HINWEIS ZU IHRER SICHERHEIT:
Da der Gesuchte möglicherweise bewaffnet ist, verständigen Sie Hilfe und sprechen Sie den Tatverdächtigen nicht an!
(Hinweis an unsere Leser und damit wir nicht verklagt werden: Bitte rufen Sie aufgrund dieses Artikels natürlich AUF KEINEN FALL die Polizei an! Es ist Satire).
WER KANN ANGABEN ZUM AUFENTHALTSORT DES BESCHULDIGTEN MACHEN?
Vorname: Hubert, auf den Straßen auch unter dem Gangnamen „Hubsi“ bekannt
Nachname: A.
Geschlecht: männlich
Haarfarbe: dunkel, könnte einen „Hitlerbart“ tragen
Figur: schlank, hebt auffällig oft den rechten Arm
Tatzeit:
31.08.1997 – 15.04.1912 – 11.09.2001 – 15.-16.02.2003 – 13.09.1996 – 22.11.1963 – 02.03.1998-23.08.2006 – 25.11.2019 – 06.01.2021 – 19.08.2023 – 09.08.2007 – etc.
Tatort:
FRANKREICH, Paris – NORDATLANTIK, Eisberg – BELGIEN, Antwerpen – USA, Las Vegas – USA, Dallas – ÖSTERREICH, Strasshof an der Nordbahn – DEUTSCHLAND, Dresden – USA, Washington D.C. – GRIECHENLAND, Alexandroupolis – USA, New York – etc.
DAS WIRD IHM VORGEWORFEN:
31.08.1997; FRANKREICH, Paris.
Hubert A. wird vorgeworfen, an dem Tod von Princess Diana beteiligt gewesen zu sein.
Das Opfer Diana W. starb am 31.08.1997 an den Folgen eines Autounfalls. Um 00:25 Uhr prallte ihr Wagen bei hoher Geschwindigkeit gegen eine Brücke. Die Polizei hielt den Zwischenfall zunächst für einen tragischen Unfall. Nun wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen: Es könnte sich um Sabotage gehandelt haben, wie ein anonymer Zeuge der Polizei mitteilte. So soll Hubert A. dem Fahrer Henri P. vor der Fahrt mehrere Medikamente zugeführt haben. Hubert A., dem bereits der Säureangriff auf seine ehemalige Lehrerin vorgeworfen wurde, hat dementsprechend ein gewisses Vorwissen mit Chemikalien.
Keiner seiner Mitschüler kann sich erinnern, ihn zum Tatzeitpunkt gesehen zu haben. Ein Lehrer, der anonym bleiben will, sagte uns: „Hubert mochte Camilla lieber.“
Die Gendarmerie bittet um Hinweise.
15.04.1912; NORDATLANTIK, Eisberg.
Weiter wird Hubert A. vorgeworfen, für den Untergang der Titanic verantwortlich zu sein.
Auf Anzeige durch einen anonymen Zeugen wird nun gegen Hubert A. wegen mehrfachen Mordes an den Passagieren der Titanic ermittelt. Der britische Passagierdampfer „RMS Titanic“ stieß am 14.04.1912 Bordzeit gegen einen Eisberg, woraufhin das Schiff auf einer Länge von ca. 90 Metern zahlreiche Lecks in die Außenhaut des Schiffes erlitt, durch die tausende Liter Wasser eindrangen. Um 02:20 Uhr ging der Dampfer unter.
Zwar soll Hubert A. angeblich erst lange nach dem Unglück zur Welt gekommen sein, doch ein ehemaliger Lehrer belastete ihn glaubhaft. So sind Bilder aufgetaucht, die Hubert A. an Bord der Titanic zeigen. Außerdem geht aus einer Schülerzeitung aus der Jugend von Hubert A. hervor: „läuft sogar im strengsten Winter mit dem T-Shirt herum“. Dies könnte erklären, wie er die massive Kälte im Nordatlantik nach dem Untergang überleben konnte. Außerdem ging erst kürzlich ein Bild von Hubert A. durch die Presse, auf dem er seine Frau im strömenden Regen gehen ließ, während er selbst seinen Regenschirm für sich behielt. Hubert A. hat nachweislich keine Skrupel und ist zum Ertränken von Menschen durchaus fähig.
