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Mit Zelten

Hamburg erwägt, Migranten im Park unterzubringen

Hamburg hat die Belastungsgrenze bei der Unterbringung von Migranten fast erreicht. In der Not erwägt man in der Hansestadt jetzt, Asyl-Bewerber mit Zelten im Park unterzubringen.

Angesichts der vollen Flüchtlingsunterkünfte in Hamburg bereitet die Sozialbehörde die Bezirke darauf vor, Migranten notfalls in Zelten in öffentlichen Parks und auf Festplätzen unterzubringen. Staatsrätin Petra Lotzkat fordert in einem Schreiben an die Vorsitzenden der Bezirksversammlungen, jede mögliche Fläche und Immobilie zur Vermeidung von Obdachlosigkeit zu nutzen. Das berichtete das Hamburger Abendblatt am Montag.

Momentan sei die Belastungsgrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten fast erreicht: Laut Sozialbehörde der Hansestadt sind nahezu alle Plätze belegt, die Rede ist von 98 Prozent Auslastung. Bei der Suche nach neuen Standorten und der Erweiterung vorhandener Kapazitäten könne aufgrund der zu erwartenden Entwicklungen „aktuell weitestgehend keine Rücksicht auf die bereits bestehende Belastung von Stadtteilen genommen werden“, so das Schreiben weiter.

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„Parks und Festplätze“ in Erwägung

Derzeit werden geeignete Standorte identifiziert, an denen die Kapazitäten durch wintertaugliche Zelte wie etwa am Volkspark nahe dem HSV-Stadion erweitert werden können. Insgesamt sollen durch 25 Zelte 250 zusätzliche Plätze geschaffen werden. „Es muss auch in Betracht gezogen werden, öffentliche Parks und Festplätze für die Unterbringung zu nutzen“, fügte Lotzkat hinzu.

Laut Sozialbehörde sind derzeit knapp 48.000 Menschen in Hamburg in öffentlichen Unterkünften untergebracht. Bis Mitte April fallen laut Angaben der Behörde 870 Plätze weg, unter anderem aufgrund auslaufender Mietverträge. „Insgesamt stehen derzeit keine ausreichenden Plätze für diese und weitere bevorstehende Schließungen in diesem Jahr im Gesamtsystem zur Verfügung, und es besteht akut der Bedarf zur Schaffung bzw. Inanspruchnahme weiterer Notfallkapazitäten, um drohende Obdachlosigkeit zu verhindern“, heißt es weiter. In den letzten Monaten ist Hamburg dazu übergegangen, Immobilien für die Unterbringung zu erwerben – doch der Migrationsdruck auf die Nord-Metropole bleibt massiv.

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