Ali Güçlü will neuer Oberbürgermeister von Köln werden. In der Stadt polarisiert er derzeit mit einem kontroversen Plakat. „Spezielle Sitzplätze für Frauen in den Bahnen“ prangt als Forderung direkt neben dem Gesicht Güçlüs. Darunter heißt es etwas kleiner „Frauen Taxi … Frauen fahren Frauen-Sicherheit“. Der Kandidat nennt sich bereits selbstbewusst „Ihr Oberbürgermeister“.

Auf Social Media stoßen seine Forderungen auf massive Kritik. Güçlü wird vorgeworfen, jegliche Ursachenbekämpfung aufgegeben zu haben und stattdessen nur noch an den Symptomen herumdoktern zu wollen. Ansonsten ist wenig über Güçlüs Positionen bekannt. In einem Interview mit Radio Köln erklärt er etwa, er sei wegen der gestiegenen Kriminalität, insbesondere des Drogenkonsums, in die Politik gegangen. Welcher beruflichen Tätigkeit er nachgeht, ist unterdessen unklar – jedoch gibt Güçlü an, sich viel mit den alten Griechen und Römern zu beschäftigen.

Als Lösung für die gestiegene Verelendung schlägt er vor, Drogenkonsumenten direkt vor Ort zu versorgen – Menschen, die Drogen an öffentlichen Orten „verticken“ würden, müsse man unterdessen „vor die Justiz ziehen“. Güçlü selbst ist türkischer Einwanderer und kam 1981 als Kind aus der Türkei nach Deutschland.

Trotz seiner brisanten Forderung dürfte der Fokus bei der Wahl vornehmlich nicht auf Güçlü liegen. Als Favoriten für den Posten des Oberbürgermeisters gelten vor allem die grüne Landtagsabgeordnete Berivan Aymaz, der Kandidat der Sozialdemokraten, Torsten Burmester, und Markus Greitemann von der CDU. Einer der drei dürfte voraussichtlich am 14. September oder, falls eine Stichwahl erforderlich ist, am 28. September als der nächste Oberbürgermeister feststehen.

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