Werbung

...
...

Schweiz

„Bildet Banden, macht sie platt“ – Gewaltaufrufe bei Pride-Parade in St. Gallen 

Die Pride-Paraden verkaufen sich gerne als Ort der Toleranz – doch davon kann im schweizerischen St. Gallen nicht grade die Rede sein. Ein kürzlich aufgetauchte Rufspruch-Liste zeigt eindrucksvoll wie radikal die Demo-Teilnehmer sind: Sie beschimpfen Hetereos und rufen zu Gewalt auf.

Werbung

Am 12. August fand im schweizerischen St. Gallen zum ersten Mal eine Pride Parade statt. Über 2.000 Teilnehmer fanden sich unter dem üblichen Banner der Toleranz und Antidiskriminierung zusammen, schwenkten Pride-Flaggen und skandierten auf ihrer Demo-Route lauthals queere Parolen – wie sich jetzt zeigte, waren das jedoch keine spontanen Ausrufe. Und mit Toleranz hatten sie auch nichts zu tun.

Linksextreme Parolen und Gewaltaufrufe

Neben „alerta, alerta, antisexista“ und „kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“-Rufen, die aus der linksextremen Szene stammen, sticht vor allem ein Spruch hervor: „Eure Kinder werden so wie wir, eure Kinder sind schon alle queer“. Er klingt wie eine Drohung, als wäre es Absicht der Demonstranten, Kinder zu beeinflussen „queer“ zu werden.

Click here to display content from Twitter.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter.

Deutlicher wird man bei sogenannten „TERFS“, also „trans exkludierenden radikalen Feministinnen“ – ein abwertender Begriff der Frauen bezeichnet, die sich dafür aussprechen, dass es nur zwei Geschlechter gibt und die nicht möchten, dass Trans-Frauen – also biologische Männer – in ihre Schutzräume eindringen. Auf der Rufspruchliste heißt es: „TERFS gibt es in jeder Stadt, bildet Banden, macht sie platt!“

„Queer, pervers und arbeitsscheu“ – und staatlich unterstützt

Die bislang unbekannten Verfasser der Liste, die sich selbst als „queer, pervers und arbeitsscheu“ bezeichnen, rufen also offen zu Gewalt auf. Und das auf einer staatlich finanzierten Veranstaltung. Vorstandsmitglied der St. Gallen Pride Andi Giger erklärte: „Die Stadt und der Kanton unterstützen uns ideell, aber auch finanziell. Das ist ein gutes Zeichen“.

Doch nicht nur der Staat stand hinter der Demo – auf der Gewaltaufrufe einige Menschen anscheinend nicht davon abhielten, ihre Kinder mitzubringen. Auch die für die Lehrerausbildung zuständige Pädagogische Hochschule St. Gallen (PHSG) sowie die Studierendenvereinigung „Unigay“ der Hochschule St. Gallen nahmen an der Pride Parade teil.

Kritik von der JSVP

Zu den linksextremen Parolen äußerte sich bisher aber keine dieser Parteien – dafür hagelte es für die Teilnahme der staatlichen Institutionen Kritik von der JSVP (der Jugendorganisation der national-konservativen Partei in der Schweiz): „Wir finden den Entscheid, nicht als Privatpersonen, sondern als PHSG und Verein Unigay an der Pride teilzunehmen, absolut inakzeptabel.“

Weiter hieß es: „die PHSG bildet die künftigen Lehrerinnen und Lehrer unserer Kinder aus. Bildung, insbesondere die Volksschule muss in jedem Fall politisch neutral sein und darf die Kinder, Lernenden und Studierenden weder in die eine noch andere Richtung beeinflussen.“

Werbung