Die Küstenwache bittet um Hinweise.
11.09.2001; USA, New York City.
Des Weiteren wird Hubert A. verdächtigt, die Terroranschläge am 11. September 2001, kurz 9/11, mit geplant zu haben. Diese bestanden aus vier koordinierten Flugzeugentführungen mit nachfolgenden Selbstmordattentaten, für die das islamistische Terrornetzwerk al-Qaida unter der Führung von Osama bin Laden verantwortlich gemacht wurde. Die drei mutmaßlichen Selbstmordpiloten und Schlüsselfiguren der Anschläge Mohammed A., Ziad J. und Mawan S. waren zum Tatzeitpunkt als Studenten an der Technischen Universität Hamburg-Harburg und der FH Hamburg eingeschrieben und lebten im Vorfeld in Hamburg, während Olaf Scholz (SPD) dort Innensenator war. Dieser stand vermehrt dazu in der Kritik.
Nun wandte sich ein ehemaliger SPD-Kandidat und Lehrer von Hubert A. an die Polizei und beschuldigte Hubert A.. Tatsächlich, so der Zeuge, hätten sich die drei Selbstmordattentäter nicht während ihrer Zeit in Hamburg, sondern während eines kurzen Aufenthalts in Mallersdorf-Pfaffenberg der Al-Qaida angeschlossen, nachdem Hubert A., der dort das Burkhard-Gymnasium besuchte, ihnen ein Flugblatt zusteckte. Die drei Terroristen waren von dort aus direkt nach Amerika aufgebrochen und nicht nochmal nach Hamburg zurück gekehrt, womit Olaf Scholz keine Schuld trifft.
Aus der oben genannten Schülerzeitung geht weiter hervor, dass Hubert A. „Mitglied des Wasser(stoff)bombenkartells“ gewesen sein soll. Eine Verbindung zu Terrorismus bestand somit nachweislich bereits in seiner Jugend.
Das FBI bittet hier um Mithilfe. Die SPD bietet 10.000 € für sachdienliche Hinweise.
15.- 16.02.2003; BELGIEN, Antwerpen.
Hubert A. wird außerdem vorgeworfen, an dem Edelstein-Diebstahl in Antwerpen beteiligt gewesen zu sein. Mehrere Männer brachen in der Nacht zum 16.02.2003 ins örtliche Diamantenzentrum ein, knackten mehrere Schließfächer und entkamen mit ihrer Beute im Wert von rund 100 Millionen Euro. Der Verbleib eines Großteils der Beute ist unaufgeklärt, einige Täter konnten ermittelt werden.
Anonyme Zeugen bringen nun Hubert A. als eins der flüchtigen Mitglieder der Räuberbande mit der Tat in Verbindung. Aus der Schülerzeitung des Hubert A. geht als Personenbeschreibungen hervor: „reißt bei jeder Gelegenheit das Fenster auf“ und „als Dosenöffner (…) bewährt“. Hubert A. hatte also Erfahrung mit dem Öffnen von Behältern und Verschlüssen.
Der belgische Detektiv Hercule Poirot bittet nun um Hinweise.
02.03.1998-23.08.2006; ÖSTERREICH, Strasshof an der Nordbahn.
Außerdem laufen Ermittlungen gegen Hubert A. wegen der Entführung von Natascha Kampusch. Natascha Maria Kampusch wurde am Morgen des 02.03.1998 auf dem Weg zur Schule in einen Kleintransporter gezerrt und 3096 Tage lang im niederöstereichischen Strasshof an der Nordbahn festgehalten, bis sie am 23.08.2006 flüchten konnte. Als Täter wurde Wolfgang P. gehandelt, der am Tag ihrer Flucht Selbstmord beging. Nun kommt Hubert A. allerdings als tatsächlicher Täter infrage, da ehemalige Mitschüler ihn belasten. Kampusch schilderte über ihren Entführer, ein Nazi gewesen zu sein. Hubert A., der als bekannter Nazi ganze Flugblätter verfasste, passt somit ins Profil.
