Schleswig-Holstein
Trotz fehlender Prädikatsexamen: Sohn von Generalstaatsanwalt in Justizdienst aufgenommen
Der Sohn des schleswig-holsteinischen Generalstaatsanwalts wurde trotz eigentlich nicht ausreichender Examensnoten in den höheren Justizdienst eingestellt. Das Justizministerium beruft sich auf Ausnahmeregeln.
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Zum 1. August trat der Sohn des schleswig-holsteinischen Generalstaatsanwalts Ralf Peter Anders seinen Job im höheren juristischen Dienst an, trotz einer Gesamtpunktzahl von nur 14,11 aus beiden juristischen Staatsexamina. Offiziell schreibt das Land auf seiner Website vor, dass für den Berufseinstieg als Richterin, Richter oder Staatsanwältin beziehungsweise Staatsanwalt ein sogenanntes Doppelprädikat, also mindestens neun Punkte in beiden Examina, erforderlich ist. Der Generalstaatsanwaltschaft selbst ist erst seit Anfang des Jahres im Dienst.
Nach Recherchen der Bild erzielte der Sohn des Generalstaatsanwalts jedoch lediglich 7,01 Punkte im ersten und 7,1 Punkte im zweiten Examen. Das Justizministerium bestätigte die Einstellung gegenüber Jura-Portal beck-aktuell, wollte die Noten aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes jedoch nicht kommentieren.
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Weiter hieß es von Seiten des Ministeriums, dass die Examensnoten zwar Grundlage der Auswahl seien, aber „nicht das allein ausschlaggebende Kriterium“ darstelle. Eine Einstellung sei auch möglich, wenn zusätzliche Qualifikationen, berufliche Vorerfahrungen oder besondere fachliche Schwerpunkte die fehlenden Prädikatsexamina ausgleichen würden.
Von diesem Ermessensspielraum könne laut Landeswebsite etwa bei einer Promotion, einschlägigen beruflichen Stationen oder besonderen Leistungen im Referendariat Gebrauch gemacht werden. Jede Einstellung durchlaufe zudem ein standardisiertes Verfahren, das ein persönliches Vorstellungsgespräch unter Beteiligung mehrerer Gremien vorsehe.
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Zwischen 2016 und 2025 wurden in Schleswig-Holstein 414 Personen in den höheren Justizdienst aufgenommen. In der Regel hatten die meisten Bewerberinnen und Bewerber im ersten oder zweiten Staatsexamen ein Prädikat. Für den Zeitraum Juli 2024 bis Juli 2025 gab das Ministerium an, dass keine Einstellung bei einer Gesamtpunktzahl unter 14 erfolgt sei; nur sieben Neueinstellungen lagen zwischen 14 und 16 Punkten. Der Fall des Sohnes des Generalstaatsanwalts bleibt damit ungewöhnlich, auch wenn er formal durch zusätzliche Qualifikationen gedeckt sein könnte.
So stelle ich mir, die ich ohne juristische Vorkenntnisse bin, Korruption vor.
…also ich leb‘ in einer Region dir auf dem Korruptionsindex so um die 40 / 50 Plätze hinter Deutschland liegt. Gefühlt hab‘ ich mittlerweile allerdings den Eindruck, daß sich Deutschland unseren Dritt‘- und Schwellenländerparadies weit mehr als nur angenähert hat. Wieso sich das in keinen Ranglisten so richtig niederschlägt? Nun, wer steht wohl z.B. hinter Transparency International…?
Der Trick ist bei den Befragungen zu Korruption etwas anders. Im Corruption Perception Index geht es tendenziell um wahrgenommene Korruption, die von den Befragten als störend empfunden wird. Wenn ein Raser von einem Polizisten nach einem besoffenen Autorennen für nen Fuffie verschont würde dann wäre das kein Fall für den Index. Logik des Rasers: Lieber Fuffie an den Polizisten als 200 an den Staat zahlen und Punkte in Flensburg kriegen.
Das ist Nepotismus. Genau deshalb sollte eigentlich nach Leistung & Eignung eingestellt werden, das wiederum wäre eine Meritokratie.
Wenn man jetzt Leute mit insges. 14 Punkten reinlässt, fällt die Begründung schwer, warum andere immer noch 18 Pünktchen zu liefern haben.
Der Fisch stinkt vom Kopf aus.
Vitamin D wird überbewertet. Vitamin B ist viel wichtiger.
