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Nach Interview

AfD-Delegation will Krah aus der ID-Fraktion im Europaparlament ausschließen

Die AfD-Delegation im EU-Parlament will einen Antrag zum Fraktionsausschluss von Maximilian Krah stellen. Dies teilte die AfD-Delegationsleiterin Christine Anderson mit. Dadurch wolle man dem Beschluss zum Ausschluss der gesamten AfD-Delegation zuvorkommen.

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In der AfD ist endgültig offener Streit über die Personalie Maximilian Krah ausgebrochen. Die AfD-Delegation im Europäischen Parlament hat nun mehrheitlich einen Antrag zum Ausschluss ihres Spitzenkandidaten aus der EU-Fraktion Identität und Demokratie (ID) beschlossen. Bisher gehören der ID große europäische Rechtsparteien, wie die AfD, der französische RN und die italienische Lega an.

Jetzt machte die Journalistin Nicole Diekmann eine entsprechende interne E-Mail der AfD-Delegationsleiterin Christine Anderson an den Bundesvorstand der AfD publik. Mit dem Antrag auf Krahs Fraktionsausschluss wolle man Schlimmerem zuvorkommen, heißt es. Demnach plane der Fraktionsvorstand der ID-Fraktion, alle Mitglieder der AfD auszuschließen.

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Man habe bis zuletzt versucht, diesen Schritt abzuwenden. Die europäischen Partner hätten jedoch ein massives Problem mit Maximilian Krah. Dies sei auf seine „Persönlichkeitsstruktur zurückzuführen, auf die ich wohl nicht näher eingehen muss“.

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Bezüglich Maximilian Krah hätte sich die Mehrheit der ID-Fraktion deswegen klare Worte vom Bundesvorstand gewünscht sowie ein „Bekenntnis diese Personalie nicht länger in der AfD dulden zu wollen“. Dies sei jedoch ausgeblieben. Die AfD-Delegation sei aus diesem Grund gezwungen, den Antrag auf Fraktionsausschluss von Maximilian Krah zu stellen. Etwaigen Widerspruch habe der Bundesvorstand bis Freitag um 11 Uhr einzulegen.

Gegenüber der italienischen Zeitung La Repubblica erklärte Maximilian Krah, dass nicht jeder, „der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war“. Die Schuld müsse jeweils im konkreten Einzelfall bewertet werden. Außerdem weist er darauf hin, dass die SS zum Ende des Krieges fast eine Million Mitglieder hatte. „Selbst Günter Grass gehörte zur Waffen-SS“, so Krah.

Für Marine Le Pen, Führungsfigur des Rassemblement National, war dies Anlass, um den Bruch mit der AfD zu forcieren. Der Bundesvorstand hat Maximilian Krah inzwischen grundsätzlich untersagt, weiterhin Wahlkampftermine wahrzunehmen. Aus dem Bundesvorstand ist Krah inzwischen zurückgetreten. Auch hat er bereits mitgeteilt, bei den Neuwahlen im Juni nicht wieder zu kandidieren.

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