Die österreichische Polizei bittet um Hinweise.
25.11.2019; DEUTSCHLAND, Dresden.
Hubert A. wird weiter vorgeworfen, am 24.11.2019 am Dresdner Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurden mehrere Kunstobjekte und 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten zu einem Wert von mindestens 113,8 Millionen Euro entwendet. Doch neu aufgetauchte Spuren führten die deutsche Polizei nun zu Hubert A. und Experten verwiesen auf seine Beteiligung an dem Raub in Antwerpen. Ein ehemaliger Lehrer des Verdächtigen gab gegenüber der Süddoitschen Zeitung an: „Hubert fand schon immer Gefallen an den schönen Dingen. Außerdem hat er in meinem Klassenzimmer einmal Kreide entwendet. Er hatte schon immer diese kriminelle Energie, die hab ich schon immer gespürt.“
Die Dresdener Polizei bittet nun um Mithilfe. Den Komplizen des Raubes wurde außerdem ein Deal angeboten.
06.01.2021; USA, Washington D.C.
Außerdem wird Hubert A. angelastet, am Sturm auf das Kapitol beteiligt gewesen zu sein.
Hubert A. ist für seine Stammtisch-Parolen bekannt und auch dafür, gerne zu provozieren. In diesem Zuge ist er bereits öfter mit dem Ex-Präsidenten Donald Trump in Verbindung gebracht worden. Nun kommt heraus, dass er womöglich noch mehr mit Trump gemein haben könnte, als zunächst angenommen. So gab ein anonymer Hinweisgeber an, dass Hubert A. sich zur Zeit des Aufstandes in Washington D.C. aufgehalten haben soll. Dieser Zeuge sagte gegenüber der SZ: „Als er von den Unruhen in Amerika hört, nahm er sich seine Lederhose und seine Büffelhorn-Fellmütze und stieg in den nächsten Zug nach Washington.“ Die Kontakte des Verdächtigen in die USA-Terrorzellen könnte er noch von seinem initiierten 9/11-Anschlag aufrechterhalten haben.
Das FBI bittet auch in diesem Zusammenhang um Hinweise.
19.08.2023; GRIECHENLAND, Alexandroupolis.
Hubert A. wird außerdem vorgeworfen, an den Waldbränden im Nordosten Griechenlands im vergangenen Monat beteiligt gewesen zu sein.
Zunächst wurden diese für eine Naturkatastrophe gehalten, bis die griechische Polizei bekannt gab, dass es sich dabei um Brandstiftung handelte. Nun hat man einen ersten Verdächtigen: Hubert A..
Dieser sei bereits in seiner Kindheit als „Feuerteufel“ bekannt gewesen, sagte ein anonymer Hinweisgeber, der mit Hubert A. zusammen im Kindergarten war. Außerdem belastet ihn wiedermal die genannte Schülerzeitschrift, in der seine Mitschüler über ihn schrieben: „hat originelle Geschenkideen (verschenkt Plaumenbäume, …)“. Er ist mit Bäumen also bereits näher in Verbindung gekommen und dürfte dementsprechend genauestens von ihrer Brennbarkeit in Kenntnis gesetzt worden sein.
Die griechische Feuerwehr bittet um Mithilfe.
09.08.2007; USA, New York City.
Gegen Hubert A. wird außerdem im Zusammenhang mit der Weltfinanzkrise von 2007 bis 2008 ermittelt. Im Wahlkampf zur Bundestagspartei 2013 positionierte Hubert A. sich öffentlich gegen die Euro-Rettungspolitik. Nun könnte dieser Schritt erklärbar sein, denn ihm wird angelastet, für den Bankencrash von 2007 verantwortlich zu sein. Hubert A. wurde am 09.08.2007 in der Wall Street gesehen, meldeten anonyme Hinweisgeber. Hubert A. soll daraufhin ein antisemitisches Flugblatt zur Ablenkung von seiner Person verfasst haben. Darin unterstellte er den Juden, die Kontrolle über die Banken zu haben, um davon abzulenken, dass tatsächlich er die Kontrolle über die Banken hat.
