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Rentenpaket II

Nach ihnen die Sintflut: Die Ampel stopft die Rentenlücke mit gigantischen neuen Schulden

Das Rentenpaket II soll zur Stabilisierung der Renten führen. In der Realität sieht das aber anders aus: Der Staat verschuldet sich, um in das sogenannte „Generationenkapital“ zu investieren und erhöht die Beiträge für den Bürger.

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Das Bundeskabinett hat ein neues Rentenpaket beschlossen. Scheinbar mehr Geld für Rentner, mehr Abgaben für Arbeitnehmer und schuldenfinanzierte Aktien für das Land – so der Plan von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Der eigentliche Knackpunkt sind allerdings weniger die Beitragserhöhungen noch die neue Aktienrente – es ist der Fakt, dass nun mit riesigen neuen Schuldenpaketen das Rentenniveau künstlich erhöht werden soll. Das ist mit Blick auf die Ursache der Rentenlücke, nämlich die demografische Krise, ein mindestens bemerkenswertes Konzept.

Erst einmal möchte der SPD-Politiker die Renten mit dem Rentenpaket II stabilisieren. Gleichzeitig werden dadurch aber auch die Beiträge erhöht und ein „Generationenkapital“ eingeführt. Im Kern sieht der heute vom Kabinett beschlossene Entwurf die Anlage von 12 Milliarden Euro in den Aktienmarkt vor. In den kommenden Jahren soll dann etwas mehr investiert werden, sodass bis Mitte der 2030er Jahre 200 Milliarden in den Aktienmarkt geflossen sind. Finanziert wird das ausschließlich aus Schulden – die allerdings an der Schuldenbremse vorbeigehen sollen. Spekulationen am Aktienmarkt auf Basis von 100 Prozent Schulden – das sind eigentlich Hebel-Geschäfte, vor denen jeder Anlageberater warnen würde.

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Durch die auf dem Aktienmarkt erreichten Gewinne sollen ab 2036 Beitragserhöhungen für den Arbeitnehmer und -geber durch jährliche Ausschüttungen an die Rentenkassen in Höhe von zehn Milliarden Euro reduziert und das Rentenniveau stabilisiert werden. Wie marginal die Auswirkungen sind, verdeutlichen die Pläne der Arbeitsagentur: Aktuell müssen 18,6 Prozent des Bruttolohns zu gleichen Teilen vom Arbeitnehmer und -geber in die Rentenversicherung abgegeben werden.

Um das Rentenniveau stabil bei den derzeitigen 48 Prozent des durchschnittlichen Bruttolohns zu halten, müssen die Beiträge bis 2040 auf 22,6 Prozent erhöht werden – die erwarteten Gewinne aus dem Aktienmarkt schmälern diese Erhöhung gerade einmal um 0,3 Prozent auf 22,3 Prozent. Würde die Stabilisierung des Rentenniveaus nicht verfolgt werden, würden die Beiträge vermutlich auf 20,2 Prozent in 2030 und auf 21,3 Prozent in bis 2040 steigen, würden also ein Prozent unter der im Rentenpaket II vorgesehenen Erhöhung liegen.

Die Erhöhungen sind demografisch notwendig, weil in den nächsten Jahren durch die Generation der Babyboomer weitere Millionen Rentner zu den aktuell 21 Millionen pensionierten Personen hinzukommen werden. Deshalb argumentiert die Arbeitsagentur, dass das Rentenniveau ohne eine Reform auf 45 Prozent absinken würde.

Eine Rente von 1.500 Euro im Monat könnte durch die Stabilisierung sogar um 100 Euro im Monat, also sechs Prozent erhöht werde. Weil das Rentenniveau allerdings nur das Verhältnis der Rentenausschüttung zum durchschnittlichen Brutto-Lohn beschreibt, wird ein Faktor ausgeklammert: die Inflation. Ob Rentner bei einer Erhöhung der Renten um sechs Prozent bis 2040 in der Realität wirklich mehr kassieren, ist also fraglich.

