungen!

        6
  • Am Kolonialismus liegt das nicht. Aber das übliche Kartenbild ist eine veraltete Projektion, die die Proportionen nicht richtig wiedergibt. in den 80ern war so etwas noch Bildungsstoff. Da waren die Menschen interessiert. Ab 1989 wollten alle nur noch Party machen….

    • „die die Proportionen nicht richtig wiedergibt“
      Eine Wischiwaschi-Formulierung, die sich um das Problem herumdrückt. Was verstehen Sie unter „Proportionen“?

  • muss sowieso nachgebessert werden. Trump hat gesagt die Krim sei so gross wie Texas!

    • Das hat er nicht.
      Sondern haben Sie frei erfunden.

  • Werden das nun große schwarze Flecke auf der Landkarte? 🤭

  • In Indonesien gibt es Landkarten, die die Welt von der Mitte aus darstellt. Ich kann es nur so beschreiben. Es ist natürlich wahr, daß Sibirien nicht so gestreckt ist wie auf den Landkarten. Aber keiner hält die Afrikaner davon ab, etwas eigenes zu bringen.

  • Das ist wieder so dämlich, daß man es kaum glauben kann. Der Effekt entsteht dadurch, daß man aus Navigationsgründen eine winkeltreue Darstellung bevorzugt. Es gibt auch eine flächentreue, mit der kann man aber keinen Kurs bestimmen. Wenn das Flächenverhältnis wichtig ist, nehme man einfach diese. Ich hatte als Student beide Varianten an der Wand.

  • Ja warum denn nicht?Wenn Afrikaner sehen würden wie klein Deutschland ist würden sich wohl viele denken das hier kein Platz ist…abgesehen davon das es natürlich ein Witz ist das die Grösse so verfälscht ist.

  • Wie einfach wäre das zu lösen, die Flacherdler doch recht mit ihrer These hätten

  • Tja nun, Afrika ist so groß, dort gibt es genügend Platz für alle Afrikaner!

  • Hm….das wird sicher Begeisterung angesichts des erwartbaren Migrationsdrucks hervorrufen…..Je mehr desto mehr….

  • Also auf meinem Globus ist mein Haus groß und deutlich eingezeichnet.
    Warum basteln die Afrikaner sich nicht auch ihren eigenen Globus?

  • „Na dann soll die Afrikanische Union doch alternative Modelle entwickeln oder sie aus den afrikanischen Unionsarchiven des 16. Jahrhunderts zutage fördern! Die werden doch hoffentlich nicht allesamt in Flammen aufgegangen sein, als die europäischen Kolonialbestien die afrikanische Hochkultur inclusive Sklaverei und Menschenopfer gewaltsam unterbrachen.“(Michael Klonovsky)

  • Nach meinem Eindruck ist das eine „woke“ Rassismus- und Schuldkult-Kampagne, aus der Gunst der Stunde geboren. Man suhlt sich gerne in der Opferrolle, um – ggf. später – weitergehende Forderungen stellen zu können. Erst einmal wird das ganze Projekt „kartographisch bemäntelt“ und damit „unverfänglich“.

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