Wirtschaftskrise
Handelsvolumen des Hamburger Hafens bricht deutlich ein
Der Hamburger Hafen hat mit immer größeren Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Warenumschlag ist 2023 deutlich gesunken. Experten sehen die Zukunftsfähigkeit des Hafens ernsthaft in Gefahr.
Die desaströse deutsche Wirtschaftslage betrifft auch den Hamburger Hafen. Beim Gesamtumschlag verzeichnete man 2023 einen Rückgang von 4,7 Prozent auf 114,3 Millionen Euro. Dabei muss der Hamburger Hafen gerade beim wichtigsten Einzelsegment Federn lassen. Das Volumen des Containerumschlags verringerte sich um 6,9 Prozent und ging auf 7,7 Millionen Einheiten (TEU) zurück. Vor allem der Handel mit China, dem wirtschaftlich betrachtet mit Abstand wichtigsten Staat für den Hamburger Hafen, ging der Handel deutlich um 12 Prozent auf 2,17 Millionen TEU zurück.
Russland war lange Zeit der zweitwichtigste Handelspartner für den Hamburger Hafen. Seit dem Ukraine-Krieg spielt Russland aber de facto keine Rolle mehr für den Warenumschlag am Hafen. Der Rückgang im Containerumschlag in Hamburg ist etwas geringer als in den beiden größten europäischen Seehäfen Rotterdam und Antwerpen. Jedoch stagnierte zuvor der Handelsumschlag schon seit Jahren. Mit 7,7 Millionen TEU liegt das Ergebnis für 2023 ungefähr zwischen den Werten, die Hamburg in den Jahren 2004 und 2005 verzeichnete. Daneben hat der Hafen auch mit immer größeren internen Problemen zu kämpfen.
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Der Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler sieht die Zukunftsfähigkeit des Hamburger Hafens wegen der Entwicklung in ernsthafter Gefahr: „Insbesondere der Einbruch bei den Transshipment-Verkehren ist alarmierend und sollte aufrütteln. Natürlich spielt hier der Wegfall des russischen Marktes eine Rolle, aber die Abwanderung hält an“, so der Geschäftsführer des Verbands Alexander Geisler. „Hierfür sind neben der allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Entwicklung auch die besseren operativen Rahmenbedingungen an anderen Standorten ausschlaggebend, etwa vermehrte Multi-Fuel-Bunker-Möglichkeiten und eine höhere Produktivität an den Terminals. Hier muss der Hamburger Hafen dringend aufholen“, so Geisler weiter.
Die Zuverlässigkeit der Hamburger Hafenfähren hat sich stark verringert. Zahlen des Senats zufolge fielen rund 8 Prozent aller Fahrten 2023 aus. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Verschlechterung um das 18-fache. Auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 kommen Ausfälle der Hafenfähren mehr als siebenmal häufiger vor. Zunächst hieß es, dass die Ausfallquote der Fähren bei „nur“ 2,66 Prozent liege. Später wurde erklärt, dass ein Fehler in den Einstellungen bei einer Datenbankabfrage zur fehlerhaften ersten Angabe geführt habe.
Die Verschwörungstheoretiker haben damals vor dem Teilverkauf an China gewarnt, weil China so die unangenehme Angewohnheit hat, solche Situationen – natürlich innerhalb der vertraglich legalen Grenzen – herbeizuführen und danach grandiose Forderungen zu stellen, falls irgendwelche Ziele nicht eingehalten werden. Man sollte sich also nicht wundern, falls demnächst solche Forderungen geäußert werden oder der Staat mal wieder Geld reinbuttern muss, um schlimmeres zu verhindern. Und dann hat wieder keiner davon gewusst.
Keine Panik, nur die Zahlen sind schlecht, aber doch nicht die Lage! Frei zitiert nach den Aussagen des aktuellen Wirtschaftszerstörungsministers.
Hausgemachte Sanktionen der amtierenden deutschen Regierung haben den Handel mit der Russischen Föderation von einem Tag zum nächsten unterbrochen. Das nenne ich kurzsichtig!
Selbstverständlich spielt der wirtschaftliche Niedergang eine wesentliche Rolle für den Mißerfolg des Hamburger Hafens. Der Grund hierfür ist hauptsächlich in der desaströsen Wirtschaftspolitik eines Robert Habeck zu verorten.
Es gibt jedoch noch weitere Punkte, die man nicht außer Acht lassen darf. Da ist einerseits die Infrastruktur (auch im Hinterland), die den globalen Entwicklungen stets hinterherhinkt. Es mangelt am Ausbau aller Verkehrsträger. Die LKWs stehen Schlange, die Bahn ist chronisch überlastet und die Wasserwege scheinen an der deutschen Grenze aufzuhören, während z. B. Polen und Frankreich aktuell in diese investieren.
Hamburg kann bereits jetzt nicht die größten Containerschiffe abfertigen – es fehlt hierfür ein langfristiges Lösungskonzept. Hinzu kommt eine Konkurrenzdenkweise, die alles auf Hamburg fixiert, obwohl der Betreiber mittlerweile fast alle deutschen Nordseehäfen besitzt.
Die Sanktionen wirken, so viel steht mal fest!
Ich war mal als Passagier auf einem Frachtschiff ab Hamburg.
Mir ist aufgefallen, dass nur in Hamburg die Beladung des Schiffs für Pausen unterbrochen wurde, in keinem anderen Hafen habe ich das gesehen.
Zudem kamen 4 Lotsen an Bord um das Schiff auf See zu bringen, in allen anderen Häfen bis nach Südamerika (sogar in Frankreich) kam nur einer.
Vielleicht muss das Hafenbecken nicht weiter ausgebaggert werden und das Wattenmeer könnte überleben? Einfach mal dumm gefragt.