Und um welche „besonderen Leistungen“ handelt es sich in diesem Fall?
Ich ahne es, aber ich schreibe es nicht.
Sohn von
Oder extrem linker Sympathisant?
der Sohn hat schlicht und ergreifend nichts Anderes vorzuweisen
Nein!?
Doch!
Ohh!
unser Luis und seine Storyschreiber waren die besten 🙂
„Weiter hieß es von Seiten des Ministeriums, dass die Examensnoten zwar Grundlage der Auswahl seien, aber „nicht das allein ausschlaggebende Kriterium“ darstelle. “
Das Wichtigste ist Haltung! Nur damit kann UNSERE Demokratie verteidigt werden.
Noch wichtiger ist Sohn von zu sein
Vor der Wende wohnte neben uns eine Familie, wo der Vater höherer Funktionär in der SED-Kreisleitung war. Sein Sohn war eine Klasse unter mir und dumm wie Bohnenstroh. Später sah ich ihn in einem VEB-Betrieb wieder, wo er mit 22 Jahren bereits Abteilungsleiter war, obwohl er seine Ausbildung nur mit Ach und Krach bestanden hatte. Der Teufel scheißt auch heute noch auf den größten Haufen.
Das, was Sie so treffend beschreiben, ist allerdings kein reines ‚Ost-Phänomen‘: Wir haben jahrzehntelang darüber gelacht, dass eine ‚von Hause aus‘ strunzdumme Gemeinde-Schreibkraft es – parteibuch-wedelnd – ohne jede Qualifikation zum Ortsbürgermeister bringen konnte, um die dümmsten zwei Sprösslinge umgehend in die nächste Instanz der Lokalverwaltung zu ’schmierseifen‘, wo diese dann lebenslang und unkündbar ihre ‚ruhige Kugel‘ schieben durften…
Das besondere Schmankerl: Der Deibel, der bei uns seinerzeit auf den größten Haufen schiss, hatte zunächst braune – und dann zur kopfschüttelden Verwunderung der Mitwelt – rote Hosen an…
„hatte zunächst braune – und dann zur kopfschüttelden Verwunderung der Mitwelt – rote Hosen an…“
Ist doch auch logisch: sowohl die Braunen (Nationalsozialisten) als auch die Roten (Kommunisten) waren Linke.
Ihr Text müsste über jede Rathaustür 🙂
sei nett zu den Dummen, es könnten mal Deine Vorgesetzten sein
Michel hat sich Erika gewählt und damit die neue STASI erschaffen!
das MFS war nie weg
Ich musste mir nicht mal selber einen kleinen Text ausdenken 😅
Deutschland:
Deutschland belegt im CPI 2024 den 15. Platz, was auf bestehende Probleme bei der Korruptionsbekämpfung hinweist, laut Transparency International.
„Er bekam im Staatsexamen einen Brucheinser und damit für jede Dummheit einen Freibrief im rechtsrheinischen Bayern.“ (Ludwig Thoma, Der Vertrag)
Thomafans diskutieren übrigens seit Jahren, ob der „Brucheinser“ eine 1,xxx oder eine 1 mit Bruchstrich (also 4) ist.
Richtlinien sind sowas von überbewertet.🥛🐕🐑🐐🥝🦅
Vererbte Privilegien, die gängige Praxis seit Jahrzehnten.
Der Politadel und deren Handlanger sehen kein Problem darin Verwandte und Freundeskreis zu bevorzugen.
Erinnert mich irgendwie an Kim Young Keine Ahnung
Mit dem richtigen Parteibuch spielt Wissen keine Rolle.
Dies ist nichts Neues. Vitamin B ist schon seit Jahrzehnten eine Möglichkeit, bestimmte Stellen im öffentlichen Dienst zu bekommen.
Alles in Ordnung, weitergeh’n, hier gibt’s nichts zu hören, nichts zu sehen. Und strukturelle Korruption gibt’s im bDaZ eh‘ nicht – nie, nirgends, nicht mal im Ansatz, dacht‘ ich…
„Vielfalt: Staat muss Vorbild werden“–3. März 2022
Zitat aus Interview Frau Reem Alabali-Radoran–SPD– mit dem dbb Magazin
„…Aber auch, dass Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen bei der Eignungsbewertung berücksichtigt werden.Das steht der Bestenauslese nicht im Wege, im Gegenteil. Der öffentliche Dienst einer modernen Einwanderungsgesellschaft provitiert davon“
Vielleicht hat er ehrenamtlich Flüchtlinge juristisch beraten–oder er spricht syrisch oder afghanisch….
