Vergangene Woche zeigte Apollo News ein umfangreiches Islamisten-Netz in der SPD: Mehr als ein dutzend SPD-Politiker bewegen sich in fundamentalistischen, türkisch-nationalistischen und islamistischen Kreisen. Sie sind Mitglieder bei den rechtsextremen „Grauen Wölfen“, pflegen Kontakte zur Muslimbruderschaft oder zu den Organisationen des türkischen Präsidenten Erdogan – und: unterwandern scheinbar gezielt Ausländerbeiräte.
Doch die Islamisten machen es sich nicht nur eigeninitiativ auf Posten gemütlich, sie werden auch gezielt von der SPD angesprochen. Eine neue Apollo News-Recherche zeigt, dass die SPD seit dem Jahr 2015 bundesweit insgesamt 49 Treffen mit den „Graue Wölfe“-Dachverbänden „ATIB“ und „Türk Federasyon“, mit der islamistischen türkischen Organisation „Milli Görüş“ und anderen Muslimbruder-nahen beziehungsweise -zugehörigen Akteuren abhielt. Also mit Vereinen und Protagonisten, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
Die SPD geht im islamistischen Milieu auf Mitglieder- und Wählerfang. Dabei stehen nicht nur Lokalpolitiker, sondern auch Bundestagsabgeordnete und Regierungsmitglieder an vorderster Front.
Olaf Scholz und das IZH
„Seit dreißig Jahren ist das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) im Visier des Verfassungsschutzes“, sagte ARD-Moderator Ingo Zamperoni im Interview mit dem Hamburger Innensenator Andy Grote im November 2023. In ganz Deutschland haben zu diesem Zeitpunkt Razzien gegen das Netzwerk der islamistischen Vereinigung stattgefunden und der Verbotsantrag war im Gange. Grote sagte dazu: „Wir haben nie einen Zweifel daran gelassen, wie wir das islamische Zentrum sehen“. Doch mit „wir“ kann der SPD-Innensenator nur den örtlichen Verfassungsschutz meinen – denn seine eigene Partei hat sich jahrelang gegen die Schließung des Zentrums, das laut Verfassungsschutz ein „weisungsgebundener Aussenposten Teherans“ ist und das mit den „Grauen Wölfen“ in Verbindung steht, gesperrt.
Doch nicht nur das: 2016 ließ sich Olaf Scholz in seiner Zeit als Hamburger Bürgermeister lächelnd mit Ayatollah Ramezani, dem Leiter des IZH, ablichten. Scholz verlieh dem Islamisten und Antisemiten im Hamburger Rathaus feierlich die Schirmherrschaft über ein Kinderprojekt.
Aydan Özoguz und die Hamburger SPD
Und auch Aydan Özoguz, Vizepräsidentin des deutschen Bundestags, hatte schon Kontakt zu Ayatollah Ramezani. Sie war im Juli 2014 als „Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration“ Ehrengast im IZH. Im Jahr 2015 schrieb sie zudem ein offizielles Grußwort an das Frauennetzwerk des Islamischen Zentrums und bedauerte, dass sie nicht persönlich zum Frauenbegegnungstag kommen konnte.
Frau Özoguz hält den Kontakt zu radikalen Islamisten bis heute – auch, wenn sie sich nicht mehr im IZH (mit dem auch ihre Brüder verbandelt sind), blicken ließ. Die SPD-Abgeordnete besucht jährlich Jahr das traditionelle Fastenbrechen des „Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland“ (BIG), das in der Centrum-Moschee in Hamburg abgehalten wird. Sie war mindestens in den Jahren 2022, 2023 und 2024 mit Oberbürgermeister Peter Tschentscher bei den Feierlichkeiten zugegen. Obwohl das BIG laut Verfassungsschutz ein Ableger der „Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG) ist – zu der auch die Centrum Moschee gehört.
Islamische Gemeinschaft Milli Görüş
Gemäß ihrem Gründer Necmettin Erbakan soll die „islamische Zivilisation“ nach Milli Görüs-Ideologie die „westliche Zivilisation“ in der Vorherrschaft ablösen, um anschließend die Mission in die Welt hinauszutragen (Quelle: Innenministerium NRW).
