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hart aber fair 

„Das haben sie Ihnen so gesagt?“ – Klamroth spottet über Chrupallas Konto-Kündigung wegen AfD-Mitgliedschaft

Am Montagabend ging es bei hartaberfair um die bleibende Kluft zwischen West- und Ostdeutschland. Eingeladen war unter anderem AfD-Bundessprecher und Ostdeutscher Tino Chrupalla. Als dieser berichtet, dass ihm wegen seiner AfD-Mitgliedschaft das Bankkonto gekündigt wurde, reagiert Klamroth verächtlich.  

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Am Montagabend ging es im Ersten erstaunlich emotional zu. Louis Klamroth hatte zu hartaberfair den AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla eingeladen. Gemeinsam mit dem Thüringer CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt, der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt, sowie zwei Journalistinnen von Spiegel und Zeit sollte es um das Thema „Vorurteile West und Dauerfrust Ost: Kaum Chance für deutsche Einigkeit?“ gehen. 

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Als Klamroth Chrupalla fragt, ob er oft mit Klischees über Ostdeutsche konfrontiert werde, winkt dieser ab – das spiele heutzutage weniger eine Rolle. Stattdessen lenkt der AfD-Politiker das Gespräch auf ein anderes Thema: Viele Bürger im Osten würden heute immer öfter Dé­jà-vus haben. Gerade in Bezug auf Unterdrückung der Meinungsfreiheit und politische Repressalien fühle man sich immer öfter an DDR-Zeiten erinnert. 

Chrupalla wird von Klamroth gebeten, den Punkt weiter zu erläutern. Dieser sagt: „Ich kann Ihnen ein Beispiel nennen: Wie aktuell auch mit unserer Partei umgegangen wird. Wie wir ausgegrenzt, diskreditiert werden“. Klamroth regiert genervt: „Achso …“ Chrupalla fährt fort: „Am Freitag wurde mir von der Postbank meint Konto gekündigt, weil ich AfD-Mitglied bin.“ Tiefes Einatmen von Klamroth. „Das haben sie Ihnen so gesagt?“, fragt Klamroth in spöttischer Ungläubigkeit. Die Kamera zeigt Klamroths herablassenden Gesichtsausdruck. Chrupallas Aussage scheint er kurz vor einem Bericht über Echsen-Menschen zu verorten – vollkommen absurd und gesponnen. 

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Dabei könnte Klamroth durchaus wissen, dass es keine Seltenheit ist, dass AfD-Mitgliedern ihre Bankkonten gekündigt werden. Recherchiert man im Internet dazu, finden sich schnell einige Fälle. 2020 wurde AfD-Politiker Björn Höcke und seiner Frau ihre Girokonten bei der Direktbank ING gekündigt. Ein Grund wurde in dem von Höcke veröffentlichten Schreiben der Bank nicht genannt. Man verwies lediglich auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. 

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Ähnliches war Parteikollegen Nicolaus Fest bereits 2018 passiert. Damals wurden ihm ohne Vorankündigung sämtliche Konten von der Deutschen Bank gekündigt. „Auf Nachfrage wurde mir lediglich gesagt, dass man nichts sagen werde“, erklärte Fest damals im Interview mit der Jungen Freiheit. Ein Sprecher der Deutschen Bank hatte damals auf Anfrage der JF erläutert, dass es zutreffend sei, dass sie Kunden laut ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen ohne Angabe von Gründen kündigen dürfen – davon mache man „auch von Zeit zu Zeit Gebrauch“.

Göring-Eckardt erklärt Diktatur: „Einen falschen Satz und schon bist du draußen“

„Ja, da kann man lachen, nicht?“, kontert Chrupalla die herablassende Reaktion von Klamroth. Dieser erklärt: „Ich habe nicht gelacht. Ich habe es mir angehört, war erstaunt“ – und gibt dann das Wort an Katrin Göring-Eckardt. „Diktatur ist schon etwas anderes“, meint diese und berichtet, dass ihre DDR-Eltern ihr als Kind immer gesagt hatten, dass sie draußen etwas anderes sagen müsse als zu Hause. Chrupalla motzt: „Ist doch heute wieder so“. „Ne“, sagt Göring-Eckardt. „Doch“, meint der AfD-Politiker. „Ich kann heute überall alles sagen. Wir sind ein freies Land. Sie können überall alles sagen“, erläutert die Grünen-Abgeordnete. „Ja, einmal vielleicht“, patzt Chrupalla und lacht. 

Göring-Eckardt holt aus: „Für die Diktatur gilt: Es kann jeden Tag vorbei sein. Du kannst ein schönes Erlebnis haben, einen schönen Urlaub […], aber: Du sagst einen falschen Satz und schon bist du draußen.“ Dies sei ein relevanter Unterschied zwischen der DDR-Diktatur und der Demokratie, in der alle Deutschen inzwischen leben. Die Widersprüchlichkeit ihrer Aussage, schien sie nicht zu bemerken. 

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