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„Sozialer Frieden gefährdet“

Baubranche warnt: 300.000 Jobs fallen weg

Deutschlands Baubranche schlägt Alarm. Nach Prognosen führender Unternehmer ständen, drohen bis 2025 300.000 Jobs wegzufallen. Für die Ampel-Regierung hagelt es Kritik.

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Es sind drastische Worte eines der maßgeblichen Vertreter der Baubranche. Raimund Heinl, Vorstandsvorsitzender des französischen Baustoffunternehmens Saint-Gobain für Deutschland und Österreich, prognostiziert, dass wegen der momentanen Situation der Bauwirtschaft in Deutschland bis 2025 ganze 300.000 Jobs in der deutschen Baubranche wegfallen werden. Viele Unternehmen werden aufgeben und Mieten auf Rekordniveau steigen, wenn der Wohnraum-Mangel immer größer wird. Die Bild interviewte für ihre Sonntagsausgabe mehrere Vertreter der Baubranche.

„Sozialer Frieden gefährdet“: Die Realität der deutschen Wirtschaftspolitik

Und alle Befragten malen ein dunkles Bild. Bundeskanzler Olaf Scholz müsse den Wohnbau nun endlich „zur Chefsache machen und retten, was noch zu retten ist“, sagte etwa Hagebau-Chef Jan Buck-Emden, Deutschlands größter Baustofflieferant, zu den akuten Notständen der Industrie. Die Branche hatte schon im letzten Winter mit der enormen Verteuerung der Rohstoffe durch Ukraine-Krieg und Gaskrise zu kämpfen sowie der immer mehr zurück gehenden Auftragslage zu kämpfen. Nun droht der Kollaps.

„Die Bestellungen gehen um 30 Prozent zurück.“, so Emden. „Sollte die Bautätigkeit noch weiter abrutschen, ist nicht nur die Energiewende gefährdet, sondern auch der soziale Frieden in Deutschland. 300.000 Jobs werden bis 2025 wegfallen, viele Unternehmen werden aufgeben“, so Reinhard Heindl, der für Saint-Gobain, ein Unternehmen mit über 1700 Mitarbeitern und  51,2 Milliarden Euro Umsatz, ein Gigant auf dem Markt ist.

Auch Bernhard Sommer, Vorstandsvorsitzender von Kern-Haus, ebenfalls mit Millionen-Umsatz, schlägt in dieselbe Kerbe: „Die Auftragseingänge im Hausbau sind seit letztem Jahr um über 50 Prozent zurückgegangen. Das ist mehr als alarmierend. Dies gilt für die gesamte Hausbaubranche.“

Ignoranz der Politik

Das Beängstigende: Seit über einem Jahr gibt es diese Alarm-Meldungen schon massenhaft – doch Handeln aus der Politik lässt auf sich warten. Regelmäßig belegt die Baubranche in den Insolvenzübersichten Platz 1 im Branchenranking. Getan hat sich wenig, dabei hatte Bauministerin Klara Geywitz (SPD) zu Amtsantritt munter versprochen, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen zu schaffen. Jetzt sterben ihr die Firmen weg, die diese bauen sollen.

Entsprechend klar daher auch der Wut-Aufruf der Branchengiganten. Gegenüber Bild fordert Hagebau-Chef Emden endlich klare Entscheidungen von Bundeskanzler Olaf Scholz. Dazu gehörten etwa eine Sonderabschreibung von 50 Prozent auf alle Baukosten für private Bauherrn, von den Ländern ein Aussetzen der Grunderwerbssteuer für fünf Jahre, so Emden. Sommer spricht von „Steuersenkungen für alle Privatleute, die bauen. Baukosten von der Steuer absetzen, damit hat Deutschland schon einmal Schwung in den Wohnungsbau gebracht.“

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