Das Fastenbrechen mit Beobachtungs-Objekten scheint in der Hamburger SPD Tradition zu haben: Schon im Jahr 2006 nahmen „mehrere SPD-Politiker“ beim Iftar der IGMG teil und auch zwei Jahre später war die Hamburger SPD beim Fastenbrechen vertreten. 2012 besucht dann auch der damalige Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs, der in den Cum-Ex-Skandal verwickelt ist, die Centrum Moschee – zum Besuch einer Kunst-Ausstellung.
Bremen und die „Grauen Wölfe“
In Bremen sieht die Lage bei der SPD ähnlich aus, nur trifft man sich hier lieber mit den „Grauen Wölfen“. Genauer gesagt mit dem Vereinsverband ATIB, der laut Verfassungsschutz einer der drei großen „Graue Wölfe“-Dachverbände in Deutschland ist.
Die „Grauen Wölfe“
Die drei größten Dachverbände sind die „Türk Federasyon“, „ATIB“ und die „Föderation der Weltordnung in Europa“.
Im April 2015 traf sich so zum Beispiel der Bremer Abgeordnete Reiner Holsten mit dem ATIB-Jugendvorstand und erzählte ihnen von der „SPD-Politik und über die Pläne der nächsten Jahre“. Laut ATIB war Holstein überzeugt, den Jugendvorstand „mit voller Kraft“ zu unterstützen.
Dafür bedankten sich die Jungs von den „Grauen Wölfen“ – und das nicht nur bei Reiner Holsten. Im April 2018 besuchte auch der SPDler und Ortsamtsleiter von Burglesum, Florian Boehlke, ATIB. Er saß lächelnd mit einem Heißgetränk inmitten des Straßenfestes der türkischen Rechtsextremisten.
So ein nettes Fest mit Speis und Trank lässt man sich bei der SPD nicht entgehen – und revanchiert sich. So empfing der damalige Bürgermeister der Hansestadt, Carsten Sieling, die ATIB im Juni 2018 zum traditionellen Ramadan-Empfang der Stadt im Rathaus. Und es war nicht die erste Festivität, die unter SPD-Leitung durch die „Grauen Wölfe“ bereichert wurde.
Auch im Mai letzten Jahres fand anlässlich des Ramadans ein Empfang im Bremer Rathaus statt. ATIB schreibt auf Facebook, dass das „Zusammenkommen“ nun „seit 25 Jahren“ stattfinde und vom damaligen Bürgermeister Dr. Henning Scherf erstmals ausgeführt worden sei. Auf Fotos ist der SPD-Politiker zu sehen, während er zwei ATIB-Vorstandsmitglieder im Arm hält. Die Männer wirken vertraut und gut gelaunt.
Von dieser (vom Verfassungsschutz beobachteten) Vereinigung abgesehen, trifft sich die Bremer SPD außerdem mit Vertretern von Erdogans Religionsanstalt DITIB.
Helge Lindh: Acht Treffen in vier Jahren
Die zahlenmäßig häufigsten Treffen mit Islamisten veranstaltet aber die SPD aus Nordrhein-Westfalen. Seit dem Jahr 2015 fanden in sechs verschiedenen Städten 27 Treffen mit Organisationen statt, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Wobei vor allem Wuppertal, Remscheid und Krefeld hervorstechen.
In Wuppertal dominiert dabei ein recht bekannter Vertreter aus der Bundestagsfraktion: Helge Lindh. Der 47-Jährige, der wegen seiner rauen Wortwahl und seinem unermüdlichen Kampf gegen Rechts häufiger im Fokus der Öffentlichkeit steht, traf sich in den vergangenen vier Jahren gleich achtmal mit genau den Leuten, die er laut Eigenaussage eigentlich bekämpft: Antidemokraten und Rechtsextremen.
