Eine britische Organisation hat kürzlich eine große Debatte losgetreten – indem sie vorschlug, das Wort Vagina in „Bonus-Loch“ oder „vorderes Loch“ umzubenennen. Die Organisation „Jo’s Cervical Cancer Trust“, eine Stiftung, die sich auf Gebärmutterhalskrebs spezialisiert hat, will damit dafür sorgen, dass Transgender-Männer bei der Vorsorge besser erreicht werden können. Immerhin ist es nicht besonders männlich eine Vagina und Gebärmutter zu haben. Die Banalisierung dieses Begriffes soll dem Abhilfe schaffen.
Die Bezeichnung „Bonus-Loch“ fasst gut zusammen, wie die ideologisierte Transgender-Bewegung Frauen auslöscht. Denn indem man die Vagina zu einem Bonus erklärt, muss man davon ausgehen, dass der Status Quo, der „normale“ menschliche Körper das nicht hat. Und dann gibt es da noch Wesen, die haben ein Loch mehr – wie nennt man die nochmal? Ach ja, Frauen oder so. Es klingt, als wären Frauen entstellt, mit einem überflüssigen Loch ausgestattet, das nichts kann, außer Krebs kriegen.
Vom Anbetungsobjekt zum Abklatschmodell
Das wird der Kraft, die dieses „Bonus-Loch“ in sich trägt, aber in keinem Fall gerecht. Der weibliche Körper ist ein Wunder der Natur. Innerhalb von Monaten kann er ein neues Leben erschaffen. Er hat uns alle erschaffen. Die Schöpfungs-Kraft wurde über Millionen von Jahren in den unterschiedlichsten Religionen angebetet, es wurden Götter erfunden, weil man sich nicht erklären konnte, wie soetwas zustande kommen kann. Und jetzt sind wir Frauen nicht mehr, als das lästige Zwischenstadium zum Mannsein? Ein Abklatschmodell mit Zusatzfunktion? Ein Dasein, das so bemitleidenswert ist, dass man es sich kaum auszusprechen traut?
Der weibliche Körper blieb viel zu lange unerforscht. Ich will nicht zurück in eine Zeit, in der die Biologie der Frau etwas schandhaftes ist. Es ist kaum zwei Generationen her, dass junge Mädchen bei ihrer ersten Periode dachten, dass sie sterbenskrank sind, weil niemand jemals mit ihnen darüber gesprochen hat. Noch heute werden die Genitalien von Frauen verstümmelt, das „Bonus-Loch“ zugenäht. Selbst wenn man nicht das Leben einer Frau leben will, so sollte man trotzdem Respekt vor dem weiblichen Körper haben. Wir haben es nicht verdient, entmenschlicht zu werden. Es ist keine Schande oder Bestrafung eine Vagina, eine Gebärmutter zu haben, eine biologische Frau zu sein.
Leugnung der Fakten – und der Lebensgeschichte
Und die Umbenennung wird auch kein Trost für diejenigen sein, die darunter leiden, als Frau geboren zu sein. Der männliche Körper hat genauso wenig ein „Bonus-Loch“ wie eine Vagina. Die Tatsache ist doch, dass ein Trans-Mann eben nicht dasselbe ist, wie ein Mann. Das zu behaupten würde nicht nur wissenschaftliche Fakten leugnen, sondern auch die Lebensgeschichte der Betroffenen. Den ganzen Tag wird propagiert, dass Transgender zu sein, etwas ist, worauf man stolz sein soll. Es gibt einen eigenen Pride Month, der nur vom stolzen Ausleben seiner Geschlechtsumwandlung und der Toleranz handeln soll. Also warum kann man nicht aussprechen, dass Trans-Männer noch die Biologie einer Frau in sich tragen?
Soll jeder seinen eigenen Körperteilen privat, die Namen geben, die er will. Doch in einem Medizinischen Kontext die korrekten Bezeichnungen von Organen auszulöschen, weil einige wenige sie als unangenehm ansehen könnten, erinnert an Zeiten in denen die Menschen dachten, wir hätten mehrere Gebärmütter, weil das ja bei Hasen so ist.
Ein fehlendes Verhältnis zum eigenen Körper
Das ganze ist ein empfindliches Thema – genau das sorgt dafür, dass solche Vorstöße ganz und gar nicht harmlos sind. Immerhin gab es in der Geschichte nie so wirklich eine Zeit, in der Frauen ein gesundes Verhältnis zu ihrem Körper hatten. Bis in die 50er war es noch etwas, worüber man nicht gesprochen hat. In den 70ern hat man wieder etwas zu viel darüber gesprochen.