Nun, schon die alten Römer wussten:
Corvus corvo oculum non effodit. (Ein Rabe hackt dem anderen das Auge nicht aus.)
Und im Pentateuch (Dtn 25, 4) heißt es:
Non ligabis os bovis terentis (Binde dem dreschenden Ochsen das Maul nicht zu.)
1981 habe ich in einem kleinen kath. Krankenhaus im Westen Deutschlands in einer Kleinstadt eine Krankenpflegeausbildung begonnen. Von den 24 Schüler/innen hatten 18 das Vitamin B Prädikat. Das waren noch Zeiten!
So erklärt sich, dass erstinstanzliche Urteile häufiger zweifelhaft sind als früher, obschon hier nicht klar ist, ob ein Richteramt im Raum steht. In der Zeit meines zweiten Staatsexamens (Ende der 90er) hätte man sich mit solchen Noten nicht einmal für das Richteramt oder die Position eines Staatsanwalts bewerben müssen. Es wäre aussichtslos gewesen.
Da schlägt die Demographie voll zu. Inzwischen sind zwei Mal sieben für die Einstellung in die Justiz nicht mehr so besonders, abhängig noch vom Bundesland.
So erklärt sich wahrscheinlich auch die Divergenz zwischen Homepage und tatsächlicher Einstellungspraxis in Schleswig-Holstein in dem Fall hier. Die Justiz pflegt halt nach wie vor ihr „Elite-Bewusstsein“, und es ist einem peinlich, dass man ständig in den Noten-Anforderungen nach unten gehen muss.
Es hört nicht auf mit der sehr speziellen Einstellung, sondern beeinflusst den ganzen Apparat mit kollegialem Raunen solcherart: „Vorsicht! Der ist Sohn von…“
Habe ein bisschen Ahnung. Das sind Durchschnittexamen. Damit kann er trotzdem ein guter Jurist werden.
Aber ein Geschmäckle hat die Sache natürlich schon…
Vor allem, so lange er nunmal die Voraussetzungen erfüllt – wenn auch am unteren Rand – kann man doch eigentlich nicht von einem Skandal sprechen.
Ich finde die Berichterstattung zu diesem „Fall“ nicht gut durchdacht. Da müsste man einfach mehr zu wissen. Im Ausgangspunkt kann der junge Mann nichts für seinen relativ prominenten Vater, und es ist nicht fair, ihn ohne valide Kenntnis weiterer Umstände hier einfach in „Sippenhaft“ zu nehmen.
Vitamin B ist immer eine besondere Qualifikation, egal wo.
Muss hier nicht allein ausschlaggebend gewesen sein aber es hat ein Geschmäckle. Und dass es gar keine Rolle gespielt hat, das kann ich mir nicht vorstellen.
Was war denn die besondere Qualifikation? Die könnte man doch benennen. Hat man das?
Wie ich gerade weiter unten gelesen habe, gibt es wohl ein paar „Unebenheiten“ im Keller der Landesregierung, so dass die Beförderung von ganz oben gewollt sein könnte🤔, ein Schelm qui mal y pense 😇
Ich sage es immer wieder, wir sind wirklich inzwischen im System des Polit-Feudalismus gelandet, wo die Pfründe vererbt werden.
Wie lange will sich der „recht und billig denkende“ (BGB) Bürger dies eigentlich noch bieten lassen?
Und was für ein Examen hat der Generalstaatsanwalt?
Ein grünes…
Was sagen denn schon Noten aus? Und weil er der Bubi von einem Promi ist, ist er bestimmt besonders scharf geprüft worden. Kennen wir doch alle. Dann muß man am Ende auch mal gönnen können.
Ich hoffe mal, es ist sarkastisch gemeint …
Das klingt aber sehr nach Vetternwirtschaft und Gefälligkeiten…Was musste der Herr Papa dafür tun? Die Frage darf doch wohl noch erlaubt sein, da die Angelegenheit zum Himmel stinkt und die Argumentation dafür mehr als fadenscheinig ist…
Ja und andere die ein gutes Staatsexamen haben dürfen kein Referentar machen ‚da man in der falschen Partei ist !war vor einigen Wochen zu lesen hier !