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Sorge um Silvester-Gewalt

Wegen Krawall-Angst: Berlin stellt Busverkehr in Kreuzberg und Neukölln ein

In Teilen der Berliner Problemstadtteile Kreuzberg und Neukölln wird zu Silvester der Busverkehr eingestellt. Der Verkehrsbetrieb BVG fürchtet um die Sicherheit von Mitarbeitern und Fahrgästen. Es werden Ausschreitungen wie im letzten Jahr erwartet.

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Aus Sorge vor Böller-Angriffen stoppen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) den Busverkehr in Teilen Neuköllns und Kreuzbergs in der Silvesternacht. Das bestätigte BVG-Sprecher Jannes Schwentu dem Tagesspiegel. „Hintergrund sind die Erfahrungen der Vorjahre, was die Situation in dem Bereich zu Silvester betrifft“, sagte Schwentu. Als Beispiele nannte er Böllerwürfe und Sperrungen. „Die Sicherheit von Fahrgästen und Fahrpersonal hat selbstverständlich höchste Priorität.“

Aus Angst vor den erwarteten Ausschreitungen in den bekannten Problembezirken der Hauptstadt sollen also am 31. viele Busse nicht fahren. Die Änderungen gelten ab etwa 20 Uhr am Silvesterabend und werden „bis in die frühen Morgenstunden des 1. Januars“ andauern. Betroffen sind Linien im Norden Neuköllns und Teilen Kreuzbergs. Nicht bedient werden unter anderem der Abschnitt entlang der Kreuzberger Oranienstraße oder die Sonnenallee in Neukölln. Auch der unmittelbar an die Sonnenallee angrenzende Hermannplatz wird nicht bedient werden. ÖPNV-Nutzer sollen auf die U-Bahn umsteigen, heißt es.

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Die Angaben seien nur ein grober Plan, erklärte Schwentu laut Tagesspiegel. Die BVG entscheide in der Silvesternacht „in enger Absprache mit der Polizei“, ob Linien verkürzt oder umgeleitet werden müssten, sagte der Sprecher der Zeitung. „Je nach Lage können die Änderungen auch noch weitere Linien betreffen. Und wenn früher eine Straße von der Polizei gesperrt wird, dann fahren wir die auch schon vor 20 Uhr nicht mehr an.“

Bedrohungslage vor Silvester massiv: Polizeichefin spricht vom „größten Polizeieinsatz der letzten Jahrzehnte“

Ein Grund für die teilweise Einstellung der Buslinien ist auch die neue Böllerverbotszone in der nördlichen Sonnenallee im Reuterkiez am Rande des Hermannplatzes. Das Areal war nicht nur einer der Hotspots der Silvester-Randale im letzten Jahr, sondern auch Schauplatz der antisemitischen Pro-Hamas-Krawalle nach dem Angriff auf Israel am 7. Oktober. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die Stimmung in arabischstämmigen Gruppen durch den Nahost-Konflikt auch zu Silvester in Gewalt umschlagen könnte.

Die Bedrohungslage ist jedenfalls konkret: Die Polizei wird mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. Derzeit wird mit bis zu 2500 zusätzliche Einsatzkräften geplant, vor einem Jahr waren es 1300. Laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik ist es der „größte Polizeieinsatz an Silvester der letzten Jahrzehnte“. Erst kurz vor Weihnachten hatte die Polizei ein Lager mit 80 Kugelbomben und 30.000 Polenböllern ausgehoben. Der Verdächtige verkaufte die Ware zusammen mit seinen jugendlichen Söhnen über Instagram-Accounts. Die Ermittler gehen davon aus, dass Personen aus der pro-palästinensischen Szene zur Kundschaft gehörten und Silvester Kugelbomben auf der Sonnenallee zünden wollen.

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