Heutezutage haben wir eigentlich die optimalen Bedingungen, ein maßvolles Verhaltnis zu unserem Körper aufzubauen. Immerhin sind wir gleichberechtigt, der weibliche Körper gilt nicht mehr als unrein. Die Medizin hat wahrgenommen, dass Krankheiten, die nur Frauen betreffen, wie Endometriose, bislang nicht angemessen erforscht sind.
Die Unterdrückung der Frau ist lange vorbei, zum ersten Mal in der Geschichte, können Frauen selbst definieren, was sie mit sich anfangen können. Es gibt keine gesellschaftlichen Zwänge mehr. Doch es scheint, als sei genau das nun ein Problem für viele Frauen. Sie können nicht ganz damit umgehen, dass es da wirklich kein Patriarchat geben soll, gegen das sie ankämpfen müssen und können. Plötzlich ist da ein Vakuum entstanden. Während vor kurzem noch Frauen mit Pussy-Mützen gegen Donald Trump demonstriert haben, schaffen sie auf der anderen Seite das Wort Vagina ab. Einerseits kann man sich Jute-Beutel mit Gebärmutter-Muster kaufen, auf der anderen Seite soll die Frauentoillette abgeschafft werden. Das Malen der eigenen Vulva ist Emanzipation, aber es soll auch weibliche Penisse geben.
Es ist, als wollten sie unterdrückt werden
Wir finden auch als Gesellschaft einfach keine Mitte. Entweder wird furchtbar vulgär mit Genitalien um sich geworfen oder sie löschen sie aus. Während sie im Namen des Feminismus und der Progressivität Frauenrechte wieder abschaffen, feiern sie ihren Triumph über das Patriarchat. Dass sie dieses Patriarchat erst selbst erschaffen, ist egal. Hauptsache man hat wieder etwas, wogegen man kämpfen kann. Es ist, als wollten diese Frauen unterdrückt werden.
Das heißt aber nicht, dass alle anderen Frauen sich das gefallen lassen müssen. Ich bin stolz eine Frau zu sein. Ich bin stolz auf das, was mein Körper kann. Und ich brauche weder destruktiven Feminismus noch ein Patriarchat, um meinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Alle anderen werden also damit leben müssen, dass ich meinen weiblichen Körper auch als solchen benennen werde.
„Bonus-Loch“… es ist einfach nicht zu fassen… Ich hoffe sehr, dass, wenn Sie das später mal Ihren Kindern erzählen, sie sich scheckig lachen werden über diese verrückten Geschichten aus irren Zeiten…
Auch der Begriff „Vagina“ für das äussere Genital ist falsch.
Die Vagina ist der Verbindungsschlauch (Geburtskanal) von Vulva und Uterus.
Vulva wird immer noch nicht richtig sachspezifisch eingeordnet.
Siehe grafik
Labium = Vulva
*ttps://www.istockphoto.com/de/vektor/weibliche-reproduktive-system-gm472383841-36126492
Gibt eine schönen Song dazu:
Wohl wahr (Das Vulva-Lied)
https://www.youtube.com/watch?v=2jT7pYNYKQA
der Text:
In der Schule in Biologie, oder im Studium der Anatomie,
in den Lehrbüchern steht viel Mist, der so einfach nicht richtig ist,
über Scheide, Möse, Schambereich, Fotze, Muschi, Spalt –
das versteht ihr bald!
Sag‘ es richtig, sag‘ es laut: Die Vagina ist ein Schlauch.
Wenn du sprichst von „unten da“, meinst du sicher deine Vulva.
Vulvalippen gibt es innen und außen und bei vielen sind die inneren draußen.
Mal sind sie groß, mal sind sie klein, auch asymmetrisch können sie sein.
Wie auch immer – fühl dich frei. Die Bezeichnung Scham – die ist jetzt vorbei.
Kapuze und Bänder hat die Klitoris, von der nur die Perle außen sichtbar ist.
Körper und Wurzel befinden sich innen, die bei Erregung anschwellen können.
Zwei Schenkel, jeder 10 Zentimeter, insgesamt zum Glied – kaum ein Unterschied.
Mehr als 8000 Nervenfasern hat das weibliche Lustorgan.
Im viel gerühmten Männer-Pendant befindet sich weniger als ein Zehntel davon.
Die Prostata liegt um die Harnröhre, daraus fließt bei Lust – unser Freudenfluss.
In der Schule in Biologie, oder im Studium der Anatomie,
in den Lehrbüchern steht viel Mist – was ein Jungfernhäutchen ist.
Doch eines ist wohl wahr: unsere Vulva, die ist wunderbar!
Text Ende
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Recht haben die Frauen!
….sag ich als Mann mit einfacher Allgemeinbildung.