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„Bodenständig“ trotz Bahncard 100?

Grüne Selbstinszenierung: Katrin Göring-Eckardt erntet Spott für Bahn-Schnappschuss

Katrin Göring-Eckardt veröffentlichte ein Foto von sich, das sie auf dem Boden sitzend in der Deutschen Bahn zeigt. Eine unglaubwürdige Inszenierung: Die Bundestagsvizepräsidentin hat eine Bahncard 100 für die erste Klasse.

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Die Grünen setzen sich gerne in Szene – mit professionellen Fotografen und teuren Visagisten. Oder: Durch besonders volksnahe „Schnappschüsse“. Das versuchte zumindest Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestag, mit einem „spontanen“ Bild aus der Bahn, das sie auf dem Boden sitzend in einem Abteil der Deutschen Bahn zeigt. Ihre vermeintliche Bodenständigkeit kauft man der Grünen jedoch nicht ab, statt Sympathie erntet Göring-Eckardt für ihre Aktion reichlich Spott.

Die Grünen-Politikerin hatte das Bild am Freitag auf Twitter gepostet. Dazu schrieb sie: „Sehr gern fahren diese Leute auch Zug, hören gute Musik und treffen nette Menschen.“ Mit der Formulierung „diese Leute“ spielt die Bundestagsvizepräsidentin auf eine Aussage des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer bei einer Regionalkonferenz der CDU am Dienstag an. Dort hatte Kretschmer mit Bezug auf die Grünen gesagt: „Ich kann diese Leute vielleicht nicht sonderlich leiden – und ich mag ihre Lebensart nicht“. Man müsse aber anerkennen, „dass diese Leute gewählt worden sind“.

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Nun sitzt Göring-Eckardt also zur Verhöhnung der CDU auf dem Boden der Bahn. Dumm nur, dass allgemein bekannt ist, dass sie als Mitglied des Bundestages eine Bahncard 100 für die erste Klasse hat, die den Steuerzahlen jedes Jahr 7.356 Euro kostet. Da die erste Klasse in der Deutschen Bahn praktisch nie voll ausgelastet ist, dürfte Göring-Eckardt dort auch diesmal einen Platz gefunden haben. Man kann also davon ausgehen, dass das „spontane, bodenständige“ Foto nur ein gescheiterter PR-Versuch ist und die Vizepräsidentin sich nach dem Schnappschuss wieder auf ihren Platz in der ersten Klasse gesetzt hat.

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Außerdem sei daran erinnert: Göring-Eckardt wird durch ihr politisches Amt in Berlin auf Steuerzahlerkosten ein Auto mit Chauffeur bereitgestellt. Wenn sie eine Reise im Zusammenhang mit ihrem Amt als Bundestagsvizepräsidentin antritt, darf sie kostenlos fliegen. In Fragen des Transports ist Göring-Eckardt also sehr gut ausgestattet. Wirklich glaubwürdig ist dieses Foto daher nicht.

Die Selbstinszenierung der Grünen

Aber in Fragen der Selbstinszenierung sind die Grünen nun mal Profis. Das zeigte auch Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck, als er ebenfalls einmal auf dem Boden eines Zugabteils für ein Foto posierte. Generell lässt sich Habeck bei jedem Bild, das er auf seinen offiziellen Kanälen postet, perfekt in Szene setzen. So eine aufwändige Inszenierung kostet natürlich: Seit Robert Habeck Peter Altmaier als Bundeswirtschaftsminister abgelöst hat, sind die Fotografenkosten um 161 Prozent auf 83.000 Euro gestiegen.

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Ähnlich macht es Annalena Baerbock: Die grüne Außenministerin bezahlt ihre Visagistin mit mehr als 130.000 Euro im Jahr, um auf der internationalen Bühne gut auszusehen. Auch die grüne Berliner Umweltsenatorin, Bettina Jarasch, gibt außergewöhnlich viel Geld für ihre öffentliche Wahrnehmung aus. Die Ausgaben des Senats für externe Fotografen, Werbung in den sozialen Medien und Visagisten im Jahr 2022 beliefen sich bei Jarasch auf 70.615,57 Euro. Franziska Giffey (SPD), damals Bürgermeisterin Berlins, gab im Vergleich nur genau die Hälfte, 34.629 Euro, aus.

Die grüne Umweltministerin Steffi Lemke suchte Ende Juli einen Fotografen für den Alltag und spezielle „Porträtshootings“ für sagenhafte 150.000 Euro. Die Fotos sollen, so hieß es damals, „in mindestens drei verschiedenen Umgebungen, unterschiedlichen Lichtverhältnissen, mit wechselnder Bekleidung“ geschossen werden. „Eine Visagistin/Ein Visagist ist einzuplanen.“ Inzwischen müssten die Grünen eigentlich wissen: Die Mär von ihrer angeblichen Bodenständigkeit nimmt man ihnen nicht mehr ab.

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