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Berlins Ex-Bürgermeister

SPD-Politiker Müller fordert Amnestie für Verstöße gegen Corona-Regeln

Der ehemalige SPD-Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat sich beim Tagesspiegel für die Amnestie für Verstöße gegen die Corona-Regeln ausgesprochen. Eine Entschuldigung vonseiten der Politik bedürfe es aber nicht.

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Der ehemalige SPD-Bürgermeister Berlins Michael Müller hat Straferlass für Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen während der Pandemie und der Lockdowns gefordert. „Wir wissen aus heutiger Sicht, dass manche Maßnahmen nicht so zwingend waren, wie wir damals dachten“, sagte der ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt, der während der Pandemie von Ende 2020 bis Mitte 2021 auch den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz innehatte, im Interview mit dem Tagesspiegel. Aufgrund der Fehler, die die Politik gemacht habe, „kann man, finde ich, auch über eine Amnestie nachdenken“, So Müller weiter.

Generell bedürfe es, so der SPD-Politiker, einer besseren Aufarbeitung des Umgangs mit der Pandemie in Deutschland. Er verwies dennoch auf die „Lernerfolge“, die die Politik während der Coronazeit erzielt habe: Man dürfe „diese Zeit nicht nur schwarzmalen. Wir haben als Gesellschaft in der Pandemie auch viel gelernt“, sagte er. „Das nochmal aufzugreifen, fände ich gut. Vielleicht ist ein bisschen Abstand sogar hilfreich, weil wir nicht mehr so emotionalisiert darüber sprechen“, fügte der SPD-Politiker an.

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Entschuldigung „nicht angebracht“

Auch einer Entschuldigung für die Fehler der Politik bedarf es nach Müller nicht. „Wir müssen selbstkritisch sein und Fehler benennen, wo sie gemacht wurden“, so der Berliner. Für einzelne könne man sich auch entschuldigen. „Aber eine Entschuldigung für die Corona-Zeit als Ganzes wäre nicht angebracht“, so Müller. Es seien sehr viele Menschenleben durch die Politik gerettet worden. Zu den Belastungen, die die Politik der Gesellschaft während Corona aufdrängte, bedarf es auch keiner Entschuldigung, so Müller. Das obligatorische Maske-Tragen etwa hält der ehemalige Bürgermeister von Berlin nicht einmal für eine solche Belastung. Müller: „Ich kann diese Hürde einfach nicht verstehen, die einige Leute darin gesehen haben, eine Maske zu tragen.“

Er akzeptiere nachträgliche jede Kritik an den Maßnahmen, dennoch träfe Müller heute die Entscheidungen wohl kaum anders. „Ich akzeptiere jegliche Kritik an einzelnen Maßnahmen. Politik muss sich kritisch hinterfragen lassen, von Journalisten, von Bürgern. Aber umgekehrt erwarte ich auch eine Akzeptanz für politische Entscheidungen, die andere Menschen schützt, die sich nicht selbst schützen können. In den Krankenhäusern, in den Pflegeheimen. Wer damals die Bilder aus Italien, New York, und auch unseren Krankenhäusern gesehen hat und nicht zur Schlussfolgerung kam, dass er jetzt etwas zur Eindämmung dieser Pandemie beitragen muss… tut mir leid, dafür habe ich bis heute kein Verständnis“, so Müller weiter.

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