Interpol bittet um Mithilfe, Dagobert Duck bietet 1 Million Euro für die Aufklärung des Falles.
IHRE HINWEISE KÖNNEN SIE AUCH BEI DER SZ ABGEBEN!
Dies ist eine Auswahl an den stichhaltigsten Anschuldigungen gegen Hubert A.. Hinweisen zufolge könnte der Verdächtige allerdings noch in weitere Straftaten verstrickt sein, wie: der Beginn des Ukraine-Krieges, der Tod der Queen, der Corona-Ausbruch in Wuhan, das Erdbeben in Fukushima und der Mord an Sharon Tate. Außerdem beschuldigt ihn sein ehemaliger Lehrer, einen seiner Avocado-Bäume aus dem Garten entwendet zu haben. „Dem ist alle zuzutrauen“, sagte uns seine Ex-Freundin, die anonym bleiben will.
Wir wiederholen daher: Sollten Sie diesen Mann gesehen haben, bitte melden Sie dies umgehend den Behörden, aber halten Sie Abstand und achten Sie zuallererst auf Ihre eigene Sicherheit! Sie können Ihre Hinweise auch – natürlich anonym – bei der Sueddoitschen Zeitung abgeben, der Ansprechpartner für diese Angelegenheiten ist C. Relotius, vom Investigativ-Ressort.
Hinweis: Apollo News liegen für alle getätigten Äußerungen anonyme eidesstattliche Erklärungen vor.
Danke für diese gelungene Satire.
Ich habe Tränen gelacht.
Wow. Echt!
Ihr habt Mut sowas, Satire, zu bringen!
Musste tatsächlich schmunzeln, einfach weil die Lage hier im „Denunziantenstadel“ mittlerweile zu ernst ist, um drüber lachen zu können!
Nach dem ich den Ausgang der Scharade erfahren hatte, konnte ich sogar wieder lachen. Aber generell fürchte ich, werden wir nicht viel zu lachen haben.
Tolle Satire die heutzutage wirklich Mut erfordert. Bin froh dass es Medien gibt die sich nicht der „öffentlichen Meinung“ unterordnen sondern Fakten recherchieren und offen auf den Tisch legen. Macht weiter so.
Uiuiuiui, Frau David. Geben’s fei recht acht, dass Ihre satirische Veröffentlichung, in vielleicht 35 Jahren oder so, nicht auch mal zu Problemen bei Ihren weiteren Tätigkeiten führen könnte.
Ich habe nämlich die Tage mal von einem Minister gelesen, ich glaube es war in Bayern, dass der Herr wegen angeblicher Veröffentlichung eines jahrzehntealten Satire-Pamphlets, so richtig Schwierigkeiten bekommen hat…
Macht weiter so.
Au weh, jetzt müssen wieder Millionen von linken Vögeln in den Keller zum lachen. Schön, dass es noch ein paar Mutige gibt die sich trauen Satire zu bringen. Nachdem ja die meisten Comedians auch längst zum Staat übergelaufen sind und nur noch „Witze“ über die AFD und Aufwiegler wie Impfgegner, Putinversteher und Klimaleugner machen (dürfen).
Och,ihr habt ja sogar Humor.Hab ich ja gar nicht mit gerechnet.Hoffentlich hab ich euch nicht damit angesteckt.😊
Herrlich! Habe sehr gelacht!
Schön auch der Trend #AiwangerSoll auf Twitter.
Mein Favorit: „Aiwanger soll Bambis Mutter erschossen haben“ (Claudio Casula)
Vor allem aber: Herzlichen Dank, dass Ihr alle so wacker recherchiert habt. Es wär sonst vielleicht alles anders ausgegangen.