So war Lindh im April 2020 zu Gast in einer ATIB-Moschee in Wuppertal, das belegt ein Video von der Veranstaltung. Er diskutierte dort mit dem ATIB-Vorsitzenden Yavuz Aktas, also einem Vertreter der „Grauen Wölfe“. Und auch mit dem türkischen Ableger der Muslimbrüder, „Milli Görüş“ (IGMG), hatte Lindh regen Kontakt: im Juni 2020 nahm er an einer Online-Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „#IslamiQdiskutiert“ teil. „IslamiQ“ ist ein Medium, das auf seiner Website ganz offen die IGMG bewirbt. Sein Diskussionspartner ist der Imam der Hanauer IGMG-Gemeinde, Macit Bozkurt.
Im Oktober 2021 besucht Helge Lindh dann anlässlich des Tags der offenen Tür auch die IGMG-Gemeinde Wuppertal.
Wie die Achse des Guten seinerzeit berichtet hatte, nahm Lindh im selben Jahr, im Juli 2021, zudem an einer Diskussionsveranstaltung mit dem österreichischen Politikwissenschaftler Farid Hafez teil. Harez waren kurz zuvor EU-Mittel gestrichen worden, da er „eng mit der Muslimbruderschaft und der türkischen Regierung verbunden ist“.
Zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Miriam Scherff und dem Wuppertaler SPD-Politiker Mohamed Abdohab besuchte Helge Lindh im Mai dieses Jahres dann wie auf einer Wahlkampf-Tour die IGMG-Gemeinde Oberbarmen, die IGMG-Gemeinde Elberfeld und das Gemeindefest der DITIB Vohwinkel.
Graue Wölfe und türkische Muslimbrüder in Remscheid
Ähnlich umtriebig ist die SPD-Fraktion der Stadt Remscheid, ihre Vertreter trafen sich innerhalb von sechs Jahren sechsmal mit Beobachtungsobjekten des Verfassungsschutzes. Im Mai 2018 besuchte der Landtagsabgeordnete Sven Wolf zum Beispiel mit der Vorsitzenden des Integrationsrates, Erden Ankay-Nachtwein, das Frühjahrsfest der örtlichen ATIB-Gemeinde.
Ein Jahr später, im Oktober 2019, besuchte Wolf dann gemeinsam mit Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz die Moschee der „Türk Federasyon“ in Remscheid. Dieser Vereinsverband ist laut Verfassungsschutz neben ATIB einer der größten Dachverbände der „Grauen Wölfe“.
Der Oberbürgermeister besuchte zusammen mit Frau Ankay-Nachtwein und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Ingo Schäfer im Oktober 2022 außerdem die Remscheider „Milli Görüş“-Moschee. Und im März dieses Jahres besuchte die SPD mit OB Burkhard Mast-Weisz, Erden Ankay-Nachtwein und Genossen dann auch das Fastenbrechen der ATIB Remscheid – und postete das selbst auf Facebook.
Frau Ankay-Nachtwein besuchte im Jahr 2022 noch zweimal die ATIB-Gemeinde zum Fastenbrechen. Einmal im April, wie ATIB auf Facebook postete, und einmal am 29. Mai, wie die Stadt Remscheid in ihrem Newsletter berichtet.
Krefeld: Islamisten im Verbands-Kostüm
Der dritte dicke Fisch in Sachen Islamismus-Kontakten ist die Stadt Krefeld, nur findet das Ganze hier ein wenig verdeckter statt. Seit 2015 traf sich die SPD mindestens achtmal (vermutlich noch deutlich häufiger) mit der IGMG und der „UNİON der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld“. Die Letzte klingt erst einmal harmlos. Zu den Mitgliedsorganisationen zählt (neben drei DITIB-Vereinen) aber auch die örtliche IGMG-Gemeinde, deren Vertreter auch auf den Veranstaltungen zugegen waren. Sowohl die UNION als auch die SPD selbst veranstalten seit Jahren ein Fest zum Fastenbrechen (Iftar). Und auf diese Festivität, lädt man sich gegenseitig ein.
