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Peinlicher Werbefilm

Apple will CO2 „dauerhaft aus der Atmosphäre“ entfernen

In einem PR-Film auf Twitter wollte Apple CEO Tim Cook beweisen, wie sehr Apple sich für das Klima einsetzt. Doch dabei ist dem Konzern ein peinlicher Fehler unterlaufen - offenbar weiß man gar nicht so genau, was CO2 ist – und vor allem wofür man es braucht.

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Apple ist für sein schlichtes Design, seine iPhones und sein intuitives Betriebssystem bekannt – und die vielen unterschiedlichen Adapter. Aber unter dem CEO Tim Cook will der Mega-Konzern sein Vermächtnis ausweiten – auf Klimaschutz. Am Dienstag gab Tim Cook über Twitter bekannt, dass Apple sein erstes CO2-neutrales Produkt auf den Markt bringen will – die hässlichste Apple Watch, die es bisher gab. Bis 2030 sollen alle Apple-Produkte CO2-neutral werden. 

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Am nächsten Tag, am vergangenen Mittwoch veröffentlichte Tim Cook dann einen PR-Film, mit dem man die Message in die Welt tragen wollte: Apple wird CO2-neutral! Begleitet wurde der Film mit einer Nachricht: „Wir bei Apple glauben, dass der Klimawandel eine der dringendsten Prioritäten der Welt ist, und wir sind fest entschlossen, unseren Teil dazu beizutragen. Heute hatten wir einen besonderen Gast – eine echte Naturgewalt – der vorbeikam, um unsere Fortschritte zu überprüfen.“ 

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Wer diese Naturgewalt ist, lernt man im Film: Es ist Mutter Erde höchst selbst, in Form einer kleinen schwarzen Frau, gespielt von Octavia Spencer, unter anderem bekannt aus „The Help“ und „Hidden Figures“. Im Film stellt Mutter Erde – auf Englisch „Mother Nature“ – die Führungsebene von Apple in einem jährlichen Klimaschutz-Meeting zur Rede. Mutter Erde macht zwar deutlich, dass sie das Wetter kontrollieren kann, doch beim Klima ist sie scheinbar selbst machtlos. Anders als das Wetter ist das Klima ja auch menschengemacht. 

„CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre entfernen“

Zusammen mit ihrem Assistenten fragt Mutter Erde unterschiedliche Gebiete ab. Bereits 2020 soll Apple versprochen haben, den ökologischen Fußabdruck der Firma bis 2030 auf null zu bringen, sie will überprüfen, wie weit man bereits ist. Bis zum Ende nächsten Jahres will Apple das komplette Plastik aus ihren Verpackungen einsparen, nutzten 100 Prozent „saubere“ Energie aus Wind und Sonne und haben bereits ganze Wälder gepflanzt. Mutter Erde will es nichts zugeben, aber sie ist beeindruckt. 

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Apple schafft sich ab 

Dieser Werbefilm zeigt innerhalb von fünf Minuten, woran jeder große Konzern langsam zugrunde geht – „Virtue Signalling“, übersetzt: Wertesignalisierung. Der Begriff beschreibt die Zurschaustellung moralischer Werte – meistens nur um Zustimmung zu erlangen. Wir sehen „Virtue Signalling“ besonders jedes Jahr zum Pride Month, wenn alle Firmen plötzlich ihre Logos in Regenbogenfarben ändern – außer die ihrer Außenstellen im Nahen Osten. Denn sie wollen in Wahrheit kein Zeichen setzen, sie wollen einfach nur gemocht werden. Ernst meint man es nicht. 

Das Konzept zieht sich durch den ganzen Werbefilm. Außer Tim Cook, ein alter weißer Mann, sind fast alle anderen im Film „People of Color“, jung oder weiblich. Die tatsächlichen Chefs der Firma sind aber trotzdem weiß und männlich. Man redet über CO2 und das Klima, weiß aber nicht, dass CO2 für die Kreisläufe auf der Erde überlebenswichtig sind.

Apple, ein Konzern, der für revolutionäre Technik bekannt war, lässt immer weiter nach. Die Produkte waren früher haltbarer und praktischer, einzelne Produkte sind komplette Flops. Man hat mitunter das Gefühl, dass der Geist von Apple die Firma lange verlassen hat. Zumindest wenn das einzig neue, was man sich heute noch ausdenken kann, CO2-neutrale Apple Watches im Jutebeutel-Design sind. 

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