Noch dazu: Das Geld für das „Generationenkapital“ stammt aus Schulden, die irgendwann einmal wieder zurückgezahlt werden müssen. Die Stabilisierung des Rentenniveaus bedeutet außerdem: bis 2040 gibt es vielleicht keinen nennenswerten Rückgang der Rente – aber was dann? Die Folgen des demografischen Wandels werden durch Schulden einfach immer weiter in die Zukunft verschoben – damit wird das Problem im Kern aber sogar verstärkt. Das wohl eigentlich größte volkswirtschaftliche Problem des Landes wird von der Ampel damit wieder einmal auf die lange Bank geschoben.

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84 Kommentare

  • Ob die Jungen die Renten zahlen oder die dafür gemachten Schulden – wo ist der Unterschied? Das ist doch nichts weiter als Kosmetik. Der Staat MUSS sparen und zwar drastisch, dann können auch die Renten bezahlt werden. Warum kapiert das eigentlich keiner ?
    Jeder wüsste wo gespart werden kann, aber die die dafür bezahlt werden, machen es einfach nicht. Das ist Arbeitsverweigerung bis zum Hochverrat !

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  • Es hat schon seinen Grund, warum man seit Gründung der Altersversorgung auf ein Umlagesystem setzte Das klappt nämlich immer. Auch bei Finanzcrash, Krieg oder was auch sonst. Die die arbeiten zahlen die Versorgung der Rentner. Geld kann man nicht speichern und ist nur soviel Wert, wie ein Gegenwert vorhanden ist.
    Nur hat man das Rentensystem vorsätzlich kaputt gemacht, weil Leute Leistungen bekommen, die nie gearbeitet bzw. eingezahlt haben. Zuwanderung, Deutsche Einheit, Arbeitslosigkeit, Niedriglöhne, keine rentenversicherungspflichtige Tätigkeiten, machten das System kaputt. Dass das dann mit Steuergeld aufgefüllt wird, anstatt Beiträge zu erhöhen, wäre normal. Man verschenkt aber lieber Geld in alle Welt oder bezahlt Kriege.
    Macht den Sozialstaat gänzlich kaputt. Die USA hat ja auch keinen.

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  • Und wenn die Aktien dann in den Keller gerauscht sind ist alles futsch und die Wirtschaft ist schuld, bei aktueller Deindistrialisierung absehbar. Auch hierzu geht keiner auf die Straße.

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  • Wenn diese Regierung abgedankt hat ,werden wir uns erschrecken was sie uns für Luftschlösser hinterlassen hat ( SCHULDEN ). Alles nur auf Pump wie Renten ,Die Welt retten usw.

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  • Sich über die deutschen Pensionen aufzuregen wäre viel bedeutender.

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  • Bei dieser Inkompetenz seit vielen Jahren, kann ich mir schon vorstellen wie die Verwaltung des Aktiendepots abläuft.
    Wie viele Jahre beträgt die Amortisation?

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  • Warum immer die Renten? Sind Beamtenpensionen nicht gefährdet? Ich kann es nicht mehr hören. Ich habe 47 Jahre gearbeitet und hatte leider keine Wahl, meine Rentenzahlungen sinnvoller anzulegen als in der Rentenversicherung des Bundes. Was können wir Rentner dafür, dass diese Regierungen das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster werfen. Ein Staat, der es sich offensichtlich leisten kann, Millionen Fremder fürstlich zu versorgen, einen Krieg zu finanzieren, der uns nichts angeht, Milliarden in alle Welt unter dem Deckmantel Entwicklungshilfe zu verballern, sollte dann auch in der Lage sein, seine Renten zu zahlen ohne die folgenden Generationen übermäßig zu belasten.

  • Wir wollen es mal ehrlich benennen: Es sind keine Schulden, die für Renten aufgewendet werden. Seit Adenauer haben sich an die 1000 Milliarden (!) Euro angehäuft, die aus der Rentenkasse für andere Zwecke entwendet wurden. Allein 2023 nach Schätzungen zwischen 60-120 Milliarden.