Im Juni 2015 besuchten zum Beispiel der Bundestagsabgeordnete Sigmund Ehrmann und das SPD-Urgestein Uli Hahnen das Fastenbrechen der UNION. Im Juni 2017 fand das 10. Fastenbrechen der SPD statt, zu der die UNION geladen war. Im Mai 2019 war Oberbürgermeister Frank Meyer mit Bürgermeisterin Gisela Klaer und anderen Genossen beim Iftar der UNION und im März 2014 war dann wieder das Fest der SPD, bei dem die UNION zugegen war. Da beide Veranstaltungen jährlich stattfinden, ist davon auszugehen, dass wesentlich mehr Treffen abgehalten wurden, als die hier dokumentierten.
Unabhängig vom Fastenbrechen fanden weitere Begegnungen in Krefeld statt. Im Februar 2016 traf sich Bürgermeister Frank Meyer zum Beispiel mit Vertretern der UNION an einer Krefelder Schule. Im März 2019 besuchte er dann mit UNIONS-Vertretern die DITIB-Moschee (Merkez Cami) und im Oktober 2021 die örtliche IGMG-Moschee. Im April 2024 fand zudem ein Ramadan-Empfang im Rathaus statt, bei dem auch die UNION geladen war.
Weitere Treffen in Stolberg, Mülheim, Hamm, Essen & Co.
Die anderen Ortsvereine der SPD in Nordrhein-Westfahlen trafen sich nicht ganz so regelmäßig mit Vertretern des fundamentalistischen, nationalistischen und radikalen Islam. In Stolberg besuchte der Bürgermeister Patrick Haas im Oktober 2021 die örtliche IGMG-Moschee und im April 2024 lud die SPD-Fraktion dann sowohl die IGMG, DITIB als auch die „Türk Federasyon“ („Graue Wölfe“) zum gemeinsamen Fastenbrechen in die Stadthalle.
Im beschaulichen Mülheim an der Ruhr war der Oberbürgermeister Marc Buchholz im April 2024 zum Fastenbrechen bei der örtlichen ATIB-Gemeinde, also bei den „Grauen Wölfen“, zugegen.
Wie verschiedene Medien kürzlich berichteten, besuchten der SPD-Oberbürgermeister Marc Herter und der SPD-Vizevorsitzende Ismail Erkul im Juni dieses Jahres in Hamm den Geburtstag eines Mannes aus dem „Graue Wölfe“-Umfeld. In Essen beehrte der SPD-Vorsitzende Dieter Hilser im Jahr 2010 die IGMG-Moschee „Ayasofya“.
Davon abgesehen gibt es zahllose Treffen der nordrhein-westfälischen SPD mit DITIB-Verbänden: In Recklinghausen im April 2024, in Iserlohn im Februar 2023, in Siegen 2015, in Kamen 2013 und etliche mehr.
Hessen: Die Ministerin beim IGMG-Empfang
Neben den Besuchen bei Erdogans Religionsanstalt trifft man sich auch in Hessen gerne mit Islamisten – insbesondere mit denen von „Milli Görüş“. In Kelsterbach besuchte im März dieses Jahres sogar die hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Frau Heike Hofmann, höchstpersönlich mit dem Landrat von Groß Gerau, Thomas Will, den Iftar-Empfang der IGMG. Will selbst wurde bereits im Oktober 2017 von der IGMG beehrt.
In Hanau besuchte die lokale Politik-Prominenz in Form von Oberbürgermeister Claus Kaminsky die örtliche IGMG bei ihrer Aktion „GestattenMuslim“. Die IGMG führt diese Straßenaktion nach eigenen Aussagen europaweit durch, um „in einem lockeren und ungezwungenen Gespräch, einander näherzukommen, sich gegenseitig kennenzulernen“. Ironischerweise will man damit Vorurteile gegen Muslime abbauen – Mitglieder einer radikalen Gruppierung wollen Menschen davon überzeugen, wie harmlos und freundlich sie sind.
Vielleicht ist ihnen das im hessischen Heusenstamm und in Gelnhausen geglückt. In Heusenstamm freute man sich bei der IGMG jedenfalls sehr, den ersten Deutsch-Türkischen Bürgermeister, Halil Öztaş, an seiner Arbeitsstätte zu besuchen.
