In der jüngsten Ausgabe der Satiresendung Die Anstalt ereignete sich ein handfester Skandal. Die Sendung widmete sich der gesellschaftlichen Spaltung. Die Schlussminuten der Sendung gehörten einzig und allein der Schriftstellerin Mely Kiyak. In diesen Minuten war es mit Scherzen, Ironie und Satire plötzlich vorbei und es wurde bitterernst. Kiyak selbst bezeichnete ihren Beitrag als „pastoral“. In den wenigen Minuten wurde Kiyak los, was ihr wohl schon lange auf der Zunge brannte. Der Tonfall war monoton, der Blick klar und jedes Wort wohl überlegt, wie ein vor ihr ausgebreiteter Zettel beweist. Der Beitrag zeigt wie im Brennglas und (fast) erfrischend ehrlich, wie man beim ZDF wirklich über den Normalbürger denkt.
Wer etwa die gegenwärtige Einwanderungspolitik kritisiert, betreibt „Kulturkampf-Gesabbel, das auf ein nationalistisches fundametal-christliches“ Weltbild baut. Andersdenkende würden „Menschenekel“ verbreiten. Unter der Verbreitung von „Menschenekel“ versteht Mely Kiyak gleichermaßen die Diskriminierung von Juden, wie auch die Kritik an Umweltschützern.
Für den Normalbürger hat sie nur Verachtung übrig
Konservative Positionen, die Ablehnung Habecks-Heizungsgesetzt oder von Gendersprache hält Mely Kiyak schlicht für illegitim. „Was sind eure Werte?“, fragt Kiyak kühl. Man wolle darüber hinwegtäuschen, dass man nach. „Was wäre das, wovon ihr sagen würdet das zeichnet mich aus, als Mensch, das beruhigt mich oder gibt Glück oder gibt Trost?“, so die Schriftstellerin weiter. Wer nicht auf Linie ist, dem fehle es offenbar an charakterlicher Stabilität und einem Sinn im Leben.
Kiyak führt das Thema der Sendung, die Spaltung der Gesellschaft, völlig ad absurdum. Nie macht sie klar wen sie genau meint. Sie spricht nur von „ihr“. Dabei ist es genau dieses Ihr-Wir-Denken bei dem die gesellschaftliche Spaltung anfängt. Wer von „Ihr“ und „Wir“ spricht, der sucht nicht den Kompromiss. Wer so spricht möchte sich abgrenzen und seine Andersartigkeit hervorheben.
Menschenekel
In Dem Beitrag wird wie selten zuvor die Arroganz deutlich, welche man beim ZDF gegenüber großen Teilen der Bevölkerung an den Tag legt. In jeder Sekunde des Videos wird deutlich, dass sie sich rechten, konservativen, bürgerlich-liberalen oder wie auch immer sie die Menschen bezeichnen würde, an welche sie ihre Worte richtet, verachtet. Sie verachtet sie für ihre Ansichten und ihre angeblich ewiggestrigen längst aus der Mode gekommenen Meinungen.
Kyak selbst hält sich für moralisch, charakterlich und intellektuell überlegen. Sie ist es, die auf Seite all jener steht, die unter Einsatz ihres Lebens aus Kriegsländern flüchten. Sie besitzt diese Weitsicht, kann sich selbst zurücknehmen und hilft den Schwächsten. Der kleingeistige Michel meckert hingegen, da er künftig etwas weniger Nackensteak essen soll und blendet dabei das große Ganze völlig aus. Ein Witz im Vergleich zu all dem Leid welches sich Tag für Tag auf der Welt abspielt.
So zumindest sieht es in der geistigen Welt von Kyak aus. Mit ihrem Beitrag möchte Kyak niemanden wachrütteln und niemanden überzeugen. Dafür ist ihr Tonfall zu kalt. Sie möchte schlicht ihren „Menschenekel“ zum Ausdruck bringen. Für die Sorgen und Nöte des kleinen Mannes hierzulande kann sie kein Verständnis aufbringen und sich keinerlei Empathie abringen.
Alleine der Tonfall dieser Frau ist einfach nur abschreckend. Sie scheint die halbe Welt zu hassen und fühlt sich selbst als erhaben und die Bessere. Einfach nur gruselig, was den Zuschauern da im öffentlich- rechtlichen TV geboten wird. Da hilft nur noch Abschalten.
Leerstück für alle, die sich immer fragen, wie konnte das nur geschehen… Frei nach Henryk M. Broder: Weil sie damals so waren, wie Ihr heute seid.
„Ihr habt keine Ahnung von Sinnlichkeit“ All ihre unsäglichen Vorwürfe haben was faschistoides und bemitleidenswert hilfloses.