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  • Ich kann dieses Gedöns wegen der Rente nicht mehr ertragen. Vor allem der Ruf, die abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren abzuschaffen. Es gibt diese nicht mehr! Eine reine Nebelkerze! Sowohl von den Politikern als auch den Medien wird es NIE richtiggestellt.
    Ich bin mit 63 in Rente gegangen: Nach 49 Jahren Berufstätigkeit MIT Abzügen! Abschlagsfrei hätte ich erst mit 64 Jahren und vier Monaten – nach 50 Jahren – in Rente gehen können!!!
    Diese Diskussion um die angebliche Rente mit 63 kotzt mich nur noch an.
    Fühle mich mittlerweile als Bürgerin zweiter Klasse!

    16
  • Wer momentan Rente bezieht, darf sich noch zu den Glücklichen zählen. Bedauernswert die nachkommenden Generationen. Die Politik der links-grünen mit gelber Unterstützung wird für die Nachkommenden zum Desaster, zum Albtraum. Mitschuld: Die linken Medien!
    Beispiel: Der Stern schreibt: Ausländer rein! Deutschland ist auf Migration angewiesen.
    Schaut man sich die Zahlen der Herkunft der Bürgergeldempfänger an, schaut man sich die Zahlen der Kriminalstatistiken an, dann weiß man: Diese teure, Staatsinsolvenztreibende und Sicherheitsgefährdende Migration braucht Deutschland nicht!

  • Moin, diese ganzen Debatten um die Rente gehen mir auf den Geist.
    Der erste Schritt für eine Rente im Alter ist arbeiten gehen.
    Dann kann jeder nach Verdienst noch zusätzlich vorsorgen.
    Wenn heute jemand in Rente geht nach diesen Regeln hat er die Bedingungen erfüllt die dazu notwendig sind.
    Der verdiente Rentner wird in diesem Land hingestellt wie ein Schmarotzer.
    Wer hat aber Wahlgeschenke gemacht alle Parteien haben die Rentenkassen geplündert.
    Und nicht nur die.
    Die ganze Welt und die Bürger von Stamme Nimm hängen am Tropf desjenigen der sein Geld mit Arbeit verdient.
    All das muss bezahlt werden nicht nur von der Jungen Generation.
    Es wird immer Alte und Junge geben.
    Die diesen Wahnsinn der Ausgaben erarbeiten müssen sollten sich weigern das zu bezahlen.

  • Die neu Eingebürgerten dürfen sich auf eine rosige Zukunft freuen 😉

    16
  • Viele erfassen das Ausmaß dieses Wahnsinns der hier abgeht noch gar nicht. Auch weil die System Medien dazu- wie bei anderen Themen – schweigen und das damit verbundene Desaster nicht offenlegen. Dafür gibt’s Ablenken mittels sogenanntem Sylt „Skandal“ und so nebenbei noch die Beitrittseinladung der EU für die korrupte Ukraine! Mehr Zerstörungskurs geht fast nicht mehr.

  • Man könnte einfach die Einkommenssteuern halbieren, dann bliebe auch genug Geld für höhere Rentenbeiträge ohne risikobehaftete Aktiengeschäfte. Anhand dessen, wofür Steuern derzeit ver(sch)wendet werden, dürfte eine Halbierung kein Problem sein

  • Bis zum Zusammenbruch immer weiter, immer schneller…

  • Ich sage jetzt schon voraus, sollte es so kommen, 200 Milliarden an neue Schulden
    mit Aktien zu spekulieren, das diese irgendwann weg sind! Wer mit Schulden in Aktien spekulier hat nicht mehr alle Tassen im Schrank!! Kein wunder das der Lindner mit seiner Firma in die Insolvenz ging!!

  • Das deutsche Rentensystem lässt sich gut mit Frankensteins Monster vergleichen – jede Regierung spielt ein wenig Victor Frankenstein und bastelt am Körper des Monsters ein wenig herum, optimiert ein paar „Einzelkomponenten“ und erfreut sich an kleinen, jedoch in Summe unwichtigen Verbesserungen, denn es fehlt die Einsicht und der Willen dieses Expermient endlich zu beenden, denn das Monster wird immer ein Monster bleiben.
    Leider hat(-te) bisher keine Regierung den Mut der Bevölkerung die Wahrheit zu sagen und endlich ein Rentenmodell zu etablieren, was weniger nach staaticher Bevormundung, Stimmenkauf und Sozialismus stinkt als das unsere. Und dazu muss die Politik nicht mal kreativ werden, denn es gibt europa- bzw. weltweit bessere als unseres Modell, welches z.B. bereits vor Jahrzehnten nach Prüfung durch die Kommunistische Partei für China mit dem Verweis „zu sozialistisch“ verworfen wurde.

  • Nur die AfD kann den Gesetzesmurks, den die Ampel hervorgebracht hat, rückgängig machen.

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  • Frechheit. Und der Staat mit Kompetenz am Aktienmarkt? Da lachen ja die Hühner.

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  • Es ist mein absoluter Lieblingstopos. Politiker versuchen sich auf Kosten der Steuerzahler als Spekulanten. Was haben wir nicht schon alles gesehen. Sale-and-lease-back-Geschäfte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Vertrieb von Steuersparmodellen, An-und Verkauf von Wohnungspaketen, jetzt also Aktiengeschäfte auf Pump. Gemeinsames Kennzeichen all dieser Geschäfte: Es wurde gut daran verdient. Allerdings merkwürdigerweise immer nur auf Seiten der Vertragspartner. Wie das wohl kommt?

    Ich kenne jemanden, der innerhalb eines Jahres fast eine ganze Million losgeworden ist. Das ging so: das Gold, das im Tresor lag, wurde beliehen, zu 4% Zins. Das geliehene Geld wurde der UBS anvertraut, um es in „Wachstumsfonds“ zu investieren, jeder An-und Verkauf war provisionspflichtig. Nach einem Jahr waren noch rd. 100T von der Mio. da, den Rest hatten Andere.
    In diesem Fall war wenigstens nicht der Steuerzahler beteiligt.

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  • Die Rente wird unser System noch zur Explosion bringen. Wenn man sich die deutsche Alterspyramide anschaut, wandert JETZT der dicke Bauch der Boomer ins Rentenalter. Das heißt: Diese Leute verdienen aktuell so viel wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Das heißt, sie zahlen massiv Steuern. Bald werden sie nicht nur dicke Renten vom Staat beziehen, sondern auch aufhören, diese Steuern zu bezahlen. Den Staatsfinanzen steht eine Rechts-Links-Kombination mitten auf die 12 bevor, vom Demographie-Mike-Tyson. Ich bin schon höchst gespannt, wie die Politik dieses Dilemma lösen will.

  • Wir müssen sofort Staatskosten reduzieren. Schließt das Entwicklunshilfe Ministerium samt allen unnötigen Mitarbeiter und der Chefin Svenja Schulze. Wir haben kein Geld zu verschenken, wir brauchen das Geld im Inland für die Renten. Neue Schulden sind die dümmste Reaktion. Renten sind ja kein kurzfristiges temporäres Problem. Der Staat muss sich schrumfpen, nicht die Wirtschaft.

  • Wenn der Staat schon Aktien kauft dann bitte keine deutschen. Die werden nicht mehr performen.

  • Wo das GEG über Jahrzehnte der Industrie und den Banken zukommt, kommt der Rentenpaket II wieder den Banken zu!
    Ich frage mich, wo die Gegenleistung, die Zuwendungen der Profiteure für die Abgeordneten landen? Cash im Koffer, als Naturalien oder auf dem Nummerngeldkonto in Panama?

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  • Das ist doch so, als ginge ich mit einem Kredit in der Tasche zur Spielbank. Wenn alles verzockt ist, sind wir zwei Legislaturperioden weiter und die künftigen Generationen tilgen den Kredit.
    Außer sie planen schon die Währungsreform i. V.m. dem Krieg. Dann wäre Putin schuld.

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