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Neue Richtlinien

Kritik von Kunden und Aktionären: Ford beendet Diversity-Programme vollständig

Fallende Umsätze, Kritik von Kunden und Investoren: Zahlreiche Unternehmen haben Diversity-Programme in den USA für beendet erklärt. Auch der Automobilhersteller Ford hat neue Richtlinien eingeführt. Minderheiten sollen nicht länger grundlos bevorzugt werden.

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Ford ist einer der größten Automobilhersteller der Welt. Jetzt beendet das Unternehmen sämtliche Diversity-Programme.

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Der amerikanische Automobilhersteller Ford hat angekündigt, künftig nicht mehr an Gleichstellungsprogrammen teilnehmen zu wollen. In einer E-Mail an alle Angestellten teilte Ford-CEO Jim Farley mit, das Unternehmen habe die firmeninternen Richtlinien für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) überarbeitet und werde daher künftig nicht mehr am Corporate Equality Index der LGBTQ-Organisation Human Rights Campaign teilnehmen.

Der Index bewertet Unternehmen nach deren Arbeitsplatzfreundlichkeit gegenüber homosexuellen oder transsexuellen Personen. In der Vergangenheit hatten bereits hiesige Unternehmen wie der prestigeträchtige Motorradproduzent Harley-Davidson sowie der Whiskey-Hersteller Jack Daniel’s das Programm für beendet erklärt. Auch das Geldinstitut JPMorgan sowie die US-Baumarktkette Lowe’s wollten das Programm nicht verlängern.

Firmeninterne LGBTQ-Richtlinien waren vor allem infolge der gewaltsamen Ausschreitungen, die nach dem Tod von George Floyd 2020 aufkamen, in den Fokus zahlreicher Unternehmen gerückt. Spätestens nachdem die US-amerikanische Biermarke Bud Light im Frühjahr 2023 Werbung mit einer transgeschlechtlichen Person verbreitete, begannen viele Kunden, Unternehmen zu boykottieren, die sich offen zu LGBTQ-Programmen bekannten.

Für zahlreiche Unternehmen bedeutete das geringere Umsätze. Obwohl dieser Umstand nicht auf Ford zutrifft – denn der siebtgrößte Automobilhersteller der Welt konnte 2023 gut 175 Milliarden US-Dollar umsetzen – trennt sich das 180.000 Angestellte starke Unternehmen jetzt von sämtlichen ideologischen Programmen. Zuvor hatten Kunden und Aktionäre zahlreiche US-Unternehmen adressiert und eine Beendigung dieser Programme aufgrund von Diskriminierung gefordert, weil Mitarbeiter nicht mehr wegen ihrer Qualifikation, sondern ihrer Ethnie oder Ähnlichem eingestellt worden waren.

„Wir sind uns bewusst, dass unsere Mitarbeiter und Kunden ein breites Spektrum an Überzeugungen haben und dass sich das externe und rechtliche Umfeld in Bezug auf politische und soziale Fragen ständig weiterentwickelt“, erklärte Ford-CEO Farley in der E-Mail an alle Mitarbeiter. Infolge der Einführung von DEI-Programmen mussten zahlreiche Unternehmen mit einer Klage rechnen, weil die DEI-Richtlinien teilweise die Anstellung von farbigen Menschen oder Minderheiten bevorzugt haben sollen.

Solche Klagen möchten Ford und Co. möglicherweise umgehen und steigen deshalb aus den hiesigen DEI-Programmen aus. Dennoch möchte Ford weiterhin einen „integrativen Arbeitsbereich“ schaffen und ein Team aufbauen, das „unterschiedliche Perspektiven, Hintergründe und Denkweisen nutzt“, schrieb Farley an alle Mitarbeiter.

Für den Corporate Equality Index wird es dünn. Eigentlich wollte Human Rights Campaign den Index als Lobby-Kampagne nutzen, um LGBTQ-Werte in Firmen zu etablieren – doch diese distanzieren sich nach anfänglichem Zuspruch immer klarer, die Popularität solcher Programme ist in den USA massiv eingebrochen.

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