Und in Gelnhausen statte der Landrat Thorsten Stolz im Oktober 2021 der IGMG-Gemeinde zum Tag der offenen Tür einen Besuch ab.
In Bayern fühlt sich die Muslimbruderschaft zuhause
Es scheint nett bei den Islamisten zu sein – oder ein guter Ort für den Wahlkampf. Jedenfalls finden auch in Bayern Zusammenkünfte mit ihnen statt. Ganz vorn dabei ist die Landeshauptstadt München. Hier gab es in den letzten vier Jahren mindestens vier Treffen mit Organisationen der Muslimbruderschaft, der „Grauen Wölfe“ und „Milli Görüş“.
Die IGMG Moosach erhielt im Juli 2020 Besuch von der Landtagsabgeordneten Diana Stachowitz, der Stadträtin Julia Schönfeld-Knor und weiteren „Funktionäre[n] und Mitglieder[n]“ des SPD-Ortsverbandes München.
Etwa ein Jahr später ließ sich dann der Oberbürgermeister der Stadt München, Dieter Reiter, laut Welt mit Protagonisten des „Türkischen Erziehungs- und Bildungswerks in Bayern“ (TEB) fotografieren. Einer von ihnen war Engin Uyguntürk, der als einer der wichtigsten Protagonisten der bayerischen „Grauen Wölfe“ gilt. Doch Herr Reiter umgibt sich offenbar nicht nur mit den türkischen Rechtsextremisten.
Im November 2023 wollte er eine Rede bei einer Veranstaltung des „Muslimrat München“ halten. Zu diesem „Muslimrat“ gehört auch die „Deutsch Muslimische Gemeinschaft“ (DMG). Laut Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt ist sie „die wichtigste und zentrale Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft in Deutschland“.
Doch Verfassungsfeindlichkeit scheint die SPD nicht abzuschrecken. Im März dieses Jahres besuchte die SPD-Arbeitsgruppe Migration und Vielfalt anlässlich des Fastenbrechens das Islamische Zentrum Freimann (IZM), das vom bayrischen Verfassungsschutz beobachtet wird, weil es der Muslimbruderschaft zugerechnet wird. Der Imam der Moschee geriet außerdem in die Schlagzeilen, weil er das Massaker der Hamas an unschuldigen Israelis am 7. Oktober 2023 bejubelt hatte. Doch „Austausch ist wichtig“ – das schrieb die SPD-Gruppe auf Instagram und bedankte sich für den Abend.
Außerhalb der bayrischen Landeshauptstadt setzten auch die SPD aus Mühldorf am Inn und die aus Fürth auf „Austausch“. So besuchte eine IGMG-Delegation im Juni 2008 den damaligen Bürgermeister Günther Knobloch in Mühldorf. In Fürth lud der Bürgermeister Thomas Jung im Januar 2019 die Gruppe „Fürth Türk Ocağı Selimiye Camii“ ein. Sie gehört zum „Graue Wölfe“-Dachverband ATIB.
Baden-Württemberg: Der Vizeministerpräsident und seine Frau
Wirft man einen Blick ins Nachbarland Baden-Württemberg, gibt es bei der SPD auch hier diverse Verbindungen zu den „Grauen Wölfen“ – sogar in den höchsten Ebenen. Vor gut einem Monat wurde bekannt, dass Nils Schmied, der Vizeministerpräsident, in Filderstadt beim „Deutsch Türkischen Freundschaftsverein“ alias den „Grauen Wölfen“ zu Gast war. Weniger bekannt ist wohl, dass auch Schmieds Frau Tülay schon bei demselben Verein zu Gast war. Sie besuchte ihn im Jahr 2011 zusammen mit dem SPDler Walter Bauer. Er berichtet dem Schwarzwälder Boten später, dass sie die Veranstaltung organisiert und gedolmetscht habe.
Ansonsten kuschelt die SPD in Baden-Württemberg anscheinend am liebsten mit Erdogans Religionsanstalt. Es gab Treffen mit DITIB unter anderem in Stuttgart, Heidenheim, Renningen, Schwäbisch Gmünd und Tuttlingen.
„Tolle Gespräche“ in Niedersachsen
Doch zurück zu den tatsächlichen Beobachtungsobjekten unseres Verfassungsschutzes und damit nach Niedersachsen – genauer gesagt nach Osnabrück. Hier öffnete die ATIB im Oktober 2021 zum Tag der offenen Tür die Tore ihrer Moschee und bekam prominenten Besuch. Der damalige Oberbürgermeister-Spitzenkandidat und heutige Landtagsabgeordnete Frank Henning besuchte die „Grauen Wölfe“ trotz (oder wegen?) seines „anstrengenden Wahlkampfes“, gemeinsam mit SPD-Kollegen wie dem SPD-Bundestagsabgeordneten Manuel Gava.
In Nordenham besuchten etwa zur gleichen Zeit der damalige SPD-Fraktionschef Nils Humboldt und der Bürgermeister der Stadt, Nils Siemen, die Islamischen Gemeinschaft „Milli Görüş“. Laut Facebook-Post von Siemen führte man „tolle Gespräche“ und habe die Gelegenheit des Tags der offenen Tür „gerne genutzt“.
Im August 2010 hatte schon der Bürgermeister von Delmenhorst, Patrick de La Lanne, der IGMG zum Fastenbrechen einen Besuch ausgestattet. Während man sich in Hannover nur indirekt mit „Milli Görüş“ umgibt. Im Jahr 2013 lud Ministerpräsident Stephan Weil die „Schura“ zu sich ein – so wie auch die Bundestagsabgeordnete Kerstin Track im Jahr 2014. Die „Schura“ ist der „Landesverband der Muslime in Niedersachsen e.V.“ und wird nicht direkt vom Verfassungsschutz beobachtet, wohl aber von der IGMG dominiert. Der niedersächsische Landtag selbst gab 2012 an, dass „mindestens 35 der ca. 90 Mitgliedsvereine“ der „Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs“ zuzurechnen sind – „Es ist daher davon auszugehen, dass die IGMG einen wesentlichen Einfluss auf die SCHURA ausübt“. 2016 wurde mit Recep Bilgen außerdem ein IGMG-Mann zum Vorsitzenden der „Schura“ gewählt.
49 Treffen in nichtmal 10 Jahren
Zuletzt lohnt sich ein kurzer Blick nach Rheinland-Pfalz, denn auch hier verkehrte die SPD schon mit „Milli Görüs“. In Frankenthal besuchte die SPD-Vorsitzende Beate Steeg mit ihrem Vitzevorsitzenden Jeanne Peterman 2009 die IGMG-Gemeinde. Etwa ein Jahr später beehrte der Oberbürgermeisterkandidat Wolfgang van Vliet die örtliche IGMG – so wie es 2008 die Landtagsabgeordnete und Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck getan hatte.
Zusammenfassend beschränken wir uns hier auf die Islamisten-Kontakte seit 2015: In Nordrhein-Westfalen fanden 27 Treffen statt, in Hamburg vier, in Bremen waren es ebenfalls vier, in Hessen sechs, in Bayern vier, in Niedersachsen zwei und in Baden-Württemberg eines. Und dann wäre da noch der Besuch vom Berliner SPD-Fraktionsvorsitzenden Raes Saleh bei der IGMG im April 2015.
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Das Islamisten-Netz der SPD
Recherchen von Apollo News zeigen, wie Islamisten und türkische Rechtsextreme ein einflussreiches Netz in der SPD gespannt haben, das bis in den Bundestag reicht. Die Partei selbst möchte das Thema ignorieren – schimpft stattdessen über unsere journalistische Arbeit und schickt Anwälte vor.Auch interessant:
Mustapha Lamjahdi
Apollo News siegt vor Gericht gegen Faeser-Vertrauten
Eine Apollo News-Recherche zeigte die Verbindungen von SPD-Politiker Lamjahdi in die salafistische Szene und zur Muslimbruderschaft. Lamjahdi klagte und zog schwere juristische Geschütze auf. Doch das Landgericht Frankfurt bestätigt die Apollo News-Recherche – die Salafisten-Verbindungen sind jetzt gerichtlich bestätigt.Die SPD hat sich in einer Zeitspanne von knappen zehn Jahren also insgesamt mindestens 49 Mal mit Verfassungsfeinden, die unter Beobachtung unserer Sicherheitsbehörden stehen, getroffen – und das sicher nicht ohne Grund. Auf Anfrage wollte sich die Bundespartei gegenüber Apollo News nicht zu dem Sachverhalt äußern.
Vielen Dank, Apollo News, für diese aufschlussreiche Recherche! Man kann es fast nicht glauben, wie diese ehemalige deutsche Volkspartei, die doch unbestreitbar in der BRD großes geleistet hat, sich heute positioniert: Diese SPD, deren heutiges Führungspersonal so gerne mit dem Finger auf andere zeigt, trifft sich anscheinend regelmäßig und in herzlicher Runde mit religiösen Extremisten und nationalistisch-völkischen Ideologen, die im Grunde Agenten ausländischer Mächte sind und die, wenn sie könnten bzw. aus demographischen Gründen bald können, die Verfassung Deutschlands mit Füßen treten würden.
Und nicht zu vergessen, die nähe zu Linksextremisten wie die Antifa. Diese Partei ist normalerweise ein Verdachtsfall der vom Verfassungsschutz beobachtet werden muß.
An die Autorin: diese Recherche ist ein wahres Glanzstück. Danke für diesen Einblick in die Abgründe unserer sogenannten Volksvertreter.
Ich gehe mal davon aus ,ob Grün oder Rot ,dies alles ist von langer Hand geplant um das Land zu Destabilisieren .Anders ist dies nicht zu erklären.
Deutsche ohne Migrationshintergrund scheinen von der SPD wohl schon abgeschrieben zu sein.
Dazu ist ja wohl, so wie ich es in einem Bericht verstanden habe ,beabsichtigt, wesentlich mehr Muslime/Migranten in den Beamtenstatus oder in den öffentlichen Dienst zu bringen.
Ideologiegetriebenes Handeln lässt manchmal bloss recht eingleisiges Denken zu– es scheint nicht mehr der zur Vorsicht gemahnende Gedanke zugelassen werden, dass die Hand gebissen werden könnte von denjenigen, die sie gefüttert (oder gar gemästet?) hat.
Bei den Grünen wird es nicht anders sein. Weil sie vermutlich immer mehr Stimmen bei den ethnischen Deutschen, gut eingelebten Deutschen mit Migrationshintergrund etc. einbüßen – oder gar nicht erst erringen können – rekrutieren sie auf diesem Wege zusätzliche Wähler. Dabei ist es ihnen egal bis willkommen, ob das Deutschland, wie es im Grundgesetz steht, dadurch Schaden nimmt. Das erklärt für mich auch deren Zurückhaltung gegenüber den islamistischen Aufmärschen mit antisemitischen Parolen und Forderungen nach einem Kalifat.
Und die übrigen Altparteien folgen.
Nils Schmid ist, kaum dass er Wirtschaftsminister in BW wurde, für 4 Wochen in die Türkei gereist. Nils Schmid betet nach eigenen Angaben zu Allah, er dürfte wohl konvertiert sein. Wenn man ein so hohes Amt übernimmt, dann hat man keine Zeit gleich 4 Wochen Urlaub zu machen. Es sei denn, es gibt wichtigeres und das glaube ich war der Grund: Die schleichende Übernahme Deutschlands durch den Islam, hier im besonderen in BW. Mich wundert es nicht, dass nun ein Grüner Moslem, der die deutsche und die türkische Staatsangehörigkeit hat, Wirtschaftsminister wurde. Das alles geht, wie im Islam üblich, mit viel Zeit aber konsequent und Schritt für Schritt. Dazu zählt auch dass Frau Muhterem Aras Landtagspräsidentin ist.