Ministeriums-Papier
Lindner plant Doppel-Besteuerung für Deutsche im Ausland
Ein Papier aus dem Finanzministerium beschreibt den Plan, deutsche Fachkräfte, die im Ausland arbeiten, zusätzlich zu besteuern. Lindner erlässt damit eine Doppelbesteuerung und befeuert Konflikte mit dem Ausland.
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Oft gehen deutsche Fachkräfte für einige Zeit ins Ausland – etwa, weil sie von internationalen Konzernen wie zum Beispiel Volkswagen für wichtige Positionen in anderen Ländern eingesetzt werden. Logischerweise zahlen sie dann in diesem anderen Land ihre Steuern und nicht mehr in Deutschland – doch das will Bundesfinanzminister Lindner nun ändern. Er will die sogenannten „Expats“ zur Kasse bitten und damit eine Doppelbesteuerung einführen.
Der neue Erlass legt fest, dass Expats, die eine Rückkehrzusage von ihrem Arbeitgeber haben, ihre deutsche Wohnung behalten oder weiterhin in heimischen Vereinen oder Parteien aktiv sind, in Deutschland Einkommenssteuerpflichtig sein sollen. Darüber berichtet die Wirtschaftswoche. Diese Definition weicht von der üblichen Regelung ab, laut der die Besteuerung im Land des Arbeitsplatzes und Lebensmittelpunktes erfolgt.
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Der Vorschlag kommt überraschend und folgt keiner echten Logik außer der eines Finanzministeriums, das dringend mehr Geld möchte – kein Wunder, dass die Kritik daran groß ist. Jens Goldstein von der Beratungsgesellschaft EY sagte der Wirtschaftswoche, dass Unternehmen den Vorgaben des Finanzministeriums gar nicht nachkommen könnten, „da sie schon aus datenschutzrechtlichen Gründen gar nicht die persönlichen Lebensumstände ihrer Expats kennen können.“ Der Erlass des Ministeriums sei „unverhältnismäßig“. Dass man diesen überhaupt umsetzen könnte, bezweifelt Goldstein.
Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht die Lindner-Pläne kritisch. BDI-Steuerexperte Benjamin Kohler sagte der Wirtschaftswoche, durch Lindners neue Steueridee drohen Steuerkonflikte mit dem Ausland und Doppelbesteuerung. Der Erlass aus dem Finanzministerium müsse dringend überarbeitet werden.
Bemerkenswert ist Lindners Vorschlag auch vor dem Hintergrund einer anderen Idee, die er jüngst in die Debatte einbrachte: Während deutsche Fachkräfte, die vorübergehend im Ausland arbeiten und dort zum deutschen Wohlstand beitragen, steuerrechtlich verfolgt und doppelt belastet werden sollen, will der Finanzminister ausländischen Fachkräften in Deutschland Steuern erlassen. Lindner sprach von einem befristeten Steuerrabatt für Fachkräfte aus dem Ausland, um diesen die Entscheidung für eine Beschäftigung in Deutschland zu erleichtern. „Warum nicht eine auf einige Jahre befristete reduzierte Steuerlast für diejenigen, die einen Arbeitsplatz in Deutschland aufnehmen?“, fragte er im März während einer Diskussionsrunde in Berlin.
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Und das von einem „Liberalen“. Ein größeres Armutszeugnis kann Lindner sich selbst nicht ausstellen.
Niemand hat vor eine fiskalische Mauer zu bauen!
Klingt nach …. „bitte nicht auswandern“
Da es mich direkt betreffen würde, ich aber schon seit 2 Jahren mit so was gerechnet habe, werde ich die deutsche Staatsangehörigkeit in dem Falle ablegen.
Es ist wirklich unglaublich, wie sehr der Staat seine Bürger ausbeutet. Warum soll man für Deutschland Einkommenssteuer bezahlen, wenn man in Deutschland gar kein Einkommen bezieht? Das ist doch sittenwidrig und nicht nachvollziehbar.
Wenn das Geld im Haushalt nicht mehr reicht, müssen halt Ausgaben gestrichen werden, die dem Steuerzahler nicht zu Gute kommen. Zudem muss der Deindustriealisierung entgegengesteuert werden, da dies mittelfristig auch weniger Steuereinnahmen bedeutet. Es kann nicht angehen, dass die deutschen Bürger immer weiter besteuert, ausgepresst und dafür windige Tricksereien angewandt werden – es reicht einfach!
Unglaublich – diese Regierung soll endlich zurücktreten und den Weg für Neuwahlen frei machen!
Wieder ein Grund mehr, um deutsche Arbeitnehmer aus den Land zu vertreiben. In anderen Ländern gibt es genug Stellenangebote, oft reicht ein Anruf oder Besuch in einer Firma und der Steuerzahler ist für immer „verloren“ für Lindner und seine Genossen.
Wie debil kann man nur sein?
Damit bewirkt man doch höchstens eines, nämlich dass diejenigen zukünftig dauerhaft im Ausland leben und lieber den Laufpass als den deutschen Pass haben wollen.
Als wäre der deutsche Pass nicht schon entwertet genug…
Der Sozialismus (und Steuern zahlen ist eine Unterstufe davon) funktioniert so lange ,bis einem das Geld anderer Leute ausgeht .