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Berlin

Nach Rassismusvorwurf bei der BVG: U-Bahnfahrer darf nicht mehr fahren

Der Berliner U-Bahnahrer der Mitte April auf der U9 eine rassistische Aussage getätigt haben soll, ist inzwischen nicht mehr im Dienst. Das bestätigte die BVG.

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Die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) hat einen U-Bahnfahrer, dem eine rassistische Durchsage auf der Linie U9 vorgeworfen wurde, freigestellt. Dies bestätigte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Berliner Zeitung. Die BVG betonte, dass sie Diskriminierung und Rassismus nicht toleriere und den Vorfall intensiv geprüft habe. Der betreffende Mitarbeiter sei nun nicht mehr für die BVG im Einsatz.

Der Vorfall, bei dem eine rassistische Durchsage in der Linie U9 beklagt wurde, kam durch einen Clip und eine Kampagne des linke Aktivisten Mouatasem Alrifai an die Öffentlichkeit. Am 10. April teilte er ein Video auf der Plattform X, wo der U-Bahnfahrer zu sehen ist. Hinter der Kamera werfen ihm mehrere Männer Rassismus vor. Alrifai berichtete, dass der Vorfall sich ereignete, als er am Abend zuvor mit zwei Freunden in Richtung Osloer Straße unterwegs war. Beim Schließen der Tür habe der U-Bahnfahrer dann eine Durchsage gemacht, die über das übliche Frötzeln mancher schlecht gelaunter U-Bahnfahrer hinausging. Die Durchsage habe, so berichtet es Alrifai in seinem Tweet gelautet: „Können die kriminellen Migranten da hinten von der Tür weggehen, damit wir weiterfahren können?“

Tweet sorgte für massive Diskussionen

Genauere Details zu dem Vorfall wurden von der BVG nicht genannt. Auf Nachfrage erklärte das Unternehmen, dass aus Datenschutzgründen keine weiteren Informationen preisgegeben werden könnten. Es wird berichtet, dass der U-Bahnfahrer unmittelbar nach dem Vorfall freigestellt wurde und seitdem nicht mehr gearbeitet hat. Ob er das Unternehmen freiwillig verlassen hat oder ob es zu einer Kündigung kam, ließ die BVG offen.

Der Vorfall hatte auf alle Fälle für massiven Diskussionsstoff im Internet gesorgt: Nach der Durchsage des Fahrers waren Alrifai und seine Freunde ausgestiegen und hatten den U-Bahnfahrer konfrontiert. Der Fahrer habe daraufhin behauptet, dass seine Aussage nicht strafbar sei und eine normale Meinungsäußerung darstelle, so Alrifai. Das Geschehen hatte Alrifai aufgenommen und ins Internet gestellt.

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Der Tweet von Alrifai aus dem April

Als Reaktion auf den Post wurden dann sowohl Forderungen nach der Entlassung des Fahrers laut, als auch Stimmen, die die Durchsage des BVG-Mitarbeiters verteidigten. Die BVG stellte sich schnell auf die Seite der Kritiker: In einem Statement betonte der Verkehrsbetrieb, dass Rassismus und Diskriminierung keinen Platz im Unternehmen hätten. Der neue BVG-Vorstandsvorsitzende Henrik Falk versicherte schon damals, dass der Vorfall ernst genommen und Maßnahmen